Sexmüdigkeit An Unlust ist nicht immer Testosteronmangel schuld
Testosteron
Nach Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) leiden nur drei bis fünf Prozent der über 60-Jährigen an einem echten Mangel des männlichen Sexualhormons.
Hormongabe ist mit Risiken verbunden
Weil die Gabe von Testosteron mit Risiken wie Herzinfarkten und Schlaganfällen verbunden ist, sollte ein Mann es nur verordnet bekommen, wenn er bestimmte Symptome und nachweisbar zu wenig von dem Hormon im Körper hat.
Hauptbeschwerde bei einem echten Mangel ist ein abgeflauter Sexualtrieb. Kommen dazu noch Probleme mit der Erektion, rät die DGE zum Labortest. Sinnvoll ist dieser auch bei Männern mit Übergewicht, Typ 2 Diabetes, erhöhtem Blutdruck, erhöhten Blutfetten, erhöhtem Blutzucker und Potenzstörungen.
Echter Mangel oder nur normale Alterserscheinung?
Weitere Begleiterscheinungen bei einem Testosteronmangel können Hitzewallungen und depressive Verstimmungen sein, müssen es aber nicht. Wie schwindende Muskelmasse und zunehmendes Fettgewebe können sie auch normale Alterserscheinungen sein. Nicht mit dem Hormon behandelt werden dürfen Männer mit Prostatakrebs, mit vermehrten roten Blutzellen, unbehandelter obstruktiver Schlafapnoe oder unbehandelter schwerer Herzschwäche.
Sport fördert die Hormonproduktion
Da die Testosteronproduktion nur langsam zurückgeht, sind bei Männern üblicherweise erste Symptome ab einem Alter von 50 Jahren zu bemerken. Doch Männer können aktiv die Hormonproduktion beeinflussen. Dafür müssen Sie noch nicht mal zu Testosteronpräparaten greifen. Mit Ausdauer- und Krafttraining kann der Testosteronwert gesteigert werden.
Geeignet sind Sportarten mit einer kurzzeitigen aber intensiven Belastung wie Fußball und Kraftsport, da diese für den Anstieg des Testosteronspiegels sorgen. Allerdings sind nicht alle Sportarten empfehlenswert. Anstrengende Ausdauersportarten wie Marathonlauf überlastet den Körper jedoch. Zu viel und zu extremer Sport kann daher Hormonsystem durcheinander bringen und ihm schaden.
Lustlosigkeit kann auch andere Gründe haben
Wenn Männer keine Lust mehr auf Sex haben, müssen aber nicht automatisch die Hormone schuld daran sein. Auch Stress im Beruf, der Alltag mit den Kindern, finanzielle Probleme oder sonstige Sorgen können ihnen zu schaffen machen und ihr sexuelles Verlangen ersticken.
Viele Männer haben auch das Gefühl, den hohen Anforderungen ihrer Partnerin nicht zu entsprechen oder fühlen sich unter Druck gesetzt. Statt das Problem auszudiskutieren ziehen sich die Männer lieber zurück und schweigen. Dabei ist es außerordentlich wichtig, sich auszutauschen und nicht zu hoffen, dass die Partnerin die Wünsche erahnt. Geht gar nichts mehr, ist eine Therapie ein wirkungsvoller Weg, seelische und körperliche Blockaden zu durchbrechen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.