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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fachleute warnen Steigende Kosten für Hausbesitzer erwartet
Neben Strom und Wasser gräbt bei den Nebenkosten vor allem ein Faktor sowohl Hausbesitzern als auch Mietern ein Loch in die Kasse: die Abwasserkosten. Und genau diese sollen jetzt auch noch steigen. Was steckt dahinter?
Um einen Sanierungsstau zu verhindern, könnten nach Einschätzung von Experten in vielen Kommunen künftig die Abwassergebühren steigen. "Es wird zwar überall viel investiert – aber das reicht nicht aus, um das gesamte Netz langfristig zu erhalten", sagte der Sprecher der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft (DWA), Stefan Bröker.
Abwasser-Zweckverbände erhöhen Kosten
Die Abwasser-Zweckverbände in Erfurt, Jena, Suhl, Weimar, Nordhausen und Gera wenden jedes Jahr mehrere Millionen Euro für den Erhalt der Kanalisation auf. In allen befragten Verbänden gibt es zumindest mittelfristig Sanierungsbedarf. Auch Rostock, einige Gemeinden in Rheinland-Pfalz, Sachsen und Brandenburg planen eine Erhöhung der Abwasserkosten, haben diese angekündigt oder bereits durchgeführt.
Laut dem Bericht des DWA über den Zustand der Kanalisationen weisen rund 20 Prozent der Kanalhaltungen im öffentlichen Bereich "Schäden auf, die kurz bzw. mittelfristig sanierungsbedürftig sind". Dies hängt auch mit dem Alter der Netze zusammen. Es liegt bei durchschnittlich 37 Jahren. Daher halten 60 Prozent der befragten Wasserbetriebe einzelner Städte "eine finanzielle Aufwandserhöhung für erforderlich", heißt es in dem Bericht.
Einige der Unternehmen hoffen auf eine staatliche Unterstützung, um die Kosten abzufangen. Sollte diese nicht kommen, drohten entweder steigende Gebühren oder ein Sanierungsstau, so die DWA. Aber auch in anderen Städten könnten die Kosten für das Abwasser steigen, da der Zustand der Kanalisationen hier ebenfalls verbesserungsbedürftig ist.
Abwasserkosten senken
Mit einfachen Tipps können private Haushalte ihre Abwasserkosten senken. Hierzu zählt zum Beispiel, Wasser, das zum Abwaschen verwendet wurde, für die Toilettenspülung zu nutzen. Kochwasser von Nudeln, Reis oder Kartoffeln eignet sich teilweise zum Blumengießen. Und auch die Senkung des Frischwasserverbrauchs – Hahn beim Zähneputzen zudrehen, kürzer duschen, die Spül-Stopp-Taste der Toilette nutzen – reduziert die Abwasserkosten spürbar.
Zusätzlich können Sie im Garten einige Vorkehrungen treffen, die die Abgaben für das Abwasser reduzieren:
- Verkleinern Sie den Anteil an versiegelten Flächen, sodass Regenwasser versickern kann.
- Fangen Sie den Niederschlag in Regentonnen auf und verwenden Sie ihn zum Gießen Ihrer Pflanzen.
- Auch der Einsatz von Pflanzen, die wenig gegossen werden müssen und mit Trockenheit auskommen, kann die Abwasserkosten senken. Diese müssen in Sommermonaten, wenn der Regen ausbleibt, weniger mit Leitungswasser bewässert werden.
Wichtig ist jedoch auch, dass Sie nicht zu viel Wasser sparen sollten, da andernfalls die Abwasserleitungen nicht ausreichend durchspült werden. Dadurch entstehen Schäden in der Kanalisation, die dann repariert werden müssen. Und das verursacht Kosten.
- Nachrichtenagentur dpa
- Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA): Zustand der Kanalisationen
- Passauer Neue Presse
- Sächsische Zeitung
- Ostsee-Zeitung
- Die Rheinlandpfalz
- Märkische Onlinezeitung