Pflegearme Solitärpflanze Wacholder schneiden und pflegen – die besten Tipps
Mit der richtigen Pflege können Sie am Wacholder viele Jahre Freude haben. Wie Sie den Wacholder schneiden, bewässern und düngen und was Sie in Bezug auf Krankheiten und Schädlinge beachten sollten, erfahren Sie hier.
Wacholder schneiden: So geht's
Wacholder verträgt Form- und Rückschnitte bis ins hohe Alter sehr gut. Seine außergewöhnliche Schnittverträglichkeit ist nicht zuletzt der Grund, weshalb er für die Gestaltung von immergrünen Gartenskulpturen genutzt wird.
Wenn Sie Ihren Wacholder schneiden wollen, ist der Zeitraum zwischen Frühjahr und Herbst ideal. Im ersten Schritt sollten Sie den Wacholder von abgestorbenen Hölzern befreien. Danach können Sie mit dem Formschnitt beginnen. Dabei sollten Sie darauf achten, nur die grünen Äste abzuschneiden und den Schnitt an den Astgabeln anzusetzen.
Unser Tipp
Bevor Sie den Wacholder schneiden, sollten Sie Arbeitskleidung und feste Handschuhe anziehen: Das Zypressengewächs ist relativ stachelig.
Wacholder-Pflege: Bewässern und Düngen
Der Wacholder ist äußerst pflegeleicht und muss in der Regel weder gewässert noch gedüngt werden. Wenn Sie das Wachstum des Zypressengewächses beschleunigen wollen, lohnt es sich jedoch, die Pflanze gelegentlich mit Dünger zu behandeln.
Das einfachste Mittel, um den Wacholder mit zusätzlichen Nährstoffen zu versorgen, ist Kompost: Dieser wird rund um den Stamm in die Erde eingearbeitet. Sie können auch speziellen Wacholder-Dünger nutzen, der im Fachhandel zur Pflege des Zypressengewächses angeboten wird.
Schädlinge und Krankheiten
Wacholder ist eine robuste Pflanze und wird nur selten von Schädlingen und Krankheiten befallen. An einigen Standorten kann allerdings der Birnengitterrost auftreten. Sind nur kleine Stellen befallen, können Sie diese großzügig herausschneiden und die Abfälle im Hausmüll entsorgen. Bei großflächigem Befall empfiehlt sich eine Behandlung mit handelsüblichen Fungiziden.
Durch die geschädigten Blätter werden die Bäume geschwächt, die Ernte wird vermindert, und nicht selten fördert der Pilz als Stressfaktor das Absterben des ganzen Baumes.
Diese Sorten gibt es
Säulenformiger Wacholder
Der beliebstete Vertreter der säulenförmigen Wacholder ist die Sorte 'Blue Arrow' der Art Juniperus scopulorum – auch als Raketenwacholder bezeichnet. "Die säulenförmigen Wacholder übernehmen in unseren mitteleuropäischen Gärten die Funktion einer mediterranen Zypresse", erklärt der Experte Hachmann. Vor allem in Italien werden diese schlanken, hohen Gehölze als markante Elemente der Gartengestaltung verwendet, allerdings fehlt ihnen in unseren Breiten die Winterhärte.
Die Sorte 'Blue Arrow' zeichnet sich durch einen sehr schlanken Wuchs und eine schöne Blaufärbung der Nadeln aus. Die Sorte 'Skyrocket' wächst ähnlich, allerdings ist sie anfälliger für Krankheiten wie das sogenannte Zweigsterben. "Ein bauchiger Wuchs und stahlblaue Nadeln zeichnen die Sorte 'Wichita Blue' aus", ergänzt Hachmann eine Empfehlung.
Kriechender Wacholder
"Die kriechenden Arten und Sorten werden klassisch als Bodendecker verwendet", erläutert Hachmann. Die dienen überhängend auch als Schmuck von Mauern. Als besonders gesunde Form empfiehlt Hachmann die Sorte 'Ice Blue' des Teppich- oder Kriechwacholders (Juniperus horizontalis). Sie hat silbrig blaue Nadeln, bildet dichte Verzweigung, und ihr Stamm erreicht nach etwa zehn Jahren einen Durchmesser von einem knappen Meter. Sie wird nur maximal 50 Zentimeter hoch.
Schöne Alternativen sind Sorten mit weißbunten oder gelben Nadeln, die man durch ähnliche Blütenfarben oder Natursteine im Umfeld des Kriechwacholders betonen kann.
Überhängender Wacholder
Exemplare mit dieser Wuchsform stammen vor allem vom Virginischen Wacholder (Juniperus virginiana) ab. "Seltener ist die Form Juniperus rigida 'Pendula'", ergänzt Hachmann.
Wacholder als Solitär- und Friedhofspflanze
Damit der Wacholder zum Hingucker wird, sollten Sie ihn eher als Einzelgänger pflanzen. Aber nicht nur im Garten ist er ein Hingucker – er ist zudem eine ideale Friedhofspflanze. Setzen Sie ihn hierzu am besten seitlich des Grabsteins – links und rechts. Passende Begleiter sind neben Heidekraut Nelken, Thymian und Wildrosen, die ebenfalls auf einem sandigen Lehmboden gut gedeihen.