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Wohnung oder Haus heizen ohne Strom: Möglichkeiten im Überblick


Warme Wohnung bei Stromausfall
Heizen komplett ohne Strom: Möglichkeiten im Überblick

Fällt die Stromversorgung länger aus, funktionieren auch viele Heizungen nicht mehr. Wie bekommt man ohne Strom das Zimmer warm?

Aktualisiert am 11.10.2024|Lesedauer: 5 Min.

Elektroheizungen verbrauchen Strom – das ist offensichtlich. Aber auch Gasheizungen, Ölheizungen, Wärmepumpen und sogar Pelletheizungen benötigen Energie. Das wird vor allem dann problematisch, wenn im Winter die Stromversorgung für mehrere Tage unterbrochen ist oder es anderweitig Probleme mit der Energieversorgung gibt.

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Heizen: Hybridheizungen können auch bei einem Stromausfall und autark von Energielieferanten betrieben werden. (Quelle: Valeriy_G)

Frieren müssen Sie in diesem Fall jedoch nicht. Denn es gibt Möglichkeiten, mit denen Sie Ihr Zimmer auch ohne Strom heizen können. Wir geben Ihnen einen knappen Überblick:

Der Kamin

Die offensichtlichste Möglichkeit ist der Kamin. Zwar ist er keine Spontanlösung, da für seine Installation bestimmte Baumaßnahmen nötig sind. Dennoch braucht der Kamin keinen Strom, um das Zimmer oder sogar eine ganze Wohnung auf eine wohlig warme Temperatur aufheizen zu können. Was Sie bei einem nachträglichen Einbau eines Kamins beachten sollten, erfahren Sie hier.

Wichtig ist auch: Wenn Sie als Alternative zur Gas- oder Ölheizung im Winter auf einen Kamin setzen, sollten Sie genug Brennholz vorrätig haben. Die Beschaffung von Kaminholz kann jedoch schwierig sein, da das Brennmaterial heiß begehrt und zeitweise ausverkauft ist.

Der Kachelofen

Ein Kachelofen wird wie ein Kamin mit Holz (Holzbriketts) betrieben. Strom braucht er nicht. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass ein Kachelofen massiv ist und von einem Ofenbauer an der entsprechenden Stelle im Haus oder der Wohnung gemauert werden muss. Die Wärmespeicherwirkung von Kachelöfen ist etwas geringer als von Kaminöfen.

Der Vorteil gegenüber Kaminöfen ist, dass Kachelöfen ihre Wärme konstanter abgeben und dabei nur etwa zweimal täglich mit Holz befüllt werden müssen. Der Grund ist zum einen ihre Bauweise, zum anderen, dass sie die Luftströmungen in der Wohnung ideal nutzen, um die Wärme zu verteilen.

Der Nachteil eines Kachelofens ist jedoch, dass er Holzpellets benötigt, die zurzeit auf dem Weltmarkt relativ rar oder nur gegen einen hohen Preis erhältlich sind. Zudem benötigen Sie einen Anschluss zum Schornstein und einen Fachmann, der Ihnen die Heizalternative baut. Auch die Kosten für einen Kachelofen sollten Sie nicht außer Acht lassen – und natürlich die Frage, ob der Ofen auch in Ihrem Gebäude installiert werden darf.

Übrigens: Neben Holz können Sie auch mit Kohle heizen. Diese Lösung ist jedoch relativ unökologisch. Der Kohleofen ist hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt und wird in diesem Text nicht näher behandelt.

Info

In einem Kachelofen können auch Kohlebriketts verfeuert werden.

Der Pelletofen

Eine Alternative zum Kaminofen und somit zum raren Feuerholz ist ein Pelletofen, der – wie der Name bereits sagt – mit Pellets betrieben wird. Bei dieser Heizvariante gibt es Modelle, die auch ohne Strom betrieben werden können.

Doch auch der Pelletofen ist keine Spontanlösung. Denn er muss ebenfalls an einen Luftschacht, also Schornstein, angeschlossen werden. Zwar gibt es Modelle, die einen integrierten Luftfilter haben und somit ohne einen Kaminanschluss auskommen. Sie benötigen wiederum Strom.

Ein weiteres Problem: Bei Pellets kommt es zu Lieferengpässen, da die Hauptlieferanten für das Material aus der Ukraine, Russland und Weißrussland kommen. Dennoch können Pellets auch über die USA bezogen werden – zu entsprechend höheren Konditionen.

Wichtige Regelungen für Kamine und Öfen

Achtung: Für Kamine und Kachelöfen gelten sehr strenge Regeln. Zum einen müssen die Schornsteine eine Mindesthöhe haben, zum anderen darf ein bestimmter Emissionswert nicht überschritten werden. Das sollten Sie bei der Anschaffung eines Kamins beachten. Alte Holzöfen hingegen müssen dringend nachgerüstet werden.

Der Ethanolkamin

Ist ein Ethonal-Kamin eine Möglichkeit, wenn Sie ohne Strom heizen wollen? Eher nein. Denn zum einen ist Bioethanol sehr teuer, zum anderen benötigt der Ethanol-Kamin neben Ethanol vor allem Sauerstoff. Lüften ist beim Betrieb also wichtig – wodurch wiederum die erzeugte Wärmeenergie entweicht. Somit ist ein Ethanol-Kamin eher ineffektiv, wenn es um den Heizaspekt geht. Der Vorteil eines gängigen Kamins ist jedoch, dass ein Anschluss an den Schornstein nicht nötig ist.

Die Solarthermie

Mit einer Solarthermie nutzen Sie Heizung und Warmwasser. Allerdings kommt die Anlage nicht komplett ohne Strom aus: Die Solarkreispumpe verbraucht minimal Energie. Es gibt jedoch Modelle, die ohne externe Energiezufuhr auskommen.

Trotz allem gilt auch hier: Kommt es zu einem Blackout, muss bereits eine Solarthermie vorhanden sein, damit Sie ohne Strom heizen können. Es ist also keine Spontanlösung.

Die Hybridheizungen

Hybridmodelle können autark von Energielieferanten betrieben werden. Denn der Strom für die Wärmepumpe, die automatische Pelletheizung stammen von der eigenen Photovoltaikanlage.

Doch wie auch bei einem Kamin- oder Pelletofen bedarf es einer gewissen Vorarbeit und Investitionssumme: Die Solaranlage, der Stromspeicher und die Heizung müssen angeschafft und entsprechend montiert und installiert werden. Die Kosten für Hybridmodelle liegen bei mehr als 40.000 Euro.

Eine nachträgliche Umrüstung der vorhandenen Wärmepumpe, Pelletheizung oder des BHKWs ist jedoch problemlos möglich und wesentlich günstiger. Wer das Geld investieren möchte, kann das Haus dann auch im Winter und wenn die Sonne nicht ausreichend scheint, autark von Energielieferanten heizen.

Die Petroleumheizung

Ohne Strom können Sie mit einem Petroleumheizgerät heizen. Es ist mobil und somit flexibel einsetzbar. Wichtig ist nur, dass Sie ausreichend Petroleum vorrätig haben und beim Betrieb auf ausreichend Frischluft achten. Wenn Sie die Petroleumheizung in Innenräumen betreiben, sollten Sie zudem nur parfümfreies beziehungsweise geruchsloses Petroleum verwenden.

Beachten Sie auch die Sicherheitsmaßnahmen, die für die Lagerung von Petroleum gelten. Denn dabei handelt es sich um einen schnell entzündlichen Brennstoff. Dasselbe gilt für die Inbetriebnahme: Lassen Sie den Petroleumofen nicht unbeaufsichtigt, sobald er aktiv ist.

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Die Kosten für die Anschaffung sowie für das Brennmaterial sind gering. Allerdings handelt es sich bei der Petroleumheizung auch eher um eine punktuell wirkende Wärmequelle – wie beispielsweise bei einem Teelichtofen.

Ohne Strom?

Viele Petroleumheizungen benötigen Strom. Es gibt jedoch auch batteriebetriebene Modelle.

Der Teelichtofen

Ein mobiler Ofen, der ohne Strom und Kaminanschluss heizt? Das geht mit einem Teelichtofen. Die Heizmethode bedarf keiner großen Planung und Umbaumaßnahmen. Zudem können Sie sie leicht selbst bauen. Wie das geht, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Allerdings handelt es sich dabei um eine Wärmequelle, die nur punktuell heizt. Man muss quasi wie bei einem Lagerfeuer recht nah an der Konstruktion sitzen, um die Wärme zu spüren. Darüber hinaus muss der Teelichtofen stets beaufsichtigt werden und Sie müssen genügend Kerzen vorrätig haben.

Wie Sie die Wärme im Raum halten können

Ist die Zimmertemperatur angenehm, sollte sie möglichst lange im Raum gehalten werden. Hilfreiche Maßnahmen sind:

  • Schließen Sie Vorhänge, Rollos und Jalousien, wenn Sie kein Tageslicht benötigen oder es bereits dunkel ist. Sie dienen als Dämmung der Fenster, durch die sonst sehr viel Wärme entweichen kann.
  • Finden und beheben Sie Zugluftstellen. Undichte Fenster und Türen sind ein häufiger Grund, weshalb ein aufgewärmter Raum schnell abkühlt oder gar nicht erst richtig warm wird.
  • Schließen Sie alle Zimmertüren, damit die Wärme in dem Raum bleibt. Zudem gibt es Räume, die tendenziell eher kühler sind (Flur, Abstellkammer, Küche). In diese würde dann die warme Luft strömen.
  • Die Wohnungs- oder Haustür ist ebenfalls ein Grund, weshalb die Wohnung schneller abkühlt. Wenn möglich und gewünscht, können Sie einen dicken, isolierenden Vorhang in den Eingangsbereich vor die Eingangstür hängen. Er dämmt und der Flur kühlt nicht so schnell ab.
  • Teppiche sehen nicht nur schön aus. Sie dämmen den Fußboden und können somit Fußkälte vermeiden – im Gegensatz zu Fliesen.
  • Auch Möbel helfen dabei, die Wärme in einem Raum zu halten. Denn sie dämmen die Zimmerwände. Wichtig ist, dass sie nicht zu dicht an der Wand stehen, da sich sonst Schimmel bilden kann.
  • Bilder können ebenfalls eine leicht dämmende Wirkung haben und die Kälte, die durch die Zimmerwände drängt, etwas abhalten.

Zusätzlich können warme Kleidung, Hausschuhe sowie Decken dazu beitragen, dass Sie auch eine niedrigere Raumtemperatur als gewohnt aushalten können.

Verwendete Quellen
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