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Vaginalinfektionen im Sommer: So schützen Sie sich


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So schützen Sie sich
Tipps für die Intimpflege im Sommer


Aktualisiert am 14.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau im Badeanzug am Strand: In den Sommermonaten ist Intimhygiene besonders wichtig, da Keime die Kombination von Feuchtigkeit und Wärme besonders "mögen".Vergrößern des Bildes
In den Sommermonaten ist Intimhygiene besonders wichtig, da Keime die Kombination von Feuchtigkeit und Wärme besonders "mögen". (Quelle: Merlas/getty-images-bilder)
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Bakterielle Vaginose, Scheidenpilz und Blasenentzündungen: Besonders in den heißen Sommermonaten gerät das natürliche Gleichgewicht des Intimbereichs leicht durcheinander. Die Folge sind oft lästige Infektionen.

Nasse und kalte Bikinihosen, Schwitzen und unsauberes Wasser machen es Bakterien und Pilzen leichter, sich zu vermehren. Sie sind für die meisten Infektionen der Scheide verantwortlich. Die folgenden Tipps helfen Frauen, Ihren Intimbereich im Sommer zu schützen.

Krankmachende Erreger im Intimbereich

Die bakterielle Vaginose wird vorwiegend durch sogenannte Gardnerellen verursacht. Schätzungen zufolge sind etwa fünf von 100 Frauen betroffen.

Neben Bakterieninfektionen gehören durch Hefepilze verursachte Infektionen zu den häufigsten Ursachen für Entzündungen der Scheide und der äußeren Geschlechtsorgane. Auslöser von Scheidenpilz sind Hefepilze, meist der Hefepilz Candida albicans. Pilze und Bakterien sind meist Teil der natürlichen Scheidenflora, ohne dass diese Krankheitswert haben.

"Probleme verursachen die Erreger dann, wenn sie sich stark vermehren. Das passiert, wenn das natürliche Gleichgewicht im Intimbereich gestört ist und der Säureschutzmantel aus dem Gleichgewicht gerät“, erklärt Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln. "Kälte, falsche Intimhygiene sowie starkes Schwitzen gehören zu den Einflussgrößen, welche das Scheidenmilieu stören können."

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Nassen Bikini besser wechseln

Frauen sind anfälliger für Blasenentzündungen als Männer. Das liegt daran, dass ihre Harnröhre mit etwa vier Zentimetern deutlich kürzer ist als die von Männern. Über diesen kurzen Weg gelangen Keime leicht in die Blase. Zudem liegt der Eingang der Harnröhre in unmittelbarer Nachbarschaft zum After.

Escherichia coli – das sind die eigenen Darmbakterien – "wandern" oft nach vorne. Um das Risiko für Infektionen im Intimbereich zu senken, ist es wichtig, den natürlichen Eigenschutz des äußeren Intimbereichs und die Abwehrmechanismen der inneren Schleimhäute bestmöglich zu stärken.

"Kälte ist ein Risikofaktor für Blasenentzündungen", sagt Schlossberger. "Sie schwächt die natürliche Abwehrfunktion im Intimbereich und dieser wird anfälliger. Es ist daher ratsam, dass Frauen nach dem Schwimmen die nasse Badekleidung ausziehen und auf einen trockenen Badeanzug oder Bikini wechseln."

Nach dem Schwimmen auf Toilette gehen

Ebenfalls rät die Hautärztin, nach dem Schwimmen auf die Toilette zu gehen. „Gerade Badeseen haben oft nicht das sauberste Wasser. "Es schadet nicht, wenn Sie nach dem Schwimmen auf Toilette gehen und die Harnröhre durchspülen. So werden mögliche Keime ausgeschwemmt und das Risiko für eine Blasenentzündung sinkt."

Tampon wechseln nicht vergessen

Auch rät die Expertin, nach dem Schwimmen das Tampon zu wechseln, da sich dieses mit Wasser vollsaugen kann – und so möglicherweise Keime in die Scheide gelangen können.

"Eine gesunde Scheidenflora kommt mit Keimen in der Regel gut klar. Ist sie aber geschwächt, können sich verschiedene Erreger rasch vermehren", so Schlossberger.

Baumwollunterwäsche hemmt die Keime

Einen guten Intimschutz bietet auch Baumwollunterwäsche. Sie punktet in den heißen Sommermonaten dadurch, dass sie atmungsaktiv ist, Feuchtigkeit gut aufnimmt und zugleich schnell trocknet. Zudem schwitzt man in Baumwollunterwäsche weniger.

"Erreger wie Bakterien und Pilze fühlen sich vor allem in einem warmen und feuchten Milieu wohl", sagt Schlossberger. "Baumwolle unterstützt ein gesundes Klima im Intimbereich." Vermehrtes Schwitzen "untenrum" lässt sich darüber hinaus durch den Verzicht auf enge Kleidung, synthetische Stoffe sowie luftdichte Binden und Slipeinlagen reduzieren.

"Verzichten Sie zudem auf Intimdeos, Seife und Waschgele mit Duftstoffen. Diese können das Gleichgewicht der Scheidenflora empfindlich stören", warnt die Hautärztin.

Sanfte Rasur beugt Entzündungen vor

Eine sanfte Rasur im Intimbereich ist besonders im Sommer eine wichtige hygienische Vorbeugemaßnahme. Denn Schweiß und Hitze begünstigen Entzündungen und Pickelchen. Ist die Haut durch die Rasur gereizt und verletzt, haben es Erreger leichter, einzudringen und Härchen wachsen leichter ein.

"Möchten Sie besonders sanft rasieren, können Sie den Rasierer in Wuchsrichtung der Haare führen", sagt Schlossberger. "Zudem gibt es Rasierer, welche einen winzigen Stoppel über der Haut zurücklassen. So können Haare nicht einwachsen."

Wann zum Arzt?

Wachsen doch mal Haare ein oder bilden sich Pickelchen im Intimbereich, sollte man diese in Ruhe lassen. Meist heilen die Entzündungen nach wenigen Tagen von selbst ab und das eingewachsene Haar findet seinen Weg an die Hautoberfläche. Nimmt die Schwellung jedoch zu oder bildet sich ein schmerzhaftes Knötchen, sollte man einen Hautarzt aufsuchen und das eingewachsene Haar lösen oder das Pickelchen öffnen lassen.

Einen Gynäkologen sollten Frauen aufsuchen, wenn sich der nahezu geruchsneutrale milchig oder klare Ausfluss der Scheide verändert. Veränderungen, etwa ein intensiver Geruch, verstärkter Ausfluss, eine andere Konsistenz sowie Juckreiz und Brennen deuten auf ein Ungleichgewicht beziehungsweise eine Infektion der Scheide hin.

Auch Schmerzen, etwa beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr, sollten ärztlich abgeklärt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview
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