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Autark heizen: Diese Alternativen zu Gas und Öl gibt es


Die besten Alternativen
Autark heizen: Werden Sie unabhängig von Gas und Öl

Eigenheimbesitzer sollten sich jetzt darüber Gedanken machen, wie sie künftig eine hohe Heizkostenrechnung vermeiden können. Diese Optionen gibt es.

Aktualisiert am 02.07.2024|Lesedauer: 5 Min.
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Die letzte Heizkostenabrechnung hat vielen Verbrauchern gezeigt: Eine warme Wohnung ist teuer und wird zunehmend zum Luxusgut. Zwar gibt es zahlreiche Spartipps, wie Sie Ihre Heizkosten senken können, dennoch sind Sie dadurch weiterhin von den Preiserhöhungen der Gas- und Öllieferanten abhängig. Welche Möglichkeiten haben Sie?

Heizung: Wer im Winter nicht frieren und viel Geld fürs Heizen ausgeben möchte, sollte jetzt schon Vorkehrungen treffen.Vergrößern des Bildes
Heizung: Wer im Winter nicht frieren und viel Geld fürs Heizen ausgeben möchte, sollte jetzt schon Vorkehrungen treffen. (Quelle: RuslanDashinsky/getty-images-bilder)

Möglichkeiten, autark zu heizen

Folgende Optionen haben Sie, um Ihre Wohnräume unabhängig von den öffentlichen Versorgern aufzuwärmen:

  1. Solarthermie
  2. Wärmepumpe
  3. Pelletheizung

Darüber hinaus gibt es noch weitere Heizmethoden, wie beispielsweise einen Petroleumofen.

Wie Sie selbst Strom für den Hausgebrauch erzeugen können, erfahren Sie hier.

Solarthermie

Bei einer Solarthermie werden Solarkollektoren auf dem Dach installiert. Sie generieren Energie, mithilfe derer Wasser erwärmt wird, das sowohl als Brauchwasser als auch zum Heizen verwendet werden kann.

Mehr über eine Solarthermie erfahren Sie in unserer Fotoshow.

Vorteile

Sonnenenergie ist frei verfügbar und unendlich. Mit einer Solarthermie können Sie Ihre eigene Wärme erzeugen und sind somit von den steigenden Energiekosten relativ unabhängig.

Da die Panels auf dem Dach montiert werden können, nehmen sie wenig Platz ein. Nur die Anlagen für die Warmwasseraufbereitung benötigen einen ausreichend großen Raum.

Nachteile

Zwar ist Solarenergie unendlich, im Winter scheint die Sonne allerdings relativ wenig. So kann es während einer eher regnerischen Periode oder in der dunklen Jahreszeit passieren, dass nicht ausreichend generiert wird, um das Wasser zu erwärmen. Das ist besonders im Winter, also gerade zur Heizsaison, kritisch.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die überschüssige Wärme nicht in das öffentliche Netz gespeist oder für sonnenarme Tage gespeichert werden kann. Hier hat die Stromerzeugung mit einer Photovoltaik-Anlage klare Vorteile.

Eine Solarthermie sollte daher eher als Unterstützung und somit Senkung der Heizkosten gesehen werden. Ein völlig autarkes Heizen ist zumindest in unseren Breitengraden schwer möglich.

Wärmepumpe

Eine weitere nachhaltige Möglichkeit, sein Haus zu heizen, ist mit der Wärme aus der Erde, dem Wasser sowie der Luft. Das funktioniert mit einer Wärmepumpenheizung. Der Verflüssiger im Geräteinneren zieht die Wärme an und leitet sie an einem Kältemittel vorbei. Dadurch verdampft das Mittel und wird in einem Behälter gesammelt. Über einen Verdichter wird sodann der Druck auf das gasförmige Kältemittel erhöht. Durch den Prozess erhöht sich die Temperatur des Kältemittels. Mit der so generierten Wärme wird über weitere Arbeitsschritte das Nutzwasser und Heizungswasser – häufig für eine Fußbodenheizung – erwärmt.

Vorteile

Die durch eine Wärmepumpe erzeugte Energie gilt als sauber und nachhaltig, da sie die Wärme der Umgebungsluft, des Grundwassers oder des Erdreichs nutzt. Darüber hinaus erzeugt sie um bis zu 90 Prozent weniger CO2 als eine Öl- oder Gasheizung.

Ein weiterer Vorteil der Wärmepumpe ist, dass mit der Anlage auch gekühlt werden kann. Sie ist somit vielseitig einsetzbar und ihr Nutzen ist nicht saisonal beschränkt.

Eine gute Wärmepumpe ist relativ robust und wenig störanfällig.

Nachteile

Im Vergleich zu anderen Heizungsanlagen oder Heizvarianten ist eine Wärmepumpe teuer in der Anschaffung. Rechnen Sie mit 12.000 bis 24.000 Euro alleine für die Anlage. Hinzu kommen Kosten für das Aufstellen.

Die Installation der Wärmepumpe kann zudem sehr aufwendig sein, beispielsweise wenn es sich um eine Sole- oder Wasseranlage handelt. Denn in diesem Fall erfolgen aufwendige Erdbohrungen. Das verursacht zusätzlich hohe Kosten.

Eine Wärmepumpe benötigt Energie, also Strom, um zu funktionieren. Demnach fallen nach der Installation der Anlage Betriebskosten an. Darüber hinaus sind Sie mit dieser Heizart weiterhin an die Energiepreise gebunden. Weitestgehend umgehen können Sie das, indem Sie den Strom für Ihre Wärmepumpe aus einer Photovoltaik-Anlage generieren.

Pelletheizung

Bei einer Pelletheizung werden ungenutzte Reste der Holzindustrie verfeuert und die so entstehende Wärme zum Heizen des Hauses oder Erwärmen des Wassers genutzt.

Im Groben unterscheidet man zwischen zwei Systemen: Pelletöfen, die wie eine Art Kamin funktionieren und einen Raum beheizen. Oder wasserführende Pelletöfen, die mit einer Wassertasche ausgestattet sind. In dieser befindet sich das Wasser für den Heizkreislauf oder eben das Brauchwasser.

Vorteile

Pellets für die Pelletheizung werden meist aus den Abfällen von Sägewerken beziehungsweise der Holzindustrie hergestellt. Das Brennmaterial ist somit eine Resteverwertung und dementsprechend nachhaltig.

Eine Pelletheizung erzeugt relativ wenig CO2. Bei der Verbrennung der Holzpellets wird genau so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt wie durch das Verrotten des Holzes in der Natur. Bei der Produktion sowie der Lieferung der Pellets fällt jedoch CO2 an.

Nachteile

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Die Anschaffung einer Pelletheizung rentiert sich erst nach einer gewissen Betriebszeit, da die Anlagen bis zu 15.000 Euro kosten. Allerdings liegen die Kosten für die Pellets – also den Brennstoff – momentan noch unter denen fossiler Energieträger. Besonders bei Heizöl und Erdgas sind die drastischen Preissteigerungen spürbar. Allerdings erhöht sich auch der Preis für die Pellets zunehmend. Durch eine Großbestellung können die Kosten für das Brennmaterial reduziert werden. Dann wird allerdings ein Pelletlager benötigt.

Kleinere Pelletöfen, die einen Raum beheizen, müssen meist per Hand befüllt werden. Zudem werden sie aufgrund ihrer geringen Leistung eher als Zusatzheizung verwendet. Für größere Modelle eignet sich die Installation einer Förderschnecke. Sie füttert den Ofen regelmäßig mit dem wichtigen Brennstoff. Allerdings verbraucht eine Förderschnecke Strom.

Zwar entsteht bei der Verbrennung der Pellets kein CO2, dafür aber Feinstaub. Und: Da Emissionen entstehen, muss ein Kamin oder ein Schornstein vorhanden sein, der an die Pelletheizung angeschlossen ist.

Insgesamt lässt sich sagen, dass eine Pelletheizung eher für Mehrfamilienhäuser geeignet sind. Kleinere Heizanlagen für ein Einfamilienhaus sind weniger wirtschaftlich und relativ aufwendig in der Handhabung.

Weitere Alternativen, das Haus zu heizen

Neben den oben genannten Möglichkeiten können Sie Ihre Räume sowie das Brauchwasser auch mit einem Kaminofen, einem Petroleumofen oder einem Kohlekessel aufwärmen. Sie sind zwar schöne Alternativen, jedoch weniger umweltfreundlich oder kostengünstig als beispielsweise eine Solarthermie oder Pelletheizung. Dasselbe gilt für eine Elektroheizung.

Tipp: Wenn Sie wirklich von Öl und Gas, aber auch Strom unabhängiger sein wollen, sollten Sie mehrere Geräte miteinander kombinieren. Beispielsweise eine Solarthermie mit einer Photovoltaik-Anlage oder eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage. Wichtig sind auch ausreichend große Speichervorrichtungen für den überschüssigen, selbst erzeugten Strom und ein ganzheitlich durchdachtes Konzept. Am besten wenden Sie sich diesbezüglich an einen der Energieberater der Verbraucherzentralen. Die Experten beraten Sie unabhängig und rechnen Ihnen zudem aus, ob sich die Alternativen zu den großen Strom-, Gas- und Öllieferanten wirklich lohnen. Zusätzlich ist es immer sinnvoll, sein Haus ausreichend zu dämmen – dafür gibt es sogar staatliche Zuschüsse von der KfW – und seine Heizgewohnheiten zu überdenken.

Verwendete Quellen
  • thermondo
  • heizung.de
  • Vissmann
  • Vaillant
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