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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Heizen mit Holz Brennholz: Mit diesen Preisen für Scheitholz und Co. müssen Sie rechnen
Im Herbst und Winter haben Holzöfen und Kaminöfen Hochsaison. Doch das Brennmaterial ist sehr teuer. Wo liegen die aktuellen Preise?
Wer jetzt seinen Vorrat an Brennholz auffüllen möchte, muss mitunter tief in die Tasche greifen. Denn die Preise für das Holz sind im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 30 Prozent gestiegen – gegenüber 2020 sogar um bis zu zwei Drittel. Zurückzuführen ist das unter anderem auf die Angst vor einer bevorstehenden Kältewelle (Hamsterkäufe) und Vermeidung von zu hohen Heizkosten, weil auf andere Methoden – beispielsweise Gasheizung oder Ölheizung – zurückgegriffen werden muss.
Nachlieferungen von Brennholz kaum möglich
Dass der Run in diesem Jahr besonders groß ist, berichten auch Brennholzhändler im Interview mit dem NDR. Hier heißt es, dass bei einigen Kaminholzhändlern die Ware bereits ein halbes Jahr im Voraus ausverkauft war. Zwar können Händler Nachlieferungen bestellen, damit die Scheite jedoch für das Heizen geeignet sind, müssen sie bis zu zwei Jahre trocknen. Andernfalls ist der Feuchtigkeitsgehalt zu hoch, wodurch die Heizqualität sinkt und sich zu viele Schadstoffe bilden.
Wer also noch eine Nachlieferung bei einem Holzhändler erhalten kann, sollte vor dem Kauf dringend den Feuchtigkeitsgehalt und allgemein die Qualität der Ware prüfen.
Aktuelle Entwicklung der Preise
Laut dem Technologie- und Förderzentrum (TFZ) des bayerischen Landwirtschaftsministeriums und dem Deutsche Pelletinstitut (DEPI) müssen Verbraucher bei Heizware mit folgenden Preisen rechnen:
- Scheitholz
Laut dem TFZ liegen die Preise für Scheitholz bei durchschnittlich 152,34 Euro pro Raummeter. - Holzpellets
Aktuell liegen die Preise bei 369,72 Euro pro Tonne, wenn mindestens 6 Tonnen bestellt werden, so das DEPI. - Hackschnitzel
Die durchschnittlichen Preise für Hackschnitzel liegen nach den neuesten Berechnungen des TFZ bei 220 Euro pro Tonne. Das DEPI gibt den aktuellen Preis mit etwa 36 Euro pro SRM (Schüttraummeter) an (3. Quartal 2023; Qualität A1).
Verbraucher sollten jedoch beachten, dass die Preise in einigen Regionen deutlich höher oder niedriger ausfallen können. Und auch zwischen Onlinehändlern und Anbietern vor Ort gibt es starke Preisunterschiede.
Jetzt zuschlagen oder warten?
Laut Experten sollten Verbraucher nicht mit einem starken Rückgang der Brennholzpreise rechnen. Zum einen sind die Produktionskosten weiterhin sehr hoch. Zum anderen stehen wir am Beginn der kalten Jahreszeit. Dementsprechend stark wird nun die Nachfrage nach dem begehrten Brennmaterial steigen. Und das wiederum kann die Preise von Scheitholz, Hackschnitzel und Co. in die Höhe treiben.
Den Experten zufolge werden die niedrigen Preise von vor drei Jahren voraussichtlich nicht mehr erreicht oder gar unterschritten werden. Allerdings wird aufgrund der Baukrise und des Absatzeinbruchs bei Bauholz aktuell nicht mehr mit einem überdurchschnittlich hohen Preisanstieg gerechnet, erklärt das Fachmagazin "forstpraxis.de".
Beim Preisvergleich auf diese Punkte achten
Wichtig ist, dass Verbraucher, die mit Holz heizen, unbedingt auf die Qualität der Ware achten und auch Preise vergleichen. Bei Letzterem ist vor allem wichtig, dass in die Berechnung auch die Zusatzkosten wie beispielsweise Lieferkosten mit einbezogen werden. Zudem sollte auch darauf geachtet werden, auf welches Maß sich der Preis bezieht. Möglich sind beispielsweise Raummeter, Schüttraummeter oder Festmeter.
- ndr.de "Knapp, knapper, Brennholz"
- depi.de
- enplus-hackschnitzel.de
- holzpellets24.de
- haus.de "Brennholzpreise: So viel kosten Scheitholz & Co"
- ka-news.de "Brennholzpreise 2023"
- forstpraxis.de "Waldbesitzer zahlen für Baukrise"