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Kaiserschnitte: Studie zeigt, was die Langzeitfolgen sind


Studie gibt Aufschluss
Das sind die Langzeitfolgen eines Kaiserschnitts

dpa, Anja Garms

Aktualisiert am 25.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Kaiserschnittnarbe: Nach einem Kaiserschnitt ist bei folgenden Schwangerschaften das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht.Vergrößern des Bildes
Kaiserschnittnarbe: Nach einem Kaiserschnitt ist bei folgenden Schwangerschaften das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht. (Quelle: Artem_Furman/getty-images-bilder)
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Die Zahl der Kaiserschnitte nimmt seit einigen Jahren weltweit zu. Das hat für Mütter und Babys Vor- und Nachteile. Welche das sind, haben Wissenschaftler zusammengefasst.

Ein Kaiserschnitt schützt die Mutter langfristig vor Inkontinenz und Problemen mit dem Beckenboden. Allerdings erhöht sich in nachfolgenden Schwangerschaften das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt sowie von Komplikationen rund um die Plazenta. Dies berichten Wissenschaftler nach einer umfassenden Auswertung von Studien zu den physischen Langzeitfolgen von Kaiserschnitten im Vergleich zu vaginalen Geburten.

Die Informationen sollen begründete Entscheidungen über die Art der Entbindung ermöglichen und eine angemessene, individuelle Planung der Geburt erleichtern, schreiben die Forscher im Fachblatt "Plos Medicine".

Zahl der Kaiserschnitte nimmt weltweit zu

Weltweit nimmt die Zahl der Kaiserschnitte zu. In Westeuropa betrug die Kaiserschnittrate im Jahr 2016 24,5 Prozent, berichten die Forscher um Oonagh Keag vom Royal Infirmary of Edinburgh. In Nord- und Südamerika habe sie mit 32, beziehungsweise 41 Prozent noch deutlich darüber gelegen. In Deutschland hat sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts der Anteil der Kaiserschnitte an den Geburten zwischen 1991 und 2016 verdoppelt: Die Rate stieg von 15,3 auf 30,5 Prozent.

Ärzte entscheiden sich oftmals für einen Kaiserschnitt, wenn Komplikationen bei der Geburt auftreten. Viele Kaiserschnitte sind medizinisch aber nicht notwendig, sie werden etwa auf Wunsch der Mutter durchgeführt, weil diese zum Beispiel Angst vor der Geburt und deren Folgen oder vor Komplikationen beim Baby hat. Manche Ärzte sind auch aufgrund der besseren Planbarkeit für einen Kaiserschnitt offen.

Unmittelbare Risiken sind meist bekannt

Die unmittelbaren Risiken eines Kaiserschnitts wie Infektionen oder eine Thrombose seien zumindest in der westlichen Welt minimal, die Frauen seien darüber zumeist informiert, schreiben die Wissenschaftler. Anders sehe es mit den Langzeitfolgen aus. Diese würden mit den Frauen zumeist weniger häufig diskutiert, es gebe auch nur wenige aussagekräftige Studien zu dem Thema. Die Forscher durchsuchten nun die vorhandene wissenschaftliche Literatur und fassten die einzelnen Ergebnisse zusammen. Insgesamt werteten sie Daten von fast 30 Millionen Frauen aus.

Für die Mütter ging ein Kaiserschnitt demnach auf lange Sicht mit einem geringeren Risiko einer Harninkontinenz und eines Beckenvorfalls einher, also dem Absenken verschiedener Bauchorgane durch die Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur nach der Geburt.

Kaiserschnitt: Langzeitfolgen für Mütter und Kinder

In nachfolgenden Schwangerschaften müssten Frauen nach einem Kaiserschnitt allerdings mit einem leicht erhöhten Risiko einer Fehl- oder Totgeburt rechnen. Außerdem steige die Gefahr von Problemen rund um die Plazenta, darunter eine Fehllage des Mutterkuchens, Haftungsstörungen oder die vorzeitige Ablösung, berichten die Forscher weiter.

Sie untersuchten für ihre Studie auch die Langzeitfolgen für die per Kaiserschnitt geborenen Babys: Diese hatten bis zum Alter von zwölf Jahren ein erhöhtes Risiko für Asthma und bis zum Alter von fünf Jahren ein erhöhtes Risiko, starkes Übergewicht zu entwickeln.

Wahl der Geburtsmethode: Vor- und Nachteile abwägen

Bei der Entscheidung über die Geburtsmethode sollten die Vor- und Nachteile gründlich abgewogen werden, schreiben die Wissenschaftler. Ihre Daten könnten dabei hilfreich sein. Allerdings beruhten die Ergebnisse größtenteils auf Beobachtungsstudien. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Kaiserschnitt und den festgestellten Langzeitfolgen sei damit nicht gesichert, schränken sie ein. Weitere Untersuchungen seien nötig, um die Ergebnisse abzusichern.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dpa
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