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Akute Pankreatitis: Was tun? Wie lange dauert sie?


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Entzündete Bauchspeicheldrüse
Akute Pankreatitis – was zu tun ist und wie lange sie dauert


Aktualisiert am 26.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann sitzt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.Vergrößern des Bildes
Eine akute Pankreatitis äußert sich in erster Linie durch heftige Oberbauchschmerzen, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen können. (Quelle: Prostock-Studio/getty-images-bilder)
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Eine akute Pankreatitis ist eine plötzliche Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Welche Beschwerden sie auslöst und was dann zu tun ist, erfahren Sie hier.

Die Bauchspeicheldrüse ist ein etwa 15 bis 20 Zentimeter langes Organ im oberen, hinteren Bereich des Bauchraums. Gallenwegserkrankungen, übermäßiger Alkoholkonsum und andere Einflüsse können dazu führen, dass sich die Drüse entzündet. Wenn das plötzlich geschieht, ist von einer "akuten Pankreatitis" die Rede – Pankreas ist der Fachbegriff für die Bauchspeicheldrüse.

Akute Pankreatitis – welche Beschwerden treten auf?

Eine akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) äußert sich typischerweise durch folgende Beschwerden:

  • plötzliche Oberbauchschmerzen, die oft nach einer Mahlzeit oder Alkoholkonsum beginnen und gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen können
  • "Gummibauch": Der Oberbauch fühlt sich beim Betasten prall und elastisch an.
  • aufgeblähter Bauch (in Verbindung mit spärlichen oder fehlenden Darmgeräuschen)
  • Völlegefühl
  • Übelkeit und Erbrechen

Mitunter kommen weitere Symptome hinzu, etwa:

  • Fieber
  • Kreislaufprobleme wie Herzrasen und niedriger Blutdruck
  • Gelbfärbung der Haut oder des weißen Bereichs der Augen
  • Hautveränderungen wie bräunlich-bläuliche Flecken um den Bauchnabel herum und/oder blau-rot-violette Flecken in der Flankenregion

Was tun bei akuter Pankreatitis?

Eine akute Pankreatitis äußert sich normalerweise durch derart heftige und alarmierende Beschwerden, dass Betroffene sofort eine ärztliche Praxis oder ein Krankenhaus aufsuchen. Und das ist dringend zu empfehlen, denn eine Pankreatitis kann gefährliche Ausmaße annehmen. Durch frühzeitige medizinische Gegenmaßnahmen lässt sich das oftmals verhindern.

Ist eine akute Pankreatitis heilbar?

In etwa 80 von 100 Fällen heilt eine akute Pankreatitis aus, ohne schwerwiegende Schäden zu hinterlassen. Den anderen Betroffenen setzt die Erkrankung stark zu – Fachleute sprechen von einem "schweren Verlauf". Die Erkrankten erleiden Komplikationen, welche ihre Gesundheit stark beeinträchtigen und zum Teil lebensbedrohliche Folgen haben.

Die Chance auf eine rasche Genesung ohne Komplikationen lässt sich durch eine rechtzeitige Behandlung erhöhen.

So läuft die Behandlung einer akuten Pankreatitis ab

Die Behandlung einer akuten Pankreatitis findet im Krankenhaus statt. Als eine der ersten Maßnahmen bekommen die Erkrankten dort eine Flüssigkeitslösung mit Elektrolyten über einen Tropf verabreicht: Da der Körper bei einer Pankreatitis viel Flüssigkeit verliert, drohen sonst gefährliche Konsequenzen wie ein starker Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufschock. Der Verlust entsteht unter anderem dadurch, dass bei der Entzündung vermehrt Flüssigkeit ins Gewebe austritt. Obendrein müssen sich Betroffene häufig erbrechen und können wegen der Übelkeit nicht normal trinken.

Ebenfalls zu den Sofortmaßnahmen zählt die Behandlung der Schmerzen. Wenn die Schmerzen stark ausgeprägt sind, was bei einer akuten Pankreatitis oftmals der Fall ist, können zur Linderung starke Medikamente erforderlich sein, etwa der Wirkstoff Metamizol oder sogenannte Opioide. Wenn die Schmerzen im Laufe der Genesung schwächer werden, lässt sich die Behandlung mit leichteren Mitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen fortführen.

Gut zu wissen: Wenn Betroffene nach einigen Tagen noch nicht wieder normal essen können, werden sie über eine Magensonde mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Häufig ist das aber nicht nötig. Näheres über die Ernährung bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung steht im Artikel "Bauchspeicheldrüsenentzündung – gibt es "verbotene" Lebensmittel?".

Was zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenentzündung noch nötig ist, hängt unter anderem vom Verlauf ab: Bei einer Pankreatitis können verschiedene Komplikationen auftreten, die jeweils gezielte Maßnahmen erfordern. Beispielsweise können Teile der Bauchspeicheldrüse absterben und sich infizieren. Dann bekommen die Betroffenen Antibiotika verabreicht, die die Bakterien an der weiteren Ausbreitung hindern und die Entzündung im besten Fall rasch stoppen. Außerdem versuchen die Ärztinnen und Ärzte in der Regel, das abgestorbene Gewebe chirurgisch zu entfernen. (Mehr dazu erfahren Sie im Artikel Nekrotisierende Pankreatitis – was hat sie zu bedeuten?.)

Entscheidend für die Genesung ist jedoch auch die Behandlung der Ursache. Meist sind Gallensteine der Grund für die Entzündung. Dann steht für gewöhnlich ein kleiner chirurgischer Eingriff an, um die Steine zu entfernen.

Lässt sich die Bauchspeicheldrüsenentzündung hingegen auf Alkohol zurückführen, so ist es wichtig, dass die Erkrankten fortan konsequent auf alkoholische Getränke verzichten. Da das vielen Betroffenen schwerfällt, kann es sinnvoll sein, dass sie oder ihre Angehörigen sich rechtzeitig um professionelle Unterstützung kümmern. Bei der Suche nach geeigneten Anlaufstellen können die Ärztinnen und Ärzte helfen.

Wie lange dauert eine akute Pankreatitis?

In den meisten Fällen klingt eine akute Pankreatitis nach ein bis zwei Wochen ab. Wenn sie hingegen einen schweren Verlauf nimmt, kann die Besserung deutlich länger dauern. Je nachdem, welche Komplikationen auftreten und wie gut diese sich unter Kontrolle bringen lassen, nimmt die Genesung anschließend viele Wochen oder Monate in Anspruch.

Einige Erkrankte fühlen sich auch danach noch länger durch eventuelle Nachwirkungen der Pankreatitis beeinträchtigt, zu denen etwa Bauchschmerzen und Durchfall zählen.

Bei einem Teil der Erkrankten tritt die Bauchspeicheldrüsenentzündung später erneut auf. Wenn es immer wieder zu Entzündungsschüben kommt, sprechen Fachleute von einer chronischen Pankreatitis. Diese Gefahr besteht vor allem, wenn die Bauchspeicheldrüse weiterhin schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist.

Gut zu wissen: Nach der Behandlung der akuten Entzündung gilt es, dafür zu sorgen, dass die Erkrankung nicht wieder auftritt oder gar chronisch wird. Über die dafür nötigen Maßnahmen und die zu erwartenden Folgen einer Pankreatitis informiert der Artikel "Leben nach Bauchspeicheldrüsenentzündung – das ist wichtig".

Fazit

Eine akute Pankreatitis ist eine plötzlich auftretende Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Dieses Organ befindet sich im oberen hinteren Bauchraum und spielt eine wichtige Rolle für die Verdauung, weshalb die Erkrankung meist zu Oberbauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden führt. Da eine akute Pankreatitis gefährliche Ausmaße annehmen kann, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig. Diese erfolgt im Krankenhaus. In der Regel genesen die Betroffenen innerhalb von ein bis zwei Wochen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 21.9.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 21.9.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 21.9.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 21.9.2023)
  • Giorga, A., et al.: "Quality of life after severe acute pancreatitis: systematic review". BJS Open, Vol. 7, Iss. 4, Art. No.: zrad067 (Juli 2023)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): "S3-Leitlinie Pankreatitis". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021-003 (Stand: September 2021)
  • "Akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 21.4.2021)
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