So können wir helfen Die Glühwürmchen sterben aus
Sie sind mystisch und wunderschön. Aber das große Insektensterben betrifft auch die Glühwürmchen. So können wir bei der Rettung helfen.
Wer schon einmal in der Abenddämmerung einen Schwarm Glühwürmchen gesehen hat, wird den Anblick wohl nie vergessen. Aber diese wundersamen, leuchtenden Insekten stecken in großen Schwierigkeiten, wie Sara Lewis von der Internationalen Union zur Erhaltung der Natur jetzt in dem Natur- und Wissensmagazin "National Geographic" warnt. "Ihre Populationen gehen weltweit zurück. Allein in den USA sind 18 Arten vom Aussterben bedroht", so die Expertin.
Auch in unseren Breiten sind die Leuchtkäfer vom allgemeinen Insektensterben betroffen. Der Grund: schrumpfender Lebensraum und steigende Lichtverschmutzung. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sind die natürlichen Lebensräume von Glühwürmchen vor allem Areale mit Schatten, offene Stellen und auch feuchte Orte. Dazu zählten etwa feuchte Wiesen, Bach- und Flussufer sowie Waldränder. Doch diese Lebensräume würden durch intensive Landwirtschaft und Überbauung immer weiter verkleinert.
So schaffen Sie ein Mikrohabitat
"Wollen Sie in einer Welt leben, in der Ihre Enkelkinder diese leuchtende Erfahrung nicht mehr machen können?", fragt Lewis in "National Geographic". Wer jetzt mit Nein antwortet, hat eine Möglichkeit, zur Rettung beizutragen. Das Zauberwort lautet dabei: Mikrohabitat.
Jetzt schwärmen die kleinen Fackeln aus
Glühwürmchen sind eine Familie der Käfer mit weltweit etwa 2.000 Arten. Viele, aber nicht alle Arten dieser Familie sind in der Lage, mittels Biolumineszenz Lichtsignale zur Kommunikation auszusenden. Jedes Jahr im Juni schwärmen die kleinen, grünen Käfer auf der Suche nach einer Partnerin durch unsere Wälder. Jetzt ist die ideale Zeit, sie zu beobachten.
Laut Lewis erleben wir die meisten der etwa 2.000 Glühwürmchen-Arten im Erwachsenenstadium. Andere Lebenszyklen bekommen wir Menschen nicht zu Gesicht. So finden die Eiablage, das Puppen- und Larvenstadien hauptsächlich unterirdisch statt oder in feuchter Erde. Dort können die Larven zum Beispiel Regenwürmer oder Schnecken (obwohl diese größer sind als sie selbst) erbeuten, sagt Lewis.
Ihr Tipp: Diese Bedingungen können Menschen in ihren Gärten ganz einfach nachbilden, indem sie altes Holz oder Laubhaufen an den Rändern ihres Grundstücks liegen lassen. "Das ist ein gutes Mikrohabitat für die kleinen Glühwürmchen", sagt sie. Gärtner können außerdem darauf verzichten, ihren Rasen zu mähen. All das trage dazu bei, dass der Boden die Feuchtigkeit hält, die Glühwürmchen so lieben.
- National Geographic: "Fireflies are vanishing—but you can help protect them" (englisch)
- BUND: "Ist kein Wurm und glüht auch nicht wirklich: Das Glühwürmchen"