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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schritt-für-Schritt-Anleitung Stauden richtig teilen
Stauden sollte man von Zeit zu Zeit teilen – entweder im Herbst oder im Frühling. Dieser Schritt verjüngt die Pflanzen, das heißt sie werden wieder vitaler und wuchsfreudiger. Außerdem hat der Gärtner gleich mehrere Pflanzen für den Garten gewonnen. Manche Stauden muss man auch teilen, wenn man sie umsetzen möchte – sonst kümmern sie nur noch dahin. Tipps, wie man Stauden richtig teilt und woran man den richtigen Zeitpunkt erkennt.
"Wenn man etwas Gespür für seine Pflanzen hat und mit offenen Augen durch den Garten geht, sieht man es den Stauden an, wenn es Zeit für eine Teilung ist", erklärt Martin Becker, Staudengärtner aus Dinslaken. Anzeichen, die für eine Teilung sprechen sind:
- Zu groß gewordene Pflanzen oder Stauden, die andere Pflanzen bedrängen.
- Pflanzen, die zu lang werden und nicht mehr standfest oder blühfaul und schwach sind.
- Vergreisung von innen her, das heißt, in den Pflanzen sind zunehmend trockene und braune Stellen zu finden.
Je nach Pflanzenart ist das Teilen nach drei bis sechs Jahren sinnvoll. Bei Blauschwingel (Festuca cinerea) erkennt man die Notwendigkeit zum Teilen beispielsweise daran, dass der Blattschopf von innen her braun wird. Es gibt auch langlebige Stauden, wie die Stauden-Paeonie (Pfingstrose). Diese Pflanzen können sogar jahrzehntelang ungeteilt am gleichen Standort stehen. Wichtig ist es, seine Pflanzen zu beobachten.
Stauden teilen zum richtigen Zeitpunkt
Für eine erfolgreiche Teilung ist der optimale Zeitpunkt ausschlaggebend. Dieser ist je nach Pflanze unterschiedlich. Grundsätzlich sollte im zeitigen Frühjahr oder im Herbst geteilt werden. "Im Frühjahr lassen sich sommer- und herbstblühende Stauden besonders gut bearbeiten", erklärt der Staudenfachmann. Sie haben dann bereits Nährstoffe gespeichert, die für die kommende Wachstumsperiode benötigt werden. Frühjahrsblüher teilt man idealerweise im Herbst, denn die Pflanzen benötigen im Frühjahr ihre ganze Kraft für die Blüte. Bewölktes Wetter erleichtert die Teilung. Dann kommt es weniger zum Austrocknen der Pflanzenteile, die ausgegraben wurden und die Stauden wachsen besser an.
Staude mit der Schere schneiden
"Heben Sie die Stauden mit einem Spaten oder einer Grabgabel vorsichtig aus der Erde, indem Sie einmal rund um die Pflanze stechen", erklärt Becker. Das ausgehobene Stück wird dann, wenn möglich mit der Hand, bei harten Wurzelballen auch mit dem Spaten oder der Grabgabel in kleinere Stücke geteilt. Trockenes und abgestorbenes Pflanzenmaterial sollte man dabei entfernen. Nur Pflanzenteile, die vital sind und intakte Knospen haben, bleiben übrig. Die einzelnen Teilstücke werden mit einer Schere um ungefähr ein Drittel oben und ein Drittel an der Wurzel gekürzt, damit alles wieder gut anwächst. "Am besten pflanzen Sie die Stauden gleich nach dem Teilen wieder ein", rät Becker.
Neue Teilstücke gut wässern
Dazu sollte der Boden gelockert und von Unkraut befreit werden. Wichtig ist es die Neupflanzung gut zu wässern. Becker empfiehlt, der Pflanzung gut abgelagerten Kompost unterzumischen. Gegebenenfalls kann eine kleine Startdüngung mit organischem Dünger, zum Beispiel Hornspäne in geringer Dosierung gegeben werden. Wichtig ist, dass jedes Teilstück genügend austriebsfähige Knospen enthält.
Stauden teilen und umsetzen
Zu beachten ist, dass eine eingewurzelte, starke Pflanze nie ohne Teilung verpflanzt werden sollte, sie kümmert ansonsten jahrelang dahin. "Teilt man die Pflanze, wird sie wieder viel schneller schön", so die Erfahrung von Becker. Stauden wie Flammenblume (Phlox paniculata), Indianernessel (Monarda-Hybriden) oder der Staudenmargarite (Leucanthemum) sollten nach drei bis fünf Jahren aufgenommen und geteilt werden, um die Pflanzen zu verjüngen.