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Kamin- und Kachelofen-Trends 2013/14


Heizung
Die Trends bei Kamin- und Kachelöfen 2013/14

dpa-tmn, Susanna Hoke; rw

Aktualisiert am 28.11.2013Lesedauer: 5 Min.
In diesem Kaminofen brennen zwei Feuer gleichzeitig. So soll Feinstaub minimiert werden.Vergrößern des Bildes
In diesem Kaminofen brennen zwei Feuer gleichzeitig. So soll Feinstaub minimiert werden. (Quelle: www.attika.ch)
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Kamin- und Kachelöfen haben in den letzten Jahren einen echten Boom erlebt. In Zeiten, in denen Öl und Gas immer teurer werden, schätzen viele Menschen den vergleichsweise günstigen Brennstoff Holz – zumal das lodernde Feuer im Ofen nicht nur die Heizkosten senkt, sondern einem Raum auch wohlige Gemütlichkeit verleiht. In dieser Saison stehen laut Experten vor allem wasserführende Kaminöfen und Pelletöfen hoch im Kurs. Auch der im gesamten Wohnbereich zu beobachtende Trend zur Automatisierung ist an Kamin- und Kachelöfen nicht spurlos vorübergegangen. Manche neuen Modelle kann man mit dem Smartphone zünden – die Trends bei Kamin- und Kachelöfen 2013/14.

Schon vor Jahrtausenden wurden die ersten Öfen gebaut. Aber bis heute wollen viele Verbraucher trotz Heizung nicht auf die gemütliche Wärme und die Vorteile eines Ofens im Haus verzichten. Laut einer Marktstudie, die der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) im Frühjahr 2013 vorgelegt hat, hegen rund 20 Prozent aller Verbraucher den Wunsch, einen Kamin- oder Kachelofen beziehungsweise einen Heizkamin zu besitzen.

Verbraucher wollen mit Kamin- und Kachelöfen die Heizkosten senken

"Die Leute haben Spaß am Feuermachen – sie lieben die kleine Zeremonie, bevor es gemütlich wird", sagt Tim Froitzheim vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Laut HKI-Studie sind bei den Käufern aber vor allem wirtschaftliche Motive für den Wunsch nach einem Kamin- oder Kachelofen ausschlaggebend. "Sie erhoffen sich davon nicht nur, die besondere Atmosphäre des Feuers und dessen angenehme Wärme zu genießen, sondern gleichzeitig auch die Heizkosten senken zu können", resümieren die Studienmacher.

Daher steige gerade die Nachfrage nach höherpreisigen Öfen, die mehr können, als nur Holz verbrennen. Laut HKI-Studie ist die Mehrheit der Verbraucher bereit, für einen guten Ofen zwischen 2000 und 4000 Euro zu bezahlen.

Sehr beliebt seien wasserführende Öfen, die nicht nur das Wohnzimmer heizen, sondern auch Brauch- und Heizungswasser erhitzen und dadurch die Zentralheizung entlasten. Auch Pelletöfen würden meist als Zusatz zu einer bestehenden Öl- oder Gasheizung installiert, können aber oft schon einen Großteil des Heizbedarfs abdecken, erläutert Sebastian Köck vom Deutschen Energieholz- und Pelletverband (DEPV). Ein großer Vorteil der Pelletöfen besteht auch darin, dass man nicht ständig Holzscheite nachlegen muss.

Bedienung von Kamin- und Kachelöfen stark vereinfacht

Insgesamt sei die vereinfachte und intuitive Bedienung bei Kunden sehr gefragt, so Köck. Die automatische Zündung sei ungefähr seit zehn Jahren für Pelletöfen Standard. Mit einem Temperaturfühler sowie einer Zeitsteuerung ausgestattet, startet und stoppt der Ofen automatisch. "Außerdem ist die Steuerung per Mobiltelefon möglich", ergänzt der Diplom-Ingenieur. "So kann man die Heizung schon auf dem Weg ins Wochenendhäuschen starten. Und wenn man ankommt, ist es angenehm warm." Neu ist die Steuerung und Programmierung des Ofens über ein Touch-Display.

Auch bei normalen Kaminöfen bemühen sich die Hersteller um eine möglichst einfache Bedienung. Bei Hark beispielsweise haben die Öfen einen Drehregler, mit dem die Luftzufuhr reguliert wird. Der Anwender kann zwischen "Anheizen", "Holzbrand" und "Kohlebrand" wählen. Der Ofen stellt dann die für die jeweilige Verbrennung bestmögliche Luftzufuhr her.

Design-Trends bei Kamin- und Kachelöfen

Bei der Optik sieht Frank Kienle keinen eindeutigen Trend im Handel: "Was Formen und Farben angeht, sind die Händler recht breit aufgestellt", erklärt der Geschäftsführer des Industrieverbandes Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI). Häufig wird er auch als Einrichtungsgegenstand betrachtet, der den Raum schmückt. Es gibt Kachel- und Pelletöfen sowie Kamine in allen Farben und Formen – von elegant bis rustikal, aus Naturstein, Kacheln oder aus Metall.

Auch bei Pelletöfen wird immer mehr Wert auf schönes Design gelegt. Noch vor zehn Jahren habe es fast nur graue Öfen gegeben, jetzt gehe der Trend zu schwarzen Grundkörpern, häufig in Kombination mit gräulichem Speckstein oder gelblichem bis rötlichem Sandstein. Keramikverkleidungen seien in Deutschland eher rückläufig, berichtet Kamin-Experte Köck. "Das ist eher bei den Italienern ein Thema, die Deutschen mögen es lieber puristisch als rustikal."

Ein Design-Trend, der sich schon seit geraumer Zeit abzeichnet, setzt sich auch in dieser Saison weiter fort: Die Hersteller bemühen sich darum, dass das Feuer aus jedem Winkel eines Zimmers sichtbar ist. Bei einigen Öfen lässt sich der Brennraum deshalb drehen. "Die Leute wollen sich das Abenteuer mit Feuer und Flamme in den Wohnraum holen", erläutert Sebastian Köck. "Ein großes Sichtfenster gehört deshalb zu jedem Ofen dazu."

Auch die neuen Pelletöfen werden so entworfen, dass ihr Flammenspiel dem eines Scheitholzofens möglichst nahe kommt. "Der Kunde will ein großes Feuer sehen. Es gibt auch Kamine mit großer Sichtfläche, die von mehreren Seiten einsehbar sind", sagt Tim Froitzheim.

Kachelöfen erleben eine Renaissance

Beim Grundofen werden die klassischen Kacheln, wie man sie aus alten Bauernhäusern kennt, wieder vermehrt nachgefragt. Sie sind klassisch grün glasiert oder handbemalt mit Blumen, Pflanzen oder Engelsfiguren. Die Oberflächen werden immer aufwendiger: Gerade bei Keramik seien der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es gebe sie in allen Varianten – eckig oder abgerundet, glänzend oder matt, mit Relief oder glatter Oberfläche. "Großformate sind weiterhin im Trend", berichtet Tim Froitzheim. "Die Struktur ist meist nicht glatt, sondern organisch - also auf den ersten Blick unregelmäßig, mit Rillen, Lamellen oder Linien."

Früher wurde noch mehr mit Keramik gearbeitet. "Der klassische Kachelgrundofen ist nach wie vor sehr effizient, gibt die Wärme über viele Stunden ab, und die Kacheln sind zudem auch noch leicht zu reinigen", erklärt der Referent für Ofen- und Luftheizungsbau im ZVSHK. "Allerdings sind diese Öfen nicht gerade günstig in der Anschaffung." Heute feiert die Kachel aber wieder ein Comeback.

Sie wird heute häufig kombiniert. Ein verputzter Ofen wird dabei mit ein paar aufwendig gearbeiteten großen Zierkacheln als Highlights, einer Sitzbank oder einem Feuertisch aus Keramik optisch aufgewertet. "In schlichten Landhäusern werden immer noch kräftige Farben wie Blau oder Grün eingesetzt", weiß Froitzheim. "In modernen Häusern setzt man eher auf Erdtöne, Pastellfarben oder einfach auf Weiß oder Anthrazit. Insgesamt liegen matte Farben wieder im Trend."

Kontinuität bei Feinstaubreduktion

Unverändert hohen Stellenwert genießt bei Herstellern wie bei Verbrauchern die Minimierung des Schadstoffausstoßes – insbesondere des Feinstaubs. Weil Holz praktisch CO2-neutral verbrennt, gilt es eigentlich als ökologischer Heizstoff. "Wird er verbrannt, entsteht lediglich so viel des klimaschädlichen Treibhausgases, wie der Baum zuvor während seines Wachstums aus der Atmosphäre herausgefiltert hat", erklärt Uwe Striegler, Ingenieur beim Kaminofen-Hersteller Hark. Im Nachsatz muss er aber eingestehen: "Da Holz ein fester Brennstoff ist, entsteht bei der Verbrennung Feinstaub."

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"Feinstaub ist krebserregend und kann zudem Schadstoffe wie giftige Schwermetalle bis in die letzten Verästelungen der Lungen tragen", erklärt das Bundesumweltministerium dazu. Im März 2013 trat deshalb die Erste Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (1.BImSchV) in Kraft, in welcher der Gesetzgeber unter anderem Maximalwerte für Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Ausstoß festlegt, um alte Dreckschleudern nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen.

Zwei Feuer in nur einem Kaminofen

Der Schlüssel zur Feinstaubreduktion ist die Nachverbrennung. Hersteller Hark setzt dafür beispielsweise austauschbare Schaumkeramikfilter im Brennraum ein, in denen sich die ungesunden Kleinstpartikel sammeln und verbrannt werden, statt einfach durch den Schornstein nach draußen geblasen zu werden. Eine andere Methode, die noch dazu ein spektakuläres optisches Highlight setzt, nutzt der Schweizer Hersteller Attika. Dessen Öfen aus der "bionic fire"-Linie kommen mit zwei übereinanader liegenden Brennräumen daher.

Die Abgase des Holzfeuers werden in den unteren Brennraum geleitet und dort nachverbrannt. Ein integrierter Sensor regelt die Nachverbrennung automatisch und erkennt, wann er das zweite Feuer zünden muss. "Die Automatik verhindert somit eine Fehlbedienung beim Umschalten und korrigiert außerdem Fehler beim Heizen, wie etwa durch zu viel oder zu nasses Holz", erklärt Professor Dr. Wolfgang Wiest, verantwortlicher Feuerungstechniker für die "bionic fire"-Öfen.

Willkommener Nebeneffekt der Nachverbrennung ist der höhere Wirkungsgrad, also eine bessere Energieausbeute. Hark bewirbt seine "ECOplus"-Linie etwa mit Wirkungsgraden von 84 bis 89 Prozent. Attika beziffert den Wirkungsgrad der "bionic fire"-Öfen mit 86 Prozent.

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