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Nachtblüher im Garten: Diese Blumen blühen nachts


Gartengestaltung
Die Blumen der Nacht warten, bis es dunkel wird

In den Garten gehen die meisten eigentlich am liebsten tagsüber. Denn dann scheint die Sonne auf viele bunte Blüten, und man kann sich im Sommer auf der Terrasse herrlich in der Wärme räkeln. Doch manche Blumen haben gerade nachts ihren großen Auftritt. Die Nachtblüher leuchten im Mondlicht und erfüllen die Nacht mit ihrem verführerischen Duft. Eigentlich ganz praktisch für jene Menschen, die tagsüber keine Zeit finden oder sich generell lieber dem Zauber einer Mondnacht hingeben. Diese Blumen blühen nachts.

Aktualisiert am 22.04.2014|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa-tmn
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"Es gibt eine ganze Menge solcher Gartenblumen", sagt Ute Bauer, Fachbuchautorin und Gartenbauingenieurin aus Nürnberg. Sie zählt Pflanzen wie Nachtviolen, Gemshorn und Nachtkerzen auf. "Nachtblüte ist nicht auf eine bestimmte Gattung oder Pflanzenart beschränkt", erläutert Bauer. Sowohl einjährige und zweijährige Gartenblumen als auch mehrjährige Stauden und Kletterpflanzen gibt es unter den Nachtblühern.

Nachtblüher wie die Engelstrompete duften besonders intensiv.Vergrößern des Bildes
Nachtblüher wie die Engelstrompete duften besonders intensiv. (Quelle: liedle/imago-images-bilder)

Nachtblüher duften besonders intensiv

Dabei haben diese Pflanzen meist nicht nur die Eigenschaft, ihre Blüten am Abend zu öffnen, sondern häufig auch einen intensiven Duft gemein. Die Verknüpfung von Duft und nächtlicher Blüte hat einen Grund: "Wenn sich die Blüten am Abend öffnen, müssen nachtaktive Insekten angelockt werden", erläutert Markus Zeiler, Gartendirektor der Blumeninsel Mainau im Bodensee. "Das gelingt mit dem Duft in der Dunkelheit besonders gut." Schwärmer und Motten fliegen die Blüten an und können mit ihrem langen Rüssel die Pflanzen gut bestäuben.

Zu den nachts duftenden Exemplaren gehören auch Gehölze wie Liguster, der als Sichtschutz im Kübel verwendet werden kann, oder das süßlich duftende Gartengeißblatt. Die Kletterpflanze trägt auch den liebevollen Namen Jelängerjelieber.

Im Kübel verströmt die Engelstrompete ihren abendlichen Duft je nach Sorte mit Zitronen- oder mit Vanille-Aroma. Auch der Nachtjasmin mit seinen gelben oder weißen Röhrenblüten ist ein Duftwunder für den Kübel.

Helle Blüten reflektieren das Mondlicht

Es ist auch auffällig, dass zahlreiche Nachtblüher wie Nachtkerzen und Taglilien besonders helle Blütenfarben haben. "So wird das restliche Tageslicht beziehungsweise das Mondlicht reflektiert, und die Lockfunktion wird verstärkt", sagt Bauer. Besonders eindrucksvoll ist dieses Phänomen bei der Mondwinde, deren weiße Blüten einen Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern haben und wie Strahler durch die Nacht leuchten. Dunkle Blütenfarben werden dagegen von der Nacht geschluckt.

Der Nachtkerze kann man beim Öffnen der Blüte zusehen

Dieses Phänomen bietet nicht nur für die Insekten besondere Möglichkeiten, sondern auch für Gartenbesitzer. "Pflanzt man die sommerlichen Blütenpflanzen nahe an den Sitzplatz und die Terrasse, kann man das Phänomen gut beobachten", sagt Buchautorin Bauer. Besonders gut eignen sich hierfür die Nachtkerzen: Mit abnehmendem Licht öffnen sich die Blüten langsam, so dass man die Bewegung deutlich wahrnehmen kann. Zahlreiche dieser besonderen Pflanzen eignen sich auch für den Balkon, denn gerade Einjährige wie Ziertabak, Wunderblume und der wenig bekannte Nachtphlox wachsen auch im Topf.

Nachts duftende Blumen für den Balkon

Für den Balkonkasten eignen sich auch die Vanilleblume mit blau-violetten Blüten oder die intensiv nach Vanille, Zimt und Nelken duftende Levkoje. Sie blüht rosa oder weiß und lässt sich am besten direkt in den Kasten aussäen. Nach Veilchen duftet der Goldlack.

Gartenwege gut kenntlich machen

Zeiler betont, dass die Plätze der Nachtblumen im Halbdunkeln gut zu erreichen sein sollten. Säumt man den Gartenweg mit Pflanzen, die silbriges oder weißgrün gezeichnetes Laub haben, wirken sie automatisch wie ein Leuchtband, das den Weg weist.

Keine Angst vor Fledermäusen

Außerdem sollte man sich weder vor nachtaktiven Insekten noch vor Fledermäusen fürchten. Bauer erläutert, dass sich letztere von den Schwärmern und Nachtfaltern ernähren und daher ebenso um die Schönheiten der Nacht flattern. Bei Kakteen wie der berühmten "Königin der Nacht" zählen die Fledertiere sogar zu den Bestäubern.

Lilie riecht nachts anders als am Tag

Die Qualität eines Duftes kann sich von Tag zu Nacht ändern. "Lilien beispielsweise haben in der Nacht ein würziges Parfüm, während sie am Tag eher einen schweren, süßlichen Duft präsentieren", sagt Ute Bauer. Als besonders intensiv beschreibt sie den Duft des Gemshorns und des Nachtphlox. Dieser wird selten als Jungpflanze angeboten. Man kann sich die Pflanzen aber aus Saatgut leicht selber ziehen.

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