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MDMA und Ecstasy: Nach Tod einer Jugendlichen – Darum ist es so gefährlich


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Neuer Todesfall in Sachsen
"Partydrogen" führen immer häufiger zu Todesfällen


Aktualisiert am 07.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Sichergestellte Ecstasy-Tabletten: In den Niederlanden und in Belgien beschlagnahmten die Ermittler den Ecsatsy-Wirkstoff MDMA (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Ecstasy-Tabletten: Die Droge gibt es in zahlreichen Ausführungen mit unterschiedlich hohem MDMA-Gehalt (Symbolbild). (Quelle: Juergen Blume/imago-images-bilder)
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Oftmals als harmlose Partydrogen verschrien, bergen Ecstasy und MDMA extreme Gefahren. Was Sie über die Wirkung wissen sollten.

Trauer und Entsetzen in Sachsen: Eine 15-Jährige ist nach einer Überdosis Drogen am letzten Ferienwochenende gestorben. Das Mädchen soll einen Mix aus Amphetaminen und Cannabis zu sich genommen haben. Auch von Ecstasy-Pillen ist die Rede.

Solche "Partydrogen" führen immer häufiger zu Todesfällen und Krankenhauseinweisungen. Insbesondere Ecstasy mit dem Hauptwirkstoff MDMA ist bei Jugendlichen beliebt. Dabei ist der Wirkstoff alles andere als harmlos.

Was ist MDMA?

MDMA ist die Kurzform für 3,4-Methylendioxymethylamphetamin. Dabei handelt es sich um eine synthetische Substanz, die 1912 von dem Chemieunternehmen Merck entwickelt, aber nie vermarktet wurde. Die psychoaktive Wirkung von MDMA wurde erstmals 1978 beschrieben. Heute ist MDMA vorrangig als Hauptinhaltsstoff der Partydroge Ecstasy bekannt und wird in großen Mengen in Europa hergestellt.

Ecstasy

Ecstasy, auch XTC oder E genannt, ist eine vollsynthetische Droge. Bestand die Droge früher hauptsächlich aus dem Wirkstoff MDMA, enthalten die Pillen heute häufig noch weitere chemisch verwandte Substanzen wie Amphetamin, Methamphetamin, Koffein, Ephedrin oder Ketamin sowie andere toxische Substanzen. Insbesondere diese Ungewissheit in Bezug auf die Inhaltsstoffe macht Ecstasy so gefährlich.

Neben der Tablettenform (meist mit einem eingeprägten Logo) gibt es MDMA auch als weißes oder cremeweißes Pulver oder als Kristalle, Kapseln oder Öl (MDMA-Base).

Wie zeigt sich die Wirkung von MDMA?

MDMA wird oral eingenommen und entfaltet seine Wirkung etwa nach 30 bis 40 Minuten. Dabei stimuliert der Wirkstoff das zentrale Nervensystem (ZNS) und erhöht dort die Ausschüttung des Botenstoffes Serotonin. Nach der Einnahme beschleunigt sich der Puls und die Pupillen weiten sich.

Die Wirkung macht sich unter anderem durch Euphorie und eine höhere Empfindlichkeit der Sinne bemerkbar, bis zu Halluzinationen. Farben, Gerüche und Berührungen werden in der Regel intensiver wahrgenommen und die Kontaktfreudigkeit steigt. Die Wirkung hält im Allgemeinen zwischen vier und sechs Stunden an.

Wie genau sie erlebt wird, hängt aber von vielen Faktoren ab, wie der Umgebung, der Stimmung oder den Erwartungen der Konsumierenden.

Wegen seiner entspannenden Wirkung wurde MDMA früher vereinzelt in der psychiatrischen Beratung eingesetzt, hat aber heute kaum noch therapeutische Bedeutung.

Warum ist MDMA gefährlich?

Risiken und Nebenwirkungen beim Konsum von MDMA sind stark dosisabhängig. Aber auch Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Gesundheitszustand (Nieren- und Leberfunktion) und psychische Vorbelastungen beeinflussen die Reaktionen auf die Droge.

Unmittelbare, leichtere Nebenwirkungen sind unter anderem:

  • verschwommenes Sehen
  • Mundtrockenheit
  • Schweißausbrüche
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Herzrasen
  • Verwirrtheit
  • Muskelverkrampfungen, Zähneknirschen
  • Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit
  • Unruhe und Angstzustände
  • verminderte Wachsamkeit
  • motorische Störungen
  • verminderte Urteilsfähigkeit

Zudem sind das Zeitgefühl und das körpereigene Warnsystem ausgeschaltet. In der Folge kann es zu akuten Vergiftungserscheinungen kommen bis hin zum Tod – insbesondere wenn eine höhere Dosis eingenommen oder die Droge mit anderen Substanzen kombiniert wird. Eine Vergiftung zeigt sich unter anderem durch:

  • Krampfzustände
  • extremen Wasserverlust und Überhitzung des Körpers
  • Blutdruckabfall
  • Herz-Kreislauf-Störungen bis hin zum Kreislaufzusammenbruch
  • Lungenödeme
  • Leber- und Nierenversagen
  • Hirnblutungen
  • Organschäden
  • Psychosen und Warnvorstellungen

Langfristig kann der regelmäßige Gebrauch von MDMA/Ecstasy bestehende Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen, Diabetes und Epilepsie negativ beeinflussen.

Zudem weisen verschiedene Forschungsergebnisse darauf hin, dass MDMA beziehungsweise Ecstasy langfristig Nervenzellen schädigen kann. Das kann zu Gedächtnisproblemen und Lernschwierigkeiten sowie zu psychischen Störungen führen.

So besteht etwa ein Zusammenhang zwischen MDMA/Ecstasy-Konsum und psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Angstzuständen, insbesondere bei Personen mit einer entsprechenden Veranlagung.

Macht MDMA abhängig?

Bei regelmäßigem Konsum kann das Absetzen von MDMA beziehungsweise Ecstasy zu psychischen Entzugserscheinungen wie Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen und starkem Wunsch nach der Droge führen. Zudem kann häufiger Konsum von MDMA zu einer Toleranzentwicklung führen, die dazu führen kann, dass mehr und häufiger konsumiert wird.

Verglichen mit anderen illegalen Substanzen wie Heroin oder Kokain gehen Experten aber von einem relativ geringen Abhängigkeitspotenzial aus. Allerdings kommt es häufig zum Mischkonsum mit anderen psychoaktiven Substanzen wie Amphetaminen, die stärker abhängig machen können.

MDMA: Viele Ecstasy-Pillen stehen auf der Beobachtungsliste

Organisationen, die Drogen wie Ecstasy testen und darüber informieren, warnen daher regelmäßig vor bestimmten Pillen. Dazu gehören derzeit unter anderem Pillen mit dem Namen:

  • Punisher
  • Telegram
  • Angry Bird
  • Pharao
  • Phillipp Plein
  • Tesla
  • Mitsubishi
  • Eule
  • Black Ops
  • Totenkopf
  • Red Bull
  • Squid Game
  • Inner Sinner

Die Namen der Pillen beziehen sich dabei meist auf das eingeprägte Logo.

Warnung vor "Blue Punisher"-Pillen

Bei der Variante "Blue Punisher" handelt es sich um Pillen in Diamantenform mit einem eingravierten Totenkopf. Das Drogeninformationszentrum in Zürich untersucht regelmäßig Ecstasy-Pillen auf ihre Zusammensetzung. Es warnt ebenfalls ausdrücklich vor "Blue Punisher", unter anderem wegen des "extrem hochdosierten" MDMA-Gehalts und unbekannter beigemengter Substanzen.

So könnte eine einzige Pille teilweise mehrere Hundert Milligramm des Wirkstoffs MDMA und weitere unbekannte Substanzen enthalten. In Großbritannien etwa wurde 2021 eine "Blue Punisher" entdeckt, die mit 477 Milligramm MDMA das Mehrfache der üblichen Dosis enthält. Im Jahr 2021 lag der durchschnittliche Wirkstoffgehalt einer Ecstasy-Tablette zwischen 161 und 173 Milligramm.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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