Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auf Feuchtegehalt achten Das sind die besten Holzarten für den Kamin
Kamin- und Kachelöfen sorgen im Winter für Gemütlichkeit. Welche Hölzer sind besonders geeignet? Und wie lagern Sie Ihren Vorrat am besten?
Die Größe des Vorrats hängt natürlich davon ab, wie oft man ein Feuer anzünden will. Als Faustregel gilt: Wer seinen Kamin nur bei Zeiten, also aus Genuss einschaltet, braucht für eine Saison einen Vorrat von etwa drei bis vier Schüttraummetern Buchen- oder Eschenholz. Nutzen Sie Ihren Kamin zusätzlich zur Heizung oder alternativ hierzu beispielsweise in Übergangszeiten, sollten Sie sieben bis zehn Schüttraummeter einplanen.
Während man Brennholz zur gelegentlichen Nutzung gut im Baumarkt kaufen kann, sollte man beim regelmäßigen Bezug nach günstigeren Quellen suchen. Am besten sprechen Sie örtliche Brennholzhändler oder Biomassehöfe an. Alternativ können Ihnen auch Waldbauernvereinigungen und Forstverwaltungen bei der Beschaffung von Brennholz helfen.
Kleinholz selbst machen: Voraussetzung
Selbst Hand anlegen ist oft noch günstiger. Viele Forstverwaltungen und private Waldbesitzer erlauben gegen ein geringes Entgelt das Schlagen von Brennholz in ihrem Wald. Wenn Sie dies mit der Motorsäge tun möchten, sollten Sie hierfür einen Nachweis haben, dass Sie an einer Motorsägenschulung teilgenommen haben.
Beim sogenannten Brennholzführerschein werden die Grundlagen der Sicherheit im Wald, die Sägenführung und das fachmännische Zuschneiden der Bäume erklärt und eingeübt. Den Nachweis bekommen Sie oft bereits nach ein- oder zweitägigen Schulungen, die zum Beispiel an dem regionalen Forstamt, einer DEULA-Anstalt oder auch an der Feuerwehr durchgeführt werden. Vielerorts, zum Beispiel in ganz Baden-Württemberg, werden aber nur die zweitägigen Kurse anerkannt. Meist kosten sie zwischen 50 und 200 Euro.
Vorteil von Laubhölzern
Als Brennholz für den Kamin ist Laubholz sehr gut geeignet. Ein faszinierendste Flammenbild zeigt sich bei Buche. Für einen angenehmen Duft sorgt Birke. Solche Eigenschaften kämen am besten zur Geltung, wenn sortenreines Holz verbrannt wird.
Die Arten unterscheiden sich auch im Brennverhalten und Heizwert: Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer brennen schneller an und haben einen etwas höheren Heizwert als Laubhölzer. Allerdings ist ihre Massedichte geringer als bei Laubhölzern, erläutert die Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising. Das bedeutet: Die Scheite brennen schneller ab, nehmen aber mehr Raum ein und müssen häufiger nachgelegt werden als Birken- oder Eichenholz.
Nachteil von Nadelhölzern
Der Nachteil von Nadelhölzern ist, dass sie Harze enthalten. Sie spritzen beim Verbrennen. Das verschmutzt die Sichtscheibe. Und auch beim Öffnen der Ofentür kann es gefährlich werden: Spritzende Glut kann Ihnen entgegenkommen oder herausfallen. Darüber hinaus verbrennen die weichen Nadelhölzer wie Fichte, Douglasie, Kiefer und Tanne sehr schnell. Sie müssen also häufiger nachlegen.
Experten raten daher Nadelholz als Anzündholz zu nutzen. Sie sind zudem kostengünstiger als spezielle Anzünder für den Kamin – und Sie haben dennoch den angenehmen Duft, der beim Verbrennen von Nadelholz verströmt wird. Dafür nehmen Sie am besten fingerdicke, kleine Scheite. Möchten Sie hingegen mit Ihrem Kamin heizen, setzen Sie lieber auf Laubholz. Hier ist die optimale Scheitlänge von den Maßen der Brennkammer abhängig. Meist sind aber 25 oder 33 Zentimeter optimal.
Verwenden Sie nur trockenes Holz
Holz darf zum Zeitpunkt des Verbrennens auf keinen Fall zu feucht sein. Denn je höher der Wassergehalt des Holzes ist, desto mehr Energie muss aufgewandt werden, damit die Feuchtigkeit verdampft, erklärt die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Diese Energie geht dann nicht in den Raum. Es dauer daher wesentlich länger, bis der Heizeffekt beginnt.
Wer nun selbst das Holz frisch im Wald fällt oder solches erwirbt, sorgt erst für die nächste Heizsaison vor: Die Scheite müssen noch trocknen, bevor sie in den Ofen dürfen. Das kann je nach Größe der Scheite und Holzart etwa zwei Jahr dauern.
Außerdem entsteht beim Verbrennen von feuchtem Holz viel Qualm. Dieser kann die Sichtscheibe verschmutzen und darüber hinaus Nachbarn und Anwohner stören. Im schlimmsten Fall können Feuchteschäden im Kaminofen entstehen. Die Experten empfehlen daher, auf eine geringe Restfeuchte zu achten. Vorgeschrieben ist ein Feuchtegehalt von maximal 25 Prozent zum Zeitpunkt des Verbrennens, das entspricht einem Wassergehalt von rund 20 Prozent. Unter dem Wassergehalt versteht man die Masse des Wassers im Holz bezogen auf die Gesamtmasse. Der Feuchtegehalt steht für die Masse des Wassers bezogen auf die Trockenmasse des Holzes.
Der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland empfiehlt sogar einen noch besseren Feuchtegehalt des Holzes von unter 22 Prozent (unter 18 Prozent Wassergehalt), was auch den Voraussetzungen des RAL Gütezeichens entspreche. Messen lässt sich der Gehalt mit günstigen Geräten aus dem Baumarkt.
Es gibt aber auch einen Trick, der Ofenbesitzern zumindest einen Anhaltspunkt liefert: Die Probe mit einem Nagel am Holz. Lässt er sich leicht eindrücken, ist das Holz noch feucht. Trocknen sollten die noch frischen Scheite an einem ausreichend großen, luftigen und regengeschützten Platz.
Tipp
Auf der Bedienungsanleitung des Ofens geben die Hersteller häufig an, welches Brennholz für das Gerät ideal ist.
So vergleichen Sie die Preise von Brennholz
Der Preisvergleich von Brennholz ist schwierig, da Brennholz in unterschiedlichen Maßeinheiten verkauft wird. Ein Raummeter – auch Ster oder Klafter genannt – bezeichnet einen Kubikmeter geschichtetes Scheitholz einschließlich der Zwischenräume. Bei einem Schüttraummeter, einem Kubikmeter lose geschüttetem Scheitholz, ist noch weniger Holz enthalten.
Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat eine Umrechnungshilfe: Ein Raummeter ungespaltenes Schichtholz entspricht 1,5 Schüttraummetern aus 33 Zentimeter langen Scheiten. Achten sollte man auch auf den Schnitt: Ein Raummeter aus großen Rundhölzern hat mehr Zwischenräume als einer aus kleinen kantigen Scheiten.
Wer einen verlässlichen Preisvergleich haben will, sollte daher den Kilopreis von Angeboten der gleichen Holzart und des gleichen Trocknungsgrades anschauen. Bei der Anlieferung von Brennholz sollten Sie außerdem die Höhe des Lieferpreises sowie die anfallenden Steuern bei einem Vergleich mit beachten.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Hase.de