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Erste Hilfe: Unterkühlung erkennen und behandeln


Erste Hilfe bei Kälte
So erkennen und behandeln Sie Erfrierungen und Unterkühlung

t-online, dpa-tmn, ks

Aktualisiert am 09.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Raus aus der Kälte: Bei einer Unterkühlung helfen warme Getränke ohne Alkohol – aber am besten drinnen.Vergrößern des Bildes
Raus aus der Kälte: Bei einer Unterkühlung helfen warme Getränke – aber auf jeden Fall ohne Alkohol. (Quelle: ArtShotPhoto/getty-images-bilder)

Wer im Winter nicht die passende Kleidung trägt, dem drohen Erfrierungen oder eine Unterkühlung. Warum Wärme aber nicht immer die beste Hilfe ist.

Auch im Winter ist es gesund, Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Gerade wenn die Sonne scheint und die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt, sind jedoch ausreichend warme Kleidung und ein Schutz der Haut essenziell. Andernfalls drohen bei Minusgraden eine Unterkühlung oder Erfrierungen.

Eine Unterkühlung tritt ein, wenn die Körpertemperatur unter 37 Grad absinkt, sie betrifft also den gesamten Körper. Erfrierungen sind örtlich begrenzte Kälteschäden des Gewebes, etwa an Zehen und Fingern, an den Ohren oder der Nase.

So erkennen Sie eine Unterkühlung

Ob durch Wind und Regen, einen Sturz in eisiges Wasser oder aufgrund schlechter Kleidung: Um bei Unterkühlung die richtige Erste Hilfe leisten zu können, sollten Sie anhand der Symptome entscheiden, welchen Grad die Unterkühlung erreicht hat – und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Eine leichte Unterkühlung äußert sich bei Betroffenen durch:

  • Kältezittern
  • schnelle und tiefe Atmung
  • blaue Lippen
  • erhöhte Herzfrequenz
  • blasse, kalte Haut (manchmal bilden sich blaurote Flecken)

Zudem sind Betroffene häufig zunächst aufgedreht und werden mit der Zeit immer ruhiger.

Bei einer Unterkühlung ist schnelle Hilfe gefragt

Erste Maßnahme sollte es sein, die unterkühlte Person aus der Kälte heraus und an einen warmen Ort zu bringen. Sind Sie sich um den Gesundheitszustand der Person nicht sicher, sollten Sie auch nicht zögern, den Notruf (112) zu alarmieren. Entfernen Sie anschließend kalte und eventuell nasse Kleidung und hüllen Sie den unterkühlten Körper in eine warme Decke oder geben Sie der Person trockene Kleidung.

Tee mit Zucker ja – Alkohol nein

Die unterkühlte Person sollte sich nur langsam und behutsam aufwärmen, weshalb Sie es vermeiden sollten, aktiv Wärme zuzuführen. Wärmflaschen sind daher nicht die richtige Erste Hilfe bei Unterkühlung. Reichen Sie stattdessen warme und gezuckerte Getränke wie Tee – niemals jedoch alkoholische Getränke. Aufgrund ihrer gefäßerweiternden Wirkung hemmen sie das Aufwärmen, statt es zu beschleunigen. Der Raum sollte ebenfalls nur warm sein, nicht überheizt.

Richtige Maßnahmen bei Symptomen für starke Unterkühlung

Akute Lebensgefahr besteht, wenn Sie Symptome einer starken Unterkühlung feststellen können. Dazu zählen:

  • verlangsamte Atmung
  • Muskelstarre
  • zunehmende Unempfindlichkeit gegen Schmerzen
  • zunehmende Müdigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit

Treten diese Symptome auf, rufen Sie auf jeden Fall umgehend den Rettungsdienst.

Die richtige Erste Hilfe bei Unterkühlung leisten Sie in diesem Fall, indem Sie die betroffene Person in die stabile Seitenlage bringen und dabei im Idealfall so zudecken, dass sie komplett in eine Decke oder wärmende Kleidungsstücke wie Jacken eingehüllt ist. Laut dem Deutschen Roten Kreuz sollten Sie jedoch keine weiteren Versuche unternehmen, dem unterkühlten Körper Wärme zuzuführen (etwa durch Reiben oder eine Wärmflasche). Ist der Körper bereits zu sehr unterkühlt, kann es nämlich zum sogenannten Bergungstod kommen: Kaltes Blut aus den Gliedmaßen kann sich mit warmem Blut aus dem Körperstamm vermischen – ein Kreislaufschock droht.

So erkennen Sie Erfrierungen

Erfrierungen treten häufig nach einer Unterkühlung auf: Hierbei wird die Durchblutung in den Extremitäten zugunsten einer besseren Versorgung der inneren Organe reduziert. Als Folge wird die Haut der betroffenen Gebiete zunächst kalt, blass und taub.

Auch hier entscheiden die Symptome über die richtige Behandlung. Bei leichten Erfrierungen ist das Gewebe:

  • zunächst weich, schmerzempfindlich und bläulich-rot
  • später taub und gelblich-weiß (es können sich auch Blasen und Schwellungen bilden)

Bei einer tiefen Erfrierung färbt sich die Haut weißgrau, beim Betasten sind Haut und tiefer liegendes Gewebe gefühllos und hart gefroren. Das Gewebe stirbt ab und färbt sich später schwarz.

Maßnahmen bei Erfrierungen

Wie bei einer Unterkühlung sollten zunächst kalte, nasse oder eng anliegende Kleidung und Schuhe entfernt werden. Bei Verdacht auf Erfrierungen sollten die betroffenen Stellen locker abgedeckt und erwärmt werden. Hände zum Beispiel lassen sich in den Achselhöhlen gut aufwärmen. Rubbeln oder reiben sollte man an kalten Körperteilen aber nicht, warnt das DRK. Das kann zu noch schlimmeren Verletzungen führen. Verfärbt sich die Haut an der verdächtigen Stelle unter Schmerzen weiß, gelblich oder grau, sollten Betroffene sofort zum Arzt gehen oder einen Rettungsdienst anfordern.

Als Helfer sollten Sie versuchen, beruhigend auf den Patienten einzuwirken, bis die Rettungskräfte vor Ort sind. Überprüfen Sie regelmäßig die Vitalzeichen, also Atmung oder Puls, und leiten Sie bei Bewusstlosigkeit und Atemstillstand umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen ein. (Wiederbelebung: So holen Sie jemanden zurück ins Leben)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dpa-tmn
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