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Tomaten selbst züchten: Tipps zum Aussäen, Düngen und Pikieren


Frische Tomaten aus eigener Ernte züchten
Wasser macht Tomaten krank und ungenießbar

Ob als Salat zum Grillsteak oder als erfrischender Brotbelag: Tomaten sind aus der Sommerküche nicht wegzudenken. Wer ganz sicher gehen will, dass die Früchte weder genmanipuliert noch bestrahlt sind, baut seine Tomaten am besten selbst an.

Aktualisiert am 10.04.2023|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn, jb
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Für den Anbau leckerer Tomaten braucht man nicht mal einen Garten. Auf dem Balkon lassen sich Tomaten ebenso gut züchten. Damit die Früchte gut gedeihen und noch besser schmecken, sollte man diese Pflegetipps für Tomaten unbedingt beachten. Vor allem bei Regen und beim Gießen muss man aufpassen.

Eine Pflanze wird gegossenVergrößern des Bildes
Pflanze: Wässern Sie die Tomatenpflanzen nicht zu viel. (Quelle: fotokostic/getty-images-bilder)

Tomaten brauchen Sonne und Platz

Tomaten aus dem Garten schmecken besser, wenn sie viel Platz zum Wachsen haben. Denn dadurch steigt ihr Zuckergehalt, erläutert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Zucker verstärkt den natürlichen Geschmack der Tomate. Optimal seien etwa 2,5 Pflanzen pro Quadratmeter. Ab Mitte Mai können die kleinen Tomatenstauden in die Erde, wenn die Gefahr von Bodenfrost gebannt ist. Die Pflanzen sollten nicht zu viel gegossen werden, müssen aber in einem nährstoffreichen Boden stecken. Denn dann nimmt die Zucker- und Säurekonzentration sowie der Anteil an Trockensubstanz in den Früchten zu, was neben dem Geschmack auch die Haltbarkeit verbessert. Allerdings wird dadurch auch die Schale zäher.

Tomaten bevorzugen sonnige Standorte

Am wohlsten fühlen sich die Tomatenpflanzen an einem warmen, sonnigen Ort. Er sollte außerdem weitgehend gegen Wind und Regen geschützt sein. Für den Anbau im Garten eignet sich daher gut eine Südwand, von der die Sonne zurückgestrahlt wird und so für zusätzliche Wärme sorgt. Ebenso wichtig ist der Schutz gegen Regen.

Werden die Tomaten nass, bieten sie der berüchtigten Kraut- oder Braunfäule ideale Bedingungen. Deshalb sollte man auch beim Gießen der Tomaten darauf achten, dass nur die Wurzeln und die Erde benetzt werden.

Vibratortrick sorgt für reiche Ernte

Wer viele Tomaten an seiner Pflanze will, kann zur elektrischen Zahnbürste greifen. Denn die Vibrationen lösen die Bestäubung aus, erklärt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Bei einer leichten Erschütterung fallen die Pollen auf die Narbe, Tomaten bestäuben sich so selbst. In der Regel löst das Summen und Flügelschlagen von Hummeln diesen Vorgang aus, doch in Gewächshäusern muss der Hobbygärtner nachhelfen. Der sich bewegende Bürstenkopf wird an den Stängel knapp oberhalb der Blüte gelegt und diese so in Bewegung versetzt.

Trillern nennen Profis diese Maßnahme. Es gibt auch Tomatentriller im Handel – kleine Geräte mit einem vibrierenden Stift. Hobbygärtner können aber auch nachhelfen, indem sie an den Pflanzen oder an ihren Rankgerüsten einfach rütteln. Nach dem Öffnen der Blüte ist die Narbe einer Tomatenpflanze nur ein bis zwei Tage befruchtbar.

Nährstoffmangel erkennen

Wenn Tomaten nicht ausreichend Nährstoffe bekommen, erkennen Hobbygärtner das an hellgrünen Blättern. Dann sollten sie mehrfach handelsüblichen Flüssigdünger verabreichen, rät die Bayerische Gartenakademie. Gute Gartenerde biete den Pflanzen in den meisten Fällen aber genügend Nährstoffe – besonders dann, wenn im Frühjahr Kompost und Hornmehl eingearbeitet wurden. Werden die Blätter zwischen den Blattadern gelb, zeigt das einen Magnesiummangel. Dann kann man zum Gießwasser 25 Gramm Magnesiumsulfat pro Liter geben. Die Anwendung zwei- bis dreimal etwa alle zwei Wochen wiederholen.

Braunfäule bei Tomaten verhindern

Die Krankheit wird durch einen Pilz ausgelöst, der sich im feucht-warmen Klima am wohlsten fühlt. Ist eine Pflanze befallen, äußert sich dies zunächst durch schwarz-braune Flecken auf den Blättern. Später zeigen sich auch an den Früchten braune Stellen, die unter geeigneten Bedingungen einen Pilzflaum bilden. Die befallenen Früchte kann man nur noch wegwerfen. Für den Verzehr sind sie ungeeignet.

Pflanzen vor Regen schützen

Um die Tomaten vor Regen zu schützen, sollte man sie bei feuchter Witterung mit einer Plane abdecken. Allerdings darf die Plane dabei nicht die Pflanzen berühren und sollte nach dem Regen möglichst rasch wieder entfernt werden. Wem das Abdecken zu viel Mühe macht, der kann seinen Pflanzen auch ein geeignetes Dach über dem Kopf bauen. Tomatenhäuser, die mit zwei Wänden und einem Dach ausgestattet sind, gibt es im Fachhandel in vielen verschiedenen Größen. Geschützt sind die Tomaten auch auf dem überdachten Balkon. Allerdings brauchen sie dort einen großen Topf, damit sich die Früchte gut entwickeln können. Am besten eignet sich natürlich ein Gewächshaus, um die empfindlichen Tomatenpflanzen vor Regen und anderen Witterungen zu schützen.

Tomaten ausgeizen

Ganz wichtig für eine reiche Tomatenernte ist das sogenannte Ausgeizen. Dabei werden die jungen Seitentriebe der Pflanzen entfernt. Dadurch kann die Pflanze ihre Kraft auf die Haupttriebe verwenden. Wenn man auf das Ausgeizen verzichtet, bildet die Tomatenpflanze sehr viele Früchte aus, die aber nur sehr klein sind und nicht reifen. Tomaten gedeihen in lockerem Boden am besten. Deshalb ist regelmäßiges Gießen wichtig – an Sommertagen sogar täglich. Der Boden sollte nie ganz austrocknen. Wie Sie richtig ausgeizen, zeigt Ihnen unsere Fotoshow. Gießt man unregelmäßig, können die Früchte aufplatzen.

Ein weiterer Tipp beim Anbau von Tomaten ist, die Pflanzen morgens zu gießen, damit die Blätter den Tag über abtrocknen können, falls doch Wasser darauf kommt.

Die Pflanzen gut abstützen

Die meisten Tomatensorten muss man abstützen. Kleinen Busch- und Wildtomaten reichen meist Bambusstäbe, andere Sorten brauchen Metallspiralen. Bevor Hobbygärtner Stützen aus dem vergangenen Jahr erneut benutzen, sollten sie diese mit heißem Essigwasser reinigen. So können sie Pilzsporen und andere Krankheitserreger vernichten.

Übrigens: Tomaten kann man mit Basilikum unterpflanzen. Beide Pflanzen passen nicht nur geschmacklich sehr gut zusammen, sie haben auch ähnliche Ansprüche. Und Basilikum würzt den Tomatensalat ganz köstlich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Eigene Recherche
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