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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Langlebig und robust Diese Schattenblüher mögen feuchte Gartenecken
Ihr gefällt es an Orten, an denen sich nur wenige Pflanzen wohlfühlen: im tiefsten Schatten. Das sieht man der Astilbe aber nicht an. Im Gegenteil: Die auch als Prachtspiere bekannte Staude blüht dort besonders üppig.
Astilben (Prachtspieren) stammen ursprünglich aus Asien. Die zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) gehörende Staude ist aber schon länger auch bei uns heimisch. Bereits im 19. Jahrhundert eroberte sie als Zierpflanze den europäischen Kontinent: zuerst die botanischen Gärten sowie öffentlichen Parks, später die privaten Kleingärten.
Beliebte Astilben-Sorten
Von den etwa 35 Astilben-Arten sind hierzulande im Besonderen die Chinesische Prachtspiere (Astilbe chinensis), die Japanische Prachtspiere (Astilbe japonica) und die sogenannten Arendsii-Hybriden (Astilbe x arendsii) zu nennen. Letztere gehen auf Georg Arends (1863–1952) zurück, einem der Urväter deutscher Staudenzüchter. Bekannte Arendsii-Sorten sind:
- 'Brautschleier' (weiß)
- 'Glut' (dunkelrot)
- 'Hildegard' (hellrosa)
Bei der Japanischen Astilbe fallen neben den Sorten 'Red Sentinel' (leuchtend dunkelrot) und 'Irrlicht' (weiß) vor allem 'Younique Pink' und 'Younique Salmon' ins Auge.
Die Blütenrispen der Sorte 'Younique Pink' sind tiefrosa gefärbt. Sie eignet sich mit ihrem dunkelgrünen Laub sowohl für größere Flächen als auch für kleine Beete. 'Younique Pink' blüht von Juni bis August und erreicht eine Höhe von 30 bis 40 Zentimetern. Damit zählt sie eher zu den kleinen Prachtspieren. Die bienenfreundliche, winterharte Staude gedeiht ideal am halbschattigen Standort.
Die ebenso winterharte Astilbe-japonica-Sorte 'Younique Salmon' punktet dagegen mit lachsfarbenen Blütenrispen. Sie gedeiht sowohl in Töpfen als auch in Kübeln und kommt etwa auf eine Wuchshöhe von maximal 50 Zentimetern. 'Younique Salmon' blüht ebenso wie ihre Schwester von Juni bis August, besitzt aber zierlichere Blätter und dichteres Laub. Ein halbschattiger bis schattiger Standort ist optimal.
Astilben schneiden: Ja und nein
Im Sommer blühen Astilben in allen Farben und haben selbst im Winter noch einen besonderen dekorativen Wert: Wer auf das Schneiden der Stauden verzichtet, kann sich am ganz besonderen Anblick der mit Reif überzogenen Pflanzen erfreuen. Deshalb gilt: Verblühte Samenstände im Herbst nicht abschneiden. Im Frühling können Sie die Pflanzen allerdings kräftig auslichten beziehungsweise abgestorbene Blütenstängel entfernen.
Standort und Pflege
Astilben sind pflegeleicht und robust. Sie gedeihen am besten auf feuchtem, humosem Boden im Halbschatten oder Schatten. Werden Astilben regelmäßig gut gewässert, können sie auch an sonnigere Standorte gepflanzt werden.
Landschaftsgärtner raten, den Wurzelbereich der Pflanzen im Herbst mit Kompost zu bedecken, um die Blühfreudigkeit auch in den Folgejahren zu erhalten. Zudem hält Kompost den Boden länger feucht und versorgt die Astilben gleichzeitig mit Nährstoffen.
Gießen: Regelmäßig wässern
Astilben vertragen Trockenheit nur wenig. Deshalb sind sie reichlich und regelmäßig zu gießen, weil sie sonst schnell unansehnlich werden. Es ist ratsam, mit Regenwasser zu wässern, da die Pflanzen empfindlich auf Kalk reagieren. Sind die Wurzelballen dennoch einmal völlig ausgedorrt, wird es schwierig, diese wieder richtig zu durchfeuchten.
Sind Astilben winterhart?
Die Staude ist kälte- und frostbeständig. Deshalb müssen Astilben im Freiland nicht zusätzlich geschützt werden. Dennoch ist es ratsam, die Pflanzen im Herbst mit etwas Reisig abzudecken. So werden die Wurzeln vor allzu starkem Frost bewahrt.
Aussehen und Wuchs
Die Wuchshöhe von Astilben reicht von 15 Zentimeter kleinen Sorten bis hin zu imposanten, einen Meter hohen Pflanzen. Bei der Gartengestaltung lässt sich daher gut mit den unterschiedlichen Wuchshöhen arbeiten.
Auch bei der Blütenfarbe gibt es eine große Bandbreite. Das Farbspektrum reicht von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Purpurlila. Die Form der Blütenstände variiert ebenfalls: Manche sind kerzenartig und straff aufrecht, andere wiederum zart fedrig und überhängend. Allen Astilben gemeinsam ist, dass sie bienenfreundlich sind.
Neben ihren langen Blütenrispen – die etwas an Staubwedel erinnern – tragen auch die Blätter zum eleganten Charme der Astilben bei. Sie sind mehrfach gefiedert und lassen die Stauden leicht und feingliedrig wirken. Die Farbe der Blätter variiert, manche sind glänzend dunkelgrün, andere haben einen bronzefarbenen Schimmer oder scheinen während des Austriebs im Frühjahr hellgrün oder rötlich.
Blütezeit
Die ersten Astilben blühen bereits im Juni und Juli, andere im August und September. Durch gekonnte Sortenauswahl und -kombination können sich Gartenbesitzer den ganzen Sommer lang an den Blüten der Stauden erfreuen.
Tipp
Experten empfehlen, im Garten auch weiße Astilben zu pflanzen. So entstehen helle Reflexe in lichtarmen Gartenbereichen. Die Farben anderer Blüten wirken dann noch intensiver.
Astilben vermehren
Werden Astilben blühträge, lohnt es sich, die Pflanzen zu teilen und auf diese Weise zu verjüngen beziehungsweise zu vermehren. Dafür graben Sie die Prachtspiere vorsichtig aus, teilen den Wurzelstock mit einem scharfen Messer oder mit dem Spaten und setzen die abgetrennten Wurzelteile wieder an einem anderen Standort ein.
Verwendung: Was passt zu Astilben?
Astilben lassen sich gut mit anderen Pflanzen kombinieren: Farne, Azaleen und Rhododendren sind ideale Nachbarn, da sie ähnliche Bedürfnisse an den Standort stellen. Besonders wirkungsvoll kommen Astilben auch neben blau blühenden Stauden wie Funkien, Eisenhut oder Akelei zur Geltung. Diese liefern einen schönen Kontrast zu den Weiß- und Rottönen der Prachtspieren. Letztlich kommen Astilben auch in Nachbarschaft von Gehölzen gut zur Geltung.
Pflanzen-Steckbrief
Prachtspiere (Astilbe) | |
---|---|
Standort | halbschattig bis schattig |
Boden | feucht, humos |
Blütezeit | sortenabhängig (Juni bis September) |
Gießen | regelmäßig, reichlich |
Schneiden | nur im Frühling auslichten |
Pflege | mit Kompost düngen, um Blühfreude zu erhalten |
Vermehren | Teilung |
Besonderheiten | winterhart, bienenfreundlich |
- Eigene Recherche
- Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL)
- Baumschule Horstmann: Prachtspiere 'Younique Pink' und 'Younique Salmon'
- Böhmig, Franz: Rat für jeden Gartentag. Ein praktisches Handbuch für den Gartenfreund. Leipzig/Radebeul, 1982, S. 259, 410, 424, 461.