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Gaskrise: Eine Gefahr für die Heizung in vielen Wohnhäusern?


Das sagen Experten
Gaskrise: Eine Gefahr für die Gasheizung?

Gehen Gasheizungen kaputt, wenn die Gaszufuhr gedrosselt wird? Was passiert mit Heizungsanlagen, die komplett stillstehen? t-online hat Experten gefragt.

Aktualisiert am 08.08.2023|Lesedauer: 2 Min.
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Vor allem Besitzer von Gasheizungen sorgen sich, dass die Gasreserven im Winter knapp sein könnten. Nicht nur, weil sie dann aufs Heizen und warme Duschen verzichten müssten. Darüber hinaus stellen sie sich auch die Frage, ob die Gaskrise zugleich eine Gefahr für ihre Gasheizung ist.

Gasheizung: Die Heizungsanlage funktioniert nur, wenn auch ausreichend Gas fließt.Vergrößern des Bildes
Gasheizung: Die Heizungsanlage funktioniert nur, wenn auch ausreichend Gas fließt. (Quelle: KangeStudio/getty-images-bilder)

t-online hat zwei Experten gefragt, was Besitzer von Gasheizungen jetzt beachten müssen und wie sie nun reagieren sollten.

Kann die Gasheizung kaputtgehen oder einen Defekt erleiden, wenn kein Gas mehr fließt?

Frank Ebisch, Bereichsleiter für Kommunikation vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima, beruhigt Besitzer von Gasheizungen: "Schwankt der Gasdruck zu sehr oder fließt kein Gas mehr, schalten sich die Heizungen automatisch ab." Ein Defekt droht dank der Sicherheitsfunktion "Strömungswächter" somit nicht.

Allerdings ergibt sich durch die Aktivierung des Sicherheitsmechanismus ein Problem: Die abgeschaltete Gasheizung muss anschließend von einem Fachbetrieb wieder freigeschaltet und somit aktiviert werden.

Sollten Verbraucher, die eine Gasheizung besitzen, diese jetzt austauschen lassen?

Hauseigentümer, deren Gasheizung über 20 Jahre alt ist, sollten einen Austausch oder zumindest Optimierungsmöglichkeiten in Erwägung ziehen, rät Ebisch.

Auch Dr. Reinhard Loch, Leiter der Gruppe Energieeffizienz bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, sieht Handlungsbedarf für Gasheizungsbesitzer. Er schätzt ihre Lage angesichts der aktuellen Situation etwas kritischer ein: "Kurzfristig gibt es sicher keinen Ersatz mehr für diesen Winter." Das liege an der hohen Auslastung der Handwerksbetriebe. Dennoch empfiehlt Loch den Verbrauchern, mittel- und langfristig "auf etwa Wärmepumpe oder Fernwärme umzurüsten – auch wegen des Klimaschutzes."

Ist die Anlage hingegen erst wenige Jahre in Betrieb und somit noch sehr effizient, ist ein Austausch nicht zwingend nötig. Ebisch empfiehlt diesen Verbrauchern, sich dennoch an einen Fachbetrieb zu wenden. Denn auch diese Geräte können leicht optimiert werden – beispielsweise durch eine Kombination mit erneuerbaren Energien (Photovoltaik für den Betrieb, Solarthermie), so Ebisch.

"Zudem will die Regierung ja auch einen 'Heizungscheck' vorschreiben. Was dann zu modernisieren ist, etwa der hydraulische Abgleich, muss der Fachbetrieb dann vorschlagen", ergänzt Loch. Allerdings sollten Verbraucher auch für diesen Schritt aufgrund der Handwerker-Auslastung mindestens ein halbes Jahr für die Optimierung ihrer Heizungsanlage einplanen.

Sollten Verbraucher, die in Kürze eine Gasheizung erhalten, jetzt lieber auf eine andere Heizungsart setzen?

Wer lange auf den Einbau seiner neuen Gasheizung warten musste – weil es keine Handwerkertermine oder Lieferschwierigkeiten bei einigen Bauteilen der Heizungsanlage gab –, fragt sich sicherlich nun, ob er den Auftrag nicht stornieren und lieber auf eine Wärmepumpe, ein Blockheizkraftwerk oder einen Pelletofen setzen sollte.

Ebisch und Loch haben für diese Verbraucher einen Rat: "Wer hier unsicher geworden ist, sollte auf seinen Heizungsbauer zugehen und gemeinsam besprechen, welche Möglichkeiten es gibt." Dazu zählen für die Experten unter anderem die angesprochene Ergänzung mit anderen erneuerbaren Energien oder auch die gängigen Alternativen zur Gasheizung.

Verwendete Quellen
  • Dr. Reinhard Loch, Leiter Gruppe Energieeffizienz, Projekt Energie2020plus, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V., schriftliches Interview am 26.07.2022Frank Ebisch , Bereichsleiter Kommunikation vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima e.V., schriftliches Interview am 27.07.2022
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