Wachsender Wettbewerb Wärmepumpe: Experten rechnen mit starkem Preisverfall
Die Anschaffung einer Wärmepumpe gilt als teuer und aufwendig. Der Markt um die Heizsysteme ist umkämpft – zum vermeintlichen Vorteil für Verbraucher.
Die für die Heizwende wichtigen Wärmepumpen werden nach Einschätzung von Experten künftig vor allem außerhalb Deutschlands gebaut. Schon vor dem Verkauf der Viessmann-Klimasparte an den US-Hersteller Carrier sei zunehmend im europäischen Ausland investiert worden, berichtet das Münchener Beratungsunternehmen S&B Strategy.
Beispiele seien Werke von Bosch und Viessmann in Polen sowie von Vaillant in der Slowakei. Dort lockten schnellere Genehmigungsverfahren, geringere Energiepreise und niedrigere Lohnkosten.
Wettbewerbsdruck durch asiatische Hersteller
Die asiatischen Hersteller produzierten heute schon wettbewerbsfähiger und könnten aufgrund der ähnlichen Technik zu Klimaanlagen weitere Synergien in der Wertschöpfung realisieren, schreiben die Analysten Florian Moll und Christoph Blepp.
Insbesondere für kleinere Heizungshersteller werde das Marktumfeld bei diesem Wettrüsten langfristig schwieriger. Sicher sei ein Anstieg der Importe zu erwarten. "Die Wärmepumpe wird deutlich internationaler sein als die klassische Gas- oder Ölheizung."
Nebeneffekt für Verbraucher
Für die Kunden werde der Wettbewerb langfristig niedrigere Preise bei den Geräten bringen, erwartet S&B. Wesentlicher Preistreiber bleibe aber die meist mit hohem Aufwand verbundene Installation. In den entsprechenden Gewerken herrsche weiter Fachkräftemangel.
Die starke Bindung der Handwerksbetriebe an die Hersteller bleibe ein entscheidender Vorteil der heimischen Anbieter gegenüber der neuen Konkurrenz aus Asien. Diese erarbeite sich aber eine gute Position beim Elektro-Handwerk, das zunehmend die Installation von Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen übernehmen könne.
- Nachrichtenagentur dpa