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Wert des Gartens nicht unterschätzen


Wertsteigerung
Wissen Sie, was Ihr Garten wert ist?

Ein gepflegter Garten ist nicht nur schön anzusehen, sondern hat auch erheblichen Einfluss auf den Wert des ganzen Hauses. Experten warnen davor, die Bedeutung des Gartens zu unterschätzen.

Aktualisiert am 11.10.2017|Lesedauer: 4 Min.
t-online, BGL; rw
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Beim Verkauf einer Immobilie in guter Lage könne der Zustand des Gartens beim erzielbaren Verkaufspreis einen Unterschied von 10.000 bis 50.000 Euro ausmachen. Schon mit verhältnismäßig kleinen Verschönerungsmaßnahmen im Garten und dem Außenbereich des Hauses kann man der Expertin zufolge große Wirkung erzielen. Worauf es ankommt und welche No-Gos den Wert des Gartens drücken.

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Ein schöner und gepflegter Garten hat erheblichen Einfluss auf den Wert einer Immobilie. (Quelle: bbbrrn/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

"Ein ungepflegter Garten verringert die Wahrscheinlichkeit, dass der höchstmögliche Preis für die Immobilie erzielt werden kann", erklärte die Immobilienmaklerin Claudia Brakonier anlässlich der vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau initiierten Dialogveranstaltung "Focus Garten", die sich mit der Frage beschäftigte, was ein schöner und gepflegter Garten in barer Münze wert ist.

Bedeutung des Gartens für den Immobilienwert wird häufig unterschätzt

"Viele Verkäufer unterschätzen, wie wichtig der Zustand des Gartens ist", beobachtet Brakonier in ihrer beruflichen Praxis. "Der Garten ist die Visitenkarte einer Immobilie – der erste Eindruck, den Kaufinteressenten bei einer Besichtigung aufnehmen. Ein schön gestalteter Garten stimmt grundsätzlich positiv." Ein verwilderter Vorgarten hingegen schrecke ab: "Potenzielle Käufer fragen sich, noch bevor sie das Haus überhaupt betreten haben, ob es drinnen genauso ungepflegt ist wie vor der Tür."

Gepflegter Garten kann 10.000 bis 50.000 Euro ausmachen

Zwar sei seit einigen Jahren schon ein leichtes Umdenken erkennbar, jedoch nehmen der Expertin zufolge noch immer viele Immobilienverkäufer den Garten nicht als entscheidenden Faktor wahr. "Ein Fehler", ist die Maklerin überzeugt und versucht ihre Kunden für dieses Thema zu sensibilisieren. Oft hätten schon kleine und einfache Maßnahmen einen großen Effekt. Unverzichtbare Einbauten, wie Stellplätze für Autos, Fahrräder oder können durch eine Begrünung attraktiv gemacht werden. Außerdem empfiehlt Brakonier ihren Kunden, auch während eines Leerstands den Garten gepflegt zu halten.

In manchen Fällen lohne sich auch die Investition in eine intensivere Schönheitskur. Brakonier erinnert sich an einen Fall, bei dem sich nach einer Investition von 10.000 Euro in die Verschönerung des Gartens die Kaufangebote für die Immobilie um ein Vielfaches dieser Summe erhöht hätten. "Ein schöner Garten weckt Begehrlichkeiten und erhöht somit die Chancen, einen Käufer zu finden, der auch bereit ist, mehr für die Immobilie zu bezahlen", erklärt Brakonier.

Eine Faustformel, wie viel sich durch eine Gartenoptimierung herausholen lässt, gäbe es zwar nicht. In guter, städtischer Lage bewege man sich aber durchaus im Rahmen von 10.000 bis 50.000 Euro Unterschied beim erzielbaren Verkaufspreis. Wohlgemerkt: gemeint ist nicht der Unterschied zwischen einer Immobilie mit und einer ohne, sondern der Unterschied zwischen einer Immobilie mit gepflegtem und einer mit ungepflegtem Garten. In den Großstädten sei das Wertsteigerungspotenzial bundesweit in etwa gleich.

Anders sieht es in weniger attraktiven Lagen und ländlichen Regionen aus. "Wenn die Lage nicht stimmt, bringt auch die schönste Begrünung des Mülltonnenunterstands nichts", macht Bakonier im Gespräch mit zuhause.de deutlich. In ländlicheren Regionen sei das Grün beispielswiese generell etwas weniger wert, weil dort einfach mehr zur Verfügung stünde. Hier fällt dann auch das Wertsteigerungspotenzial eines schönen Gartens geringer aus.

Diese Elemente machen den Garten wertvoll

Und wie sieht aus Sicht der Maklerin nun der ideale Garten aus? "Einen Königsweg gibt es nicht", so Brakonier. Welche Gartenelemente sich positiv auf den Verkaufspreis auswirken, hänge immer von den individuellen Bedürfnissen eines potenziellen Käufers ab. "Wenn es sich um eine Immobilie handelt, die sich vor allem für junge Familien eignet, kann ein Gartenteich eher von Nachteil sein, ein Klettergerüst hingegen wäre dann ein echter Pluspunkt", veranschaulicht die Expertin. Es gäbe aber auch gestalterische Elemente, die fast immer gut ankommen – eine Terrasse aus Naturstein zum Beispiel. Kübelpflanzen, ein schöner Baum und auch Palmen seien sehr gefragt.

Noch wichtiger als bestimmte einzelne Pflanzen und Gartenelemente sei aber, dass sich die Anpflanzungen und Installationen, die vorhanden sind, auch in gutem und gepflegtem Zustand befinden. Rasenflächen sollten beispielsweise gemäht, Buchsbäume und Hecken regelmäßig geschnitten werden. "Das muss gar nicht perfekt sein", erklärt Brakonier, auch wild-romantische Gärten würden zum Beispiel stark nachgefragt. "Aber man muss sehen: Da hat sich jemand Gedanken gemacht und sich gekümmert."

Diese No-Gos im Garten drücken den Preis

Wenn Beete hingegen von Unkraut überwuchert würden und der Garten allgemein einen verwilderten Eindruck mache, drücke das den Preis. Um dem auch bei einem längeren Leerstand vorzubeugen, sei es sinnvoll, den Garten einem Garten- und Landschaftspfleger in Schuss halten zu lassen, wenn man sich selbst nicht darum kümmern kann oder will. Ansonsten rät die Maklerin von allzu kleinteiligen Beeten ebenso ab wie von altbackener Gartendekoration. Gartenzwerge etwa entsprächen heute nicht mehr dem Geschmack der meisten Immobilienkäufer.

Mit dem Hausverkauf eine günstige Jahreszeit abpassen

Manchmal kann es auch lohnen, mit dem Verkauf einer Immobilie auf die geeignete Jahreszeit zu warten. Ein blühender Magnolienbaum im Frühling, ein idyllischer Sommergarten oder Wilder Wein an einer Grundstücksmauer, dessen Laub sich im Herbst intensiv rot verfärbt – all das könne zum sprichwörtlichen "Tüpfelchen auf dem im I" werden und letztlich zur Kaufentscheidung und Bereitschaft, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, beitragen.

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