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Oleander überwintern: Diese Möglichkeiten gibt es | einfache Tipps und Tricks


Tipps vom Gärtner
Wann sollte der Oleander in sein Winterquartier?

Der Oleander gehört zu den eindrucksvollsten Pflanzen des Mittelmeerraumes. Beim Schnitt, der Pflege und Überwinterung ist aber einiges zu beachten.

Aktualisiert am 19.11.2024|Lesedauer: 6 Min.
Von dpa-tmn, jb
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Der Oleander (Nerium oleander) – auch bekannt unter dem Namen Rosenlorbeer – mag vor allem Bedingungen, die denen seiner natürlichen Herkunft ähnlich sind. Bei Standort und Gießgewohnheiten sollten Sie daher einiges beachten. Und durch rechtzeitiges Düngen und Schneiden haben Sie lange Freude an den ansehnlichen Kübelpflanzen.

imago images 116840474Vergrößern des Bildes
Oleander mit Schneedecke: Die Pflanze verträgt Kälte schlecht. (Quelle: Sylvio Dittrich via www.imago-images.de)

Oleander überwintern: Ab wann den Oleander ins Winterquartier bringen?

Grundsätzlich sollte man die Pflanze so spät wie möglich ins Winterquartier bringen. Oleander ist bis minus fünf Grad frosttolerant und sollte daher erst im Spätherbst in ein helles, null bis zehn Grad kühles Winterquartier gebracht werden. Vorher kann man das Gewächs gut an geschützten Standorten nahe der Hauswand und in Vlies gehüllt vor allzu niedrigen Temperaturen bewahren, denn oft folgen auch im Spätherbst noch einmal wärmere Tage. So kann man das Einräumen oft mehrere Wochen hinauszögern, wodurch die Pflanze abgehärtet und robuster wird.

Oleander überwintern – im Freien oder im Haus?

Spätestens wenn stärkere Fröste oder auch Dauerfrost angesagt sind, muss die Oleanderpflanze ins Winterquartier. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein heller ungeheizter Raum im Haus, ein Keller, ein kalter, unbeheizter Wintergarten, Gewächshaus oder eine Garage. Wichtig ist eine gute Lüftung, damit Schädlinge und Pflanzenkrankheiten keine Chance haben. Am besten kontrollieren Sie einmal wöchentlich die Pflanzen, gießen bei Bedarf und achten auf Schädlinge, um bei Befall schnell reagieren zu können.

Oleander schneiden: Nach der Blüte besser nicht mehr schneiden

Der jährliche Formschnitt sollte am besten im Frühjahr nach dem Ausräumen bis zum Sommerhöhepunkt durchgeführt werden. Nach der Blüte sollte man vorsichtig sein mit dem Schnitt. Die Blütenstände werden nicht abgeschnitten, denn an deren Spitzen befinden sich die Anlagen für neue Blüten im nächsten Jahr. Ein Rückschnitt vor dem Einräumen im Herbst mag aus Platzgründen oft nützlich erscheinen, ist aber nicht empfehlenswert. Da die Wurzeln der Oleanderpflanzen ganzjährig aktiv sind, würden sie mit Austrieb reagieren und das sollte zum Wohl der Pflanze im Winterquartier vermieden werden.

Für das Einkürzen im Frühjahr und Sommer gilt: Schneiden Sie einfach etwa ein Drittel der Triebe bodennah ab. Ein Schnitt bis ins alte Holz bringt lange Triebe hervor, ein Schnitt in der Blütenregion dagegen bringt rasch blühende, kurze Triebe hervor. Hier das richtige Verhältnis zu finden, ist der Schlüssel für gesunde Oleanderpflanzen. Beim Schneiden muss man immer darauf achten, ausreichend Blütenstände stehen zu lassen, da der Oleander sonst nicht blüht.

Gelbe Blätter am Oleander: was tun?

Der regelmäßige Schnitt ist empfehlenswert, um die Pflanze zu verjüngen. Verzichtet man auf das Schneiden, zeigen sich an den alten Zweigen oft gelbe Blätter, die abgeworfen werden. Darüber hinaus können gelbe Blätter ein Zeichen sein, dass der Oleander zu wenig gegossen wird oder zu wenig Dünger bekommt.

Sonniger Standort bevorzugt

Damit der Oleander sich in all seiner Pracht zeigt und möglichst viele Blüten ausbildet, braucht er einen warmen, sonnigen, wind- und regengeschützten Platz. Ideal ist zum Beispiel die Süd- oder Südwestwand eines Hauses. Sie gibt sogar noch abends und nachts die gespeicherte Sonnenwärme weiter ab, wovon die davor stehenden Pflanzen profitieren.

Wann kann der Oleander wieder ins Freie?

Im Frühling können die Oleanderpflanzen aus ihrem Winterquartier ausgeräumt werden. Der ideale Zeitpunkt ist eine Regenphase, denn dabei wird auch gleich der Staub von den Blättern entfernt, der sich dort in den Monaten der Winterruhe angesammelt hat.

Man unterscheidet zwischen zwei Überwinterungstypen. Kalt, also bei unter zehn Grad, überwinterte Pflanzen können oft schon Anfang bis Mitte April wieder ins Freie. Bei ihnen ist die im Herbst erlangte Winterhärte erhalten geblieben und leichter Nachtfrost, der im Frühjahr durchaus noch vorkommen kann, macht ihnen nicht viel aus.

Oleander, der wärmer überwintert wurde, beginnt jedoch oft schon im Winterquartier mit dem Wachstum. Die frischen Austriebe sind stark frostgefährdet und man räumt die Pflanze am besten erst nach den Eisheiligen ins Freie, damit Frost den Triebspitzen nicht schaden kann.

Kann man Oleander auch ins Freiland pflanzen?

Den Oleander sollten Sie nicht ins Freiland pflanzen. Da er nicht winterhart ist, übersteht er die niedrigen Temperaturen draußen nicht. Er braucht einen Winterschutz, bestehend aus Vlies, Kokosmatten, Luftpolsterfolie oder/und Styroporplatten (als Bodenisolation). Es ist daher besser, wenn Sie die Pflanze weiterhin im Kübel lassen und diesen dann im Frühjahr auf Ihren Balkon oder Ihre Terrasse räumen und im Winter entsprechend unterstellen.

Das ist beim Oleander nach dem Winter zu tun

Bei beiden Überwinterungstypen empfiehlt es sich, die Oleanderpflanzen nach dem Ausräumen zunächst an einem schattigen Platz langsam wieder an das Leben im Freien und vor allem Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Es kann sonst passieren, dass die Pflanzen Schaden nehmen und Blätter verlieren.

Oleander richtig gießen: den Fuß im Wasser

Auch der Wasserverbrauch ist abhängig von Wärme und Sonnenbestrahlung. So ist er im Winter, wenn der Oleander kühl steht, relativ gering und es ist ausreichend, wöchentlich nach dem Wasserstand zu sehen und nur dann zu gießen, wenn der Wurzelballen trocken ist.

Später stellt man die Kübel am besten in Untersetzer. So können durch die Wurzeln auch aus dem durchgesickerten Gießwasser noch Nährstoffe gezogen werden und nichts geht verloren. Im Sommer sollten Sie die Kübelpflanzen reichlich gießen. Bis zu dreimal täglich heißt es nun zur Gießkanne zu greifen, denn der Oleander hat jetzt einen sehr hohen Wasserbedarf und es darf gerne Wasser im Untersetzer stehen bleiben, damit er ausreichend versorgt wird.

Ein häufiger Fehler bei der Pflege ist das Gießen mit Regenwasser. Was praktisch und umweltfreundlich klingt, schadet dem Gewächs leider nur, denn mit der Zeit wird die Erde im Kübel sauer. Dann können die im Boden enthaltenen Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden und es kommt zu Mangelerscheinungen. Damit der Oleander im Frühjahr schneller blüht, kann man vorgewärmtes Gießwasser verwenden.

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Oleanderstecklinge schneiden: der richtige Zeitpunkt

Die Sommermonate sind der ideale Zeitpunkt, um Stecklinge vom Oleander zu schneiden. Junge Triebspitzen ohne Knospe oder Blüte seien dafür am besten geeignet, erläutert Detlev Hellinger, Gärtnermeister in der Stadtgärtnerei Freiburg. Sie werden mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere nach dem zweiten oder dritten Blattansatz abgetrennt und die unteren Blätter entfernt.

Stecken Sie die Stängel in Stecklingserde oder stellen Sie sie in ein Gefäß mit Wasser. An einem hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung bilden sich nach einigen Wochen Wurzeln. Ist der Steckling gut bewurzelt, kann er eingetopft werden. Zur Vermehrung eher ungeeignet sind die beim jährlichen Rückschnitt ohnehin anfallenden Triebe, da sie schlecht wurzeln.

Oleander ist giftig!

Tragen Sie unbedingt bei allen Schnittmaßnahmen Schutzhandschuhe, denn der austretende Pflanzensaft kann Hautreizungen verursachen. Denken Sie auch daran, Hände und Arbeitswerkzeug besonders gründlich zu reinigen.

Gerade Familien mit Kindern oder Halter von Katzen, Hunden oder Nagern sollten keinen Oleander als Zierstrauch im Garten haben. Die Pflanze ist nicht nur für Haustiere giftig. Für Nager und Vögel kann sie sogar tödlich sein.

Die Pflanze enthält Glycosid Oleandrin, das Herzrhythmusstörungen bewirken kann und dadurch bei entsprechend starker Vergiftung sogar zum Tod durch Herzlähmung führen kann. Solch starke Vergiftungen sind allerdings selten, da die Pflanze einen sehr bitteren Geschmack hat und die Giftstoffe daher schnell ausgebrochen würden. Die Vergiftungssymptome sind folgende:

  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen
  • Durchfälle
  • verlangsamter Puls
  • Pupillenerweiterung
  • Krämpfe
  • blaue Lippen und Hände.

Wann wird Oleander gedüngt?

Oleander sind Starkzehrer – sie haben einen besonders hohen Nährstoffbedarf. Gönnen Sie den Gewächsen von März – wenn Sie die Kübel rausstellen – bis spätestens Anfang September ein- bis zweimal pro Woche hochwertigen flüssigen Kübelpflanzendünger, damit sie sich gut entwickeln können.

Werden die Blätter wieder dunkler und kräftiger, ist die Oleanderpflanze aktiv und der richtige Zeitpunkt für die erste Düngung ist gekommen. Dazu gibt man einen Langzeitdünger mit einer Dauerwirkung von sechs bis zwölf Monaten auf die Kübelerde. Je nach Bedarf kann man auch Düngekalk und eventuell einen Kalidünger zufügen.

Auf eine spätere Düngung im Herbst sollten Sie besser verzichten, genauso wie im Winter.

Zwar ist eine Überdüngung für den Oleander nicht lebensbedrohlich, es kommt dann aber zu Blattrandnekrosen und die Blattränder werden braun und trocken. Diese Schäden bleiben wie beim Sonnenbrand lange sichtbar. Kommt es dazu, spült man den Dünger am besten mit reichlich Wasser aus der Kübelerde heraus. In der folgenden Zeit düngt man nicht und wartet, bis die Pflanze wieder gesundes Laub bildet.

Oleander: Schädlinge und Krankheiten

Der Oleander ist bei guter Pflege grundsätzlich recht robust. Trotzdem lauern einige Schädlinge, die der Pflanze zusetzen können. Blattläuse, Spinnmilben, Schildläuse, Woll- und Schmierläuse und Anzeichen für den ansteckenden Oleanderkrebs sollte man daher das ganze Jahr über im Blick haben. Spinnmilben zum Beispiel sind ständig in der Luft und befallen bevorzugt Oleanderpflanzen, die besonders geschützt – an einer Hausecke – stehen.

Um die Schädlinge zu bekämpfen, kann man den Oleander mehrfach im Jahr mit einem Präparat gegen saugende Insekten einzusprühen. Nicht vergessen: Gerade auf die Blattunterseiten sollten Sie hierbei achten, denn genau hier befinden sich die meisten Schädlinge. Im Herbst empfiehlt es sich, gleichzeitig noch ein pilzbekämpfendes Fungizid hinzu zu geben.

Eine natürliche Alternative zur Bekämpfung der Oleanderfeinde sind Marienkäfer. Ein Marienkäfer verspeist am Tag über hundert Blattläuse, eine Larve in drei Wochen zwischen 400 und 600 Blattläuse.

Oleanderkrebs kann man nur durch einen radikalen Schnitt der betroffenen Stellen behandeln. Da das Bakterium durch Träger weitergegeben wird, ist es wichtig, dass die Schere anschließend sehr gut desinfiziert wird, um einen erneuten Ausbruch zu vermeiden. Wenn viele Stellen des Oleanders betroffen sind, kann man leider nur das ganze Gewächs vernichten. Abfälle kranker Pflanzen gehören aber nicht auf den Kompost, damit sich die Krankheit nicht weiter verbreitet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Eigene Recherche
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