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Wärmepumpen-Verbot wegen giftiger Gase?


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Giftige Gase im Kältemittel
Droht jetzt ein Wärmepumpen-Verbot?


04.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Wärmepumpe: Bei der Heizalternative kann es in absehbarer Zeit zu Problemen kommen. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Wärmepumpe: Bei der Heizalternative kann es in absehbarer Zeit zu Problemen kommen. (Symbolbild) (Quelle: welcomia/getty-images-bilder)
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Wärmepumpen sind gefragter denn je. Doch das könnte sich nun ändern: Denn sie enthalten giftige Chemikalien.

Durch die stark gestiegenen Energiekosten, das angekündigte Aus für Gas- und Ölheizungen und aus Umweltgründen setzen immer mehr Hausbesitzer beim Heizen auf Wärmepumpen. Inzwischen befindet sich diese alternativen Heizsysteme laut Statistiken in fast jedem zweiten neu gebauten Ein- oder Zweifamilienhaus.

Giftige Gase in Wärmepumpen

Doch so klima- und umweltfreundlich, wie sie oft dargestellt werden, sind Wärmepumpen nicht. Der Grund: ihre Kältemittel.

Wärmepumpen nehmen die Wärme von außen – aus der Luft, dem Wasser oder Erde – auf und führen diese in ihren Kreislauf ein. Mithilfe von Kältemitteln wird die Wärme anschließend komprimiert, wodurch sie sich noch stärker erhitzt. Diese gewonnene Wärme wird dann zum Heizen der Wohnräume genutzt.

Das Problem bei dieser Methode: Die Kältemittel enthalten fast immer Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). Diese künstlichen Gase gelten als sehr giftig und persistent, also ewig bestehend beziehungsweise nicht verschwindend oder abbaubar. Zudem gelten sie als krebserregend.

Unter anderem aus diesen gravierenden Gründen sollen PFAS in Europa künftig verboten werden. Deutschland hat sich inzwischen dafür ausgesprochen, die Produktion sowie Verwendung der PFAS EU-weit zu unterbinden.

Info

Die sogenannten Ewigkeitschemikalien kommen nicht nur in Kältemitteln von Wärmepumpen vor, sie befinden sich auch auf Toilettenpapier. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.

Wärmepumpe als Giftschleuder?

Zwar sind die giftigen Chemikalien in einem geschlossenem Kreislauf, sodass für deren Besitzer bei laufendem Betrieb in der Regel keine Gefahr besteht. Das kann sich jedoch ändern. Beispielsweise, wenn der Kreislauf oder der Kühlmittelbehälter ein Leck haben und somit die künstlichen Gase austreten können.

Schlimmer ist es jedoch, wenn die Wärmepumpen entsorgt werden müssen. Denn dann treten die Gase auf jeden Fall aus – sofern sie nicht vorab fachgerecht abgepumpt und entsorgt wurden.

Achtung

Viele der neueren Wärmepumpenmodelle verwenden Kältemitteln, in denen keine PFAS enthalten sind. Fragen Sie am besten den Hersteller, welches Kältemittel in Ihrem Gerät steckt, bevor Sie in einen Aktionismus geraten.

Wärmepumpen-Verbot wegen PFAS?

Wenn es zu einem Verbot von PFAS in Kältemitteln seitens der EU kommt, könnte das dann auch das Aus für Wärmepumpen bedeuten? Und was machen Verbraucher, die ihre Heizungsanlage für viel Geld mit Wärmepumpen ausgestattet haben?

Über kurz oder lang könnte es dazu kommen, dass sie ihre Heizalternative austauschen oder zumindest umrüsten müssen: Die Kältemittel, die in den etablierten Wärmepumpen verwendet werden, lassen sich nicht einfach austauschen. Dazu muss erst die Genehmigung des Herstellers vorliegen – und dieser teilt dann mit, ob dies bei dem eingesetzten Modell überhaupt möglich wäre. Es ist zudem nicht immer gesagt, ob sich die alternativen, natürlichen Kältemittel in den Kreislauf integrieren lassen. Wärmepumpenbesitzer sollten sich daher unbedingt an den Hersteller und einen Fachbetrieb werden.

Ein generelles Aus für Wärmepumpen wird es jedoch voraussichtlich nicht geben, da es Alternativen zu den giftigen Kältemitteln gibt. So raten die Verbraucherzentralen allen, die mit dem Gedanken spielen, sich eine Wärmepumpe anzuschaffen: Setzen Sie auf Modelle, deren GWP-Wert (englisch für: "Global Warming Potential", zu Deutsch: "Erderwärmungspotenzial") besonders niedrig ist – diese Informationen müssen bei den Heizmethoden stets angegeben werden. Zudem sollten Sie Geräte verwenden, deren Kältemittel ohne PFAS auskommen, beispielsweise mit Propan.

Tipp

Momentan fördert die Bundesregierung auch die Anschaffung von Wärmepumpen, die mit natürlichen Kältemitteln arbeiten.

Zwar steht der Verband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) aktuell noch zur Verwendung von Kältemitteln, die die F-Gase enthalten – anders könne das Klimaziel nicht erreicht werden, heißt es. Allerdings empfiehlt er zugleich auch, wenn möglich, auf natürliche Kältemittel zu setzen. Auch wenn diese für den Massenmarkt derzeit noch nicht relevant genug sind.

Verwendete Quellen
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