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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktuelle Marktzahlen Ein Heizsystem bleibt bei Verbrauchern weiterhin beliebt
Der Absatz von Heizungsanlagen und -systemen ist deutlich gesunken. Verbraucher sind laut Experten verunsichert, welche Heizsysteme die beste Wahl sind.
Der Markt für neue Heizungen schwächelt weiterhin. Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) setzten Hersteller bis Mai 2024 insgesamt 39 Prozent weniger Wärmeerzeuger ab als im Vorjahreszeitraum.
BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt sieht die Ursache hauptsächlich in der Verunsicherung durch die letztjährige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz. Viele Menschen sind zudem unsicher, welche technischen Lösungen das Gesetz zulässt und wie die neu ausgerichtete staatliche Förderung aussieht, erklärt Staudt.
Besonders stark betroffen sind Wärmepumpen. Hier sank der Absatz um 52 Prozent auf 74.000 Einheiten. Dies ist ein herber Rückschlag für die Hersteller, die sich zusammen mit der Bundesregierung das Ziel gesetzt hatten, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen zu verkaufen. Inzwischen gehen die Hersteller davon aus, im laufenden Jahr lediglich bis zu 200.000 Wärmepumpen zu installieren. Allerdings verzeichnet diese Heizmethode zum Quartalsende hin wieder einen leichten Anstieg.
Auch andere Heizmethoden, die als umweltfreundliche Alternative zu einer Öl- und Gasheizung gelten, verbuchen laut BDH aktuell eine sinkende Nachfrage. Insgesamt ging der Absatz von Biomasseheizungen um 79 Prozent zurück. Bei Pelletheizungen schrumpfte die Nachfrage sogar um bis zu 81 Prozent. Das heißt, dass lediglich 4.000 dieser Heizungsanlagen verkauft wurden.
Eine Heizmethode für Verbraucher weiterhin interessant
Diese negative Entwicklung betrifft auch andere Heizsystemkomponenten. So wurden 58 Prozent weniger solarthermische Anlagen verkauft, und der Absatz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sank um 50 Prozent. Heizkörper und Fußbodenheizungen verzeichnen ebenfalls rückläufige Absatzzahlen.
Und auch bei Gasheizungen verbuchen die Hersteller eine deutlich sinkende Nachfrage. Lediglich bei Ölheizungen bleibt das Niveau vergleichsweise stabil.
- Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), PM vom 9. Juli 2024