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Vitamin-D-Überdosierung: So schädlich kann eine Überdosis sein


Ärzte warnen
Vitamin D: Diese Folgen kann eine Überdosierung haben

t-online, rk

Aktualisiert am 13.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Pipette mit flüssigem Vitamin D: Zu viel kann schädlich sein.Vergrößern des Bildes
Pipette mit flüssigem Vitamin D: Zu viel kann schädlich sein. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Vitamin D ist wichtig für die Knochen und ein Mangel nicht gut. Doch eine Überdosis des sogenannten Sonnenhormons kann schwere Folgen haben.

Da Vitamin D unter anderem die Knochen stärkt, kann ein Mangel zu Osteoporose führen. Damit es nicht so weit kommt, greifen viele Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D. Doch übersteigt die Einnahme des Sonnenhormons eine bestimmte Menge, kann das gesundheitsschädlich sein. Darauf weist die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) anhand von zwei Fallbeispielen hin.

Eine 78-jährige Patientin und ein 60-jähriger Patient hatten eigenständig Vitamin-D-Präparate eingenommen – in viel zu hohen Dosen. Das hatte zu akutem Nierenversagen bei ausgeprägter Hyperkalzämie (zu viel Kalzium im Blut) geführt, wie die AkdÄ schreibt. Der Zusammenhang zwischen Kalzium und Vitamin D ist folgender: Vitamin D steigert die Aufnahme von Kalzium im Darm. Dadurch steigt auch die Menge des Kalziums im Blut. Diese darf jedoch weder zu niedrig, noch zu hoch sein. Ist sie zu niedrig, kann nicht genug Kalzium in unsere Knochen eingebaut werden.

Symptome: Wie äußert sich Vitamin-D-Überdosierung?

Bei Einnahme von Vitamin D droht schnell eine sogenannte Hypervitaminose, also eine Überdosis an Vitaminen. Symptome einer kurzfristigen Überdosis von Vitamin D können sein:

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • starker Durst
  • Herzrhythmusstörungen

Die Symptome einer langfristigen Vitamin-D-Überdosierung sind schwerwiegender. Überschüssiges Kalzium kann sich in Blutgefäßen und Nieren ablagern und zu ernsthaften Nierenerkrankungen führen. Die Symptome reichen in schweren Fällen von Nierensteinen bis hin zu Nierenversagen.

Laut Angabe der AkdÄ hat sich der Zustand der 78-Jährigen nach ärztlicher Behandlung und nach der Gabe von Cortison gebessert, der 60-jährige Patient entwickelte allerdings schwere Komplikationen und ist nun auf eine Dialyse angewiesen.

Höchstgrenze beachten: Wie viel Vitamin D ist zu viel?

Beide Patienten hatten die Präparate im Internet als Nahrungsergänzungsmittel bestellt. Die Frau hatte täglich 10.000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D3 eingenommen, der Mann 50.000 IE Vitamin D pro Tag. In der Regel genügt jedoch die Einnahme von 800 IE pro Tag, wenn der Körper selbst nicht genug Vitamin D produziert. Als sichere Obergrenze gelten 4.000 IE pro Tag für Heranwachsende und Erwachsene, informiert die AkdÄ.

Höhere Dosierungen von Vitamin D sollten immer mit einem Arzt oder einem Apotheker abgesprochen werden und nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, betont die Arzneimittelkommission. Ab einer Tagesdosis von mehr als 1.000 IE sind Präparate mit Vitamin D zudem in Deutschland verschreibungspflichtig. "Wegen der genannten Risiken raten wir davon ab, eigenständig hochdosierte Vitamin-D-Präparate einzunehmen", warnt die AkdÄ.

Keine Überdosierung durch Lebensmittel

Der menschliche Körper produziert in der Haut den Großteil seines Vitamin-D-Bedarfs selbst. Dies geschieht vor allem in den Sommermonaten, da hierfür UV-B-Strahlung, also das Licht der Sonne, erforderlich ist. Eine Vitamin-D-Überdosierung durch zu langen Aufenthalt in der Sonne ist allerdings nicht möglich, da der Körper die Produktion des Vitamins selbst reguliert.

Auch durch die Nahrungsaufnahme ist eine Vitamin-D-Überdosierung nicht möglich. Die Konzentration des Vitamins ist selbst in Vitamin-D-reichen Lebensmitteln wie fettreichem Fisch zu gering.

Vitamin D als Modedroge

In den Medien hat mittlerweile fast jeder Mensch ein Vitamin-D-Mangel. Deshalb gilt das Vitamin schon als echte "Modedroge". Umfassend belegt ist die Wirkung von Vitamin D auf nicht-skelettale Erkrankungen jedoch nicht.

Das ist einer der Gründe, weshalb die sogenannten Fertigarzneimittel mit hohem Vitamin-D-Gehalt verschreibungspflichtig sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Vitamin D. Online-Informationen des Office of Dietary Supplements der National Institutes of Health: ods.od.nih.gov (Stand: 17.8.2021)
  • Vitamin D-Produkte – wann sind sie sinnvoll? Online-Informationen der Verbraucherzentrale: www.verbraucherzentrale.de (Stand: 21.7.2021)Vitamin D. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2021)
  • Bildung des körpereigenen Vitamin D. Online-Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung: www.bfs.de (Stand: 26.3.2021)
  • Schützt Sonne genug vor Vitamin-D-Mangel? Online-Informationen von Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 23.3.2021)
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