Pflanzenkunde Nadelstrauch Wacholder: Das kennzeichnet ihn
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der Wacholder bildet nicht nur einen schön anzusehenden Nadelstrauch, sondern bewährt sich auch immer wieder in der Naturheilkunde. Dabei ist die Pflanze mit dem giftigen Sadebaum (Juniperus sabina) verwandt.
Nur selten in Baumgröße
In der Regel entfaltet der Wacholder in Form eines säulenförmigen Zylinderstrauchs seine Pracht. Theoretisch kann die Pflanze eine Höhe von bis zu zwölf Metern erreichen, was allerdings nur in der freien Natur vorkommt.
Das charakteristische Merkmal des Wacholders sind seine stechenden, etwa ein bis zwei Zentimeter langen Nadeln. Die Blüten fallen dagegen eher unscheinbar aus. Ein trockener Kalkboden stellt die idealen Wachstumsbedingungen dar. Alternativ dazu gedeiht der Wachholder auch auf kalkfreiem Grund.
Die Pflanze wächst heute vermehrt in den Heiden der Bundesrepublik (zum Beispiel Lüneburger Heide), aber auch entlang von Berghängen.
Würzige Frucht
Die Frucht des Wacholders ist die Wachholderbeere. Sie gehört zur Gruppe der Zapfen, erinnert mit ihrer blau-schwarzen Färbung entfernt an Blaubeeren und weist einen markant-würzigen Geschmack auf.
Schon Pfarrer Kneipp wusste um die Heilwirkung der Wachholderbeeren und -nadeln Bescheid und empfahl eine Kur, bei der man im Laufe von 20 Tagen eine täglich zunehmende Dosis nimmt. Heute gilt es als erwiesen, dass Wacholder unter anderem stark wassertreibend wirkt und auch rheumatische Beschwerden zu lindern weiß.
Dennoch ist eine Einnahme des „Feuerbaums“ - so eine Bezeichnung aus dem Volksmund - unbedingt mit einem versierten Naturheilkundler abzusprechen.
Für Tiere wie kleine Nager ist der Wachholder übrigens hochgiftig und kann im Extremfall zu Nierenversagen führen. Gleichzeitig galt das Gewächs lange als Gegenmittel bei Bissen giftiger Tiere.