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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hormone aus der Balance Zungenbrennen: Es kann auch die Schilddrüse sein

Die Auslöser für Zungenbrennen sind oft schwer zu finden. Manchmal steckt eine Störung der Schilddrüse dahinter: eine Schilddrüsenunterfunktion.
Ob schlecht sitzende Prothesen, Vitaminmangel oder eine chronische Erkrankung: Ein Brennen, Kribbeln oder Stechen auf der Zunge oder im Mundraum kann zahlreiche Ursachen haben – und häufig wird der Auslöser nie gefunden.
Mitunter verbirgt sich hinter dem Zungenbrennen ein Problem mit der Schilddrüse. Das schmetterlingsförmige Organ liegt unterhalb des Kehlkopfs. Es bildet verschiedene Hormone und beeinflusst damit unter anderem den Stoffwechsel.
Ist die Schilddrüse in ihrer Funktion gestört, kann das zu Beschwerden führen. In manchen Fällen steht auch Zungenbrennen mit einem Schilddrüsenproblem in Verbindung. Darauf weisen Studien hin. Daher sollten Ärzte bei der Suche nach den Ursachen für das Brennen die Schilddrüse im Blick behalten.
Zungenbrennen durch Unterfunktion der Schilddrüse
Bildet die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone, verlangsamt sich der Stoffwechsel. Es entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Oft ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse die Ursache – besonders häufig handelt es sich um die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis.
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann viele Beschwerden hervorrufen. Dazu zählen unter anderem:
- Müdigkeit, Schwäche
- niedriger Puls
- Kurzatmigkeit
- Energie- und Antriebslosigkeit
- Verstopfung
- Konzentrationsstörungen
- depressive Verstimmung, Depressionen
- Frieren
- Veränderungen von Haut und Haaren
Welche weiteren Symptome auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen, lesen Sie hier.
Auch Zungenbrennen kann manchmal ein Hinweis sein. In der Regel ist die Missempfindung auf der Zunge dann jedoch nicht das einzige Symptom. Wenn zusätzlich zum Zungenbrennen allerdings weitere typische Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten, steht es möglicherweise tatsächlich mit der Schilddrüse in Zusammenhang.
Blutuntersuchung gibt Aufschluss
Um herauszufinden, ob hinter dem Zungenbrennen eine Schilddrüsenunterfunktion steckt, wird der Arzt die Schilddrüse abtasten und nach möglichen weiteren Beschwerden fragen.
Entscheidend für die Diagnose ist eine Blutuntersuchung. Dabei spielt vor allem der TSH-Wert eine wichtige Rolle. Das Hormon TSH (Thyroidea-stimulierendes Hormon) wird in der Hirnanhangdrüse hergestellt. Es sorgt dafür, dass die Schilddrüse die Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) produziert.
Ist der TSH-Wert erhöht, kann das auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen. Denn wenn die Schilddrüse nicht mehr richtig arbeitet, versucht die Hirnanhangdrüse gegenzusteuern, indem sie mehr TSH produziert. Ist eine Unterfunktion sehr ausgeprägt, reicht diese Maßnahme nicht aus. Trotz eines hohen TSH-Werts sind dann zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut vorhanden.
Gut zu wissen
Ein erhöhter TSH-Wert allein ist noch kein Beweis für eine Unterfunktion der Schilddrüse. Wichtig ist zudem, auch die Konzentration des Hormons T4 im Blut zu ermitteln. Ist der Wert zu niedrig, während der TSH-Wert zu hoch ist, ist eine Schilddrüsenunterfunktion wahrscheinlich.
Unterfunktion der Schilddrüse lässt sich behandeln
Ist Zungenbrennen auf eine Unterfunktion der Schilddrüse zurückzuführen, lassen sich die Beschwerden meist mit Medikamenten, welche den Hormonhaushalt wieder ausgleichen, gut behandeln. In der Regel klingen die Missempfindungen dann innerhalb von sechs bis acht Wochen nach Beginn der Behandlung ab.
- Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Abrufdatum: 18.3.2025)
- "Produktion von Schilddrüsenhormonen". Online-Informationen des Deutschen Schilddrüsenzentrums: www.deutsches-schilddruesenzentrum.de (Abrufdatum: 18.3.2025)
- "Zungenbrennen". Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 18.3.2025)
- "Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 24.4.2024)
- "Mundbrennen". Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Stand: April 2024)
- Egido-Moreno, S., et al.: "Role of thyroid hormones in burning mouth syndrome. Systematic review". Medicina Oral, Patologia Oral, Cirugia Bucal, Vol. 28, Iss. 3, pp e81-e86 (29.9.2022)
- "Zungen- und Schleimhautbrennen" (PDF). Patienteninformation des Arbeitskreises Psychologie und Psychosomatik in der Zahnheilkunde (AKPP): www.dgzmk.de (Stand: April 2021)
- Verenzuela, C., et al.: „Burning mouth syndrome: results of screening tests for vitamin and mineral deficiencies, thyroid hormone, and glucose levels - experience at Mayo Clinic over a decade”. International Journal of Dermatology, Vol. 56, Iss. 9, pp. 952-956 (23.4.2017)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.