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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Statistik zeigt Wärmepumpen sind in Europa Standard – außer in Deutschland
Deutschland ist nicht überall zukunftsweisend. Vor allem nicht beim Heizen, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.
Klimafreundliches Heizen wird immer wichtiger – insbesondere in den europäischen Ländern. Doch einige Länder scheinen die Entwicklung dahingehend stärker zu forcieren als andere. Das zeigt eine aktuelle Statistik der European Heat Pump Association (EHPA). Die Absatzzahl von Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte lag in Deutschland 2022 bei 6,72. Das ist Platz 19 – von 21. Lediglich Verbraucher in Ungarn und Großbritannien streben noch weniger das Heizen mit Wärmepumpen an als die Deutschen.
Spitzenreiter des Rankings sind die skandinavischen Länder. Auf Platz 1 landet Finnland mit 69,36 gekauften Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte, gefolgt von Norwegen (59,87/1.000 Haushalte) und Schweden (39,34/1.000 Haushalte). Der Grund für die erhöhte Nachfrage in den skandinavischen Ländern liegt unter anderem darin, dass die Politik den Einsatz erneuerbarer Heiztechnik seit Jahren unterstützt, erklärt Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron.
Allerdings wurden die genannten Absatzzahlen anhand von 1.000 Haushalten berechnet. Ein Blick auf den Verkauf von Wärmepumpen 2022 in den einzelnen Ländern insgesamt zeigt ein anderes Bild. Hierbei landet Frankreich mit 621.776 Stück auf Platz 1. Dahinter folgt Italien mit 513.535. Auf Platz 3 mit den meisten Wärmepumpen im Land liegt Deutschland mit 275.697.
Wärmepumpe nicht die beliebteste Heizung in Deutschland
Eine aktuelle Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat gezeigt, dass Wärmepumpen nicht zu den beliebtesten Heizarten in Deutschland zählen. Sowohl in Ein- und Zweifamilienhäusern als auch in Mehrfamilienhäusern wird zum größten Teil mit Erdgas oder Heizöl geheizt. Allerdings sind die meisten eingebauten Heizungen auch über 20 Jahre alt. Es kann also durchaus sein, dass sich die Zahlen in den kommenden Jahren wieder ändern.