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Intimrasur erhöht Risiko für Herpes, Dellwarzen, Syphilis und Chlamydien


Glatt um jeden Preis
Studie zeigt Risiken der Intimrasur bei Männern und Frauen

t-online, akl

Aktualisiert am 09.03.2017Lesedauer: 3 Min.
Schambehaarung ist heute weitgehend verpönt.Vergrößern des Bildes
Schambehaarung ist heute weitgehend verpönt. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Schambehaarung? Für viele Männer und Frauen ein absolutes No-Go. Es wird rasiert, gewaxt und epiliert, damit die Intimzone zart und glatt ist. Doch die Enthaarung ist nicht ganz ohne Risiko, wie eine Studie belegt. Was man bei der Rasur im Schambereich beachten sollte.

Forscher der University of California in San Francisco untersuchten mögliche Zusammenhänge zwischen der Intimrasur und sexuell übertragbaren Erkrankungen, auch Sexual Transmitted Infections genannt, kurz STI.

Geschlechtskrankheiten: Wer sich rasiert, erhöht das Risiko

Das Ergebnisse der Studie: Wer sich im Intimbereich rasiert, erhöht sein Risiko für Geschlechtskrankheiten, darunter Herpes, Dellwarzen, Syphilis, Chlamydien, Gonorrhö (Tripper), HIV und die Übertragung Humaner Papillomviren. Die Forscher vermuten, dass unter anderem die bei der Intimrasur häufig entstehenden kleinen Verletzungen den Krankheitserregern den Weg ebnen.

Intimrasur bei Frauen beliebter als bei Männern

Für ihre Studie befragten die US-Wissenschaftler mehr als 7500 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren nach ihren Rasur-Gewohnheiten, ihrem Sexualverhalten und dem Auftreten von Geschlechtskrankheiten. 74 Prozent der Befragten rasierten sich regelmäßig die Intimzone.

Der Frauenanteil lag mit 84 Prozent dabei deutlich höher als der Männeranteil mit 66 Prozent. Die weiblichen Teilnehmer bevorzugten hierfür hauptsächlich den normalen Handrasierer, Männer griffen bevorzugt zur elektrischen Variante.

Dreizehn Prozent der Studienteilnehmer berichteten von STIs. Frauen waren häufiger betroffen. Gegenüber den Befragten, die auf die Intimrasur verzichteten, war das Infektionsrisiko bei den Rasierern um fast die Hälfte höher.

Haut bei der Intimrasur schonen

Den Studienergebnissen zufolge könnte es also durchaus von Bedeutung sein, Hautirritationen bei der Intimrasur zu reduzieren, um das Erkrankungsrisiko zu senken. Ganz leicht ist das allerdings nicht, denn die zarte Haut ist besonders empfindlich. Pickelchen, Rötungen, kleine Blutungen und Schnittverletzungen sowie Brennen nach der Rasur kommen bei Rasuren im Intimbereich häufig vor.

Am besten vor dem Schlafengehen rasieren

Um der Haut wichtige Zeit für die Regeneration zu geben und sie nach der Rasur vor unnötigen Reizungen zu schützen, raten Dermatologen daher, am besten vor dem Schlafengehen zu rasieren und auf Sex nach der Rasur besser zu verzichten. So können kleine Verletzungen über Nacht in Ruhe heilen.

Doch auch während der Rasur sollte man möglichst vorsichtig sein. Damit die Klinge leicht über die Haut gleiten kann, ist eine rückfettende Rasiercreme ohne Alkohol empfehlenswert. Wer in Wuchsrichtung rasiert, schützt seine Haut zusätzlich.

Rasierklingen regelmäßig austauschen

Eine gute Hautpflege nach der Rasur bieten Aloe Vera-Gel, Kokosöl und Cremes mit Panthenol und Zink. Auf Parfum, Alkohol, Konservierungs- und Farbstoffe verzichtet man im Intimbereich besser. Ratsam ist zudem, sich vor der Rasur gründlich die Hände zu waschen und die Rasierklingen regelmäßig zu desinfizieren beziehungsweise auszuwechseln, um Entzündungen vorzubeugen.

STI-Warnsignale erkennen

Doch trotz vorsichtiger Rasur, ausreichender Intimhygiene sowie geschütztem Sex ist es möglich, dass man sich mit einer Geschlechtskrankheit ansteckt, vor allem wenn man häufig wechselnde Sexualpartner hat. Wichtig ist daher, den eigenen Körper aufmerksam zu beobachten. Es gibt verschiedene Symptome, die auf eine STI hinweisen können.

Besonders bei Schmerzen beim Wasserlassen, Ausfluss aus Scheide, Penis oder Po, Schmerzen und Brennen in der Intimregion, Schwellungen, starkem Juckreiz, Bläschen und Warzen sowie Blutungen sollte man den Gang zum Arzt nicht länger aufschieben, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in ihrer Broschüre "STI. Sexuell übertragbare Infektionen". Am besten lässt sich der Partner mit untersuchen.

Immer zum Arzt, auch wenn die Beschwerden zurückgehen

Auch wenn sich die Symptome von selbst verbessern sollten, darf man sich nicht in Sicherheit wiegen und sollte immer einen Arzt aufsuchen. "Die sexuell übertragbare Infektion könne immer noch im Körper sein und die Gesundheit im Laufe der Zeit schwer schädigen, so die Warnung der BZgA.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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