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Dauerstress: Ständige Alarmbereitschaft erhöht das Schlaganfallrisiko


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Neue Studie zeigt
Dieser Faktor steigert das Schlaganfallrisiko um 30 Prozent


Aktualisiert am 04.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Andauernder Stress ist Gift für die Gesundheit. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Schlaganfälle könnten die Folge sein.Vergrößern des Bildes
Dauerstress ist Gift für Körper und Psyche und erhöht das Risiko für viele Krankheiten, darunter auch Schlaganfall. (Quelle: Victor_69 / Getty Images)
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Stress versetzt den Körper in ständige Alarmbereitschaft. Damit steigt auch das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Das zeigt eine aktuelle Studie.

In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Hirninfarkt. Risikofaktoren dafür sind beispielsweise Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Rauchen oder Stress.

Unter Stress schüttet der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol aus. Das bewirkt unter anderem, dass sich die Gefäße verengen und der Blutdruck steigt. Das hat zur Folge, dass sich leichter Blutgerinnsel bilden, die einen Schlaganfall hervorrufen können. In welchem Maß das Schlaganfallrisiko dadurch steigt, haben Forscher der Universität Galway (Irland) untersucht. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden in der Fachzeitschrift "JAMA" veröffentlicht.

Stress kann Schlaganfallrisiko um bis zu 30 Prozent erhöhen

Die Studie basiert auf Daten von 26.812 männlichen und weiblichen Personen aus insgesamt 32 Ländern. Etwa die Hälfte der Teilnehmer hatten zuvor einen Schlaganfall erlitten, die andere Hälfte diente als Kontrollgruppe.

Die Teilnehmenden sollten in Fragebögen Angaben machen zu Belastungen am Arbeitsplatz und in der Familie, bedingt durch eine Trennung oder Scheidung, größere familiäre Konflikte oder Krankheiten und Todesfälle. Rund 21 Prozent der Schlaganfall-Gruppe berichteten von starkem Stress, in der Kontrollgruppe waren es rund 14 Prozent.

Die Auswertung der Daten zeigte offensichtliche Zusammenhänge zwischen einem hohen Stresslevel und dem Risiko für einen Hirninfarkt. Dieses war umso höher, wenn mehrere belastende Lebensereignisse zusammenkamen. So stiegt das Schlaganfallrisiko bei nur einem (beliebigen) Stressfaktor um 17 Prozent. Kamen weitere Belastungen hinzu, erhöhte sich das Risiko um bis zu 31 Prozent.

Gefühl von Überforderung und Kontrollverlust

"Das Gefühl von Stress entsteht zum Beispiel bei Überforderung oder dem Eindruck von Kontrollverlust am Arbeitsplatz oder im Privatleben", erklärt Professor Wolf-Rüdiger Schäbitz, von der Universitätsklinik für Neurologie am Universitätsklinikum OWL in Bielefeld. Diesen Aspekt sollten auch Arbeitgeber stärker berücksichtigen: Sie sollten ihre Mitarbeiter nicht überfordern und ihnen die Möglichkeit geben, eigenverantwortlich zu arbeiten. So könne man einem zu hohen Stresslevel rechtzeitig vorbeugen.

Dass Kontrollverlust ein wichtiger Faktor ist, bestätigt auch die Studie. Bei den Teilnehmern, die das Gefühl hatten, privat und beruflich die Kontrolle zu behalten, war das Schlaganfallrisiko geringer als bei denjenigen, die unter Kontrollverlust litten.

Fachgesellschaft empfiehlt Entspannungsübungen

In einer Stellungnahme zur Studie weist die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) darauf hin, wie wichtig Stress reduzierende Maßnahmen sind, um einem Hirninfarkt vorzubeugen.

Die Experten empfehlen Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsmeditation, autogenes Training, viel Bewegung und eine Reduktion der privaten Stressfaktoren. Die Maßnahmen verstärken das Gefühl, die Kontrolle auch in schwierigen Lebensphasen zu behalten. Das stärkt die seelische Widerstandskraft und hilft, stressresistenter zu werden.

Was passiert bei einem Schlaganfall?

Bei einem Schlaganfall wird durch einen Riss oder eine Blockade eines Blutgefäßes im Gehirn die Blutversorgung eines Gehirnareals unterbrochen. Je nachdem, welches Gebiet des Gehirns betroffen ist, werden dadurch unterschiedliche körperliche Funktionen gestört. Die Folgen sind gravierend – dazu gehören beispielsweise Lähmungserscheinungen, Sprachverlust und Sehstörungen.

Im schlimmsten Fall stirbt der Betroffene. Eine korrekte, rasche Diagnose kann also lebensrettend sein – die klassischen Schlaganfallsymptome erkennt der Laie mit dem FAST-Test. FAST steht für Gesicht (face), Arme (arms), Sprache (speech), Zeit (time). Hängt beim Lächeln ein Mundwinkel oder kann ein Arm nicht richtig angehoben werden kann? Dann könnte eine schlaganfallbedingte Lähmung vorliegen.

Bei Symptomen sofort die 112 wählen

Der Betroffene könnte auch Sprachstörungen haben und nicht fähig sein, einen einfachen Satz nachzusprechen. Dann kommt der Faktor Zeit ins Spiel.

"Bei einem Schlaganfall kann ein schnelles medizinisches Eingreifen lebensrettend sein", erklärt Professor Darius Nabavi, Vorsitzender der DSG. "Rufen Sie sofort die Notrufnummer 112 und erläutern Sie die Symptome, dann können so schnell wie möglich die passenden Therapien eingeleitet und der Patient in eine spezialisierte Klinik – eine Stroke Unit – gebracht werden."

Schlaganfall vorbeugen: Das kann jeder tun

Das persönliche Schlaganfallrisiko zu senken, ist gar nicht so schwer. "Das haben wir auch selbst in der Hand", sagt Professor Nabavi, der Chefarzt der Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin ist.

"Mit gesunder Ernährung, wenig Alkohol und ausreichend Bewegung kann jeder entscheidend auf sein Gewicht, seinen Blutdruck und insgesamt auf seine Gesundheit einwirken." Zudem sei es wichtig, nicht zu rauchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Catriona Reddin, Robert Murphy, Graeme J. Hankey, u.a.: "Association of Psychosocial Stress With Risk of Acute Stroke", in: Jama, 9.12.2022
  • www.dsg-info.de: "Neue Studie zeigt: Stress erhöht das Schlaganfallrisiko um 30 Prozent", Online-Informationen der Deutschen Schlaganfall Hilfe, Februar 2023
  • www.gesund.bund.de: "Stress: Auswirkungen auf Körper und Psyche". Online-Information von gesund.bund.de, einem Angebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 29. März 2023)
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