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Analthrombose selbst behandeln: Was die Beschwerden lindern kann


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Sehr schmerzhaft
Analthrombose selbst behandeln – was hilft?


Aktualisiert am 26.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Person trägt Creme auf die Innenseite ihrer Hand auf.Vergrößern des Bildes
Schmerzen und andere Beschwerden einer Analthrombose können Betroffene zunächst selbst behandeln, sofern die Diagnose eindeutig ist. (Quelle: FotoDuets/getty-images-bilder)

Hinter plötzlichen, starken Schmerzen am After steckt häufig eine Analthrombose. Lesen Sie, wann und wie sich die Erkrankung selbst behandeln lässt.

Bei einer Analthrombose hat sich in einer oberflächlichen Vene am After ein Blutgerinnsel gebildet, welches das Gefäß verstopft. Dies führt vor allem zu abrupt auftretenden, heftigen Schmerzen im Analbereich.

Um die Schmerzen rasch loszuwerden, versuchen viele, die (vermeintliche) Analthrombose selbst zu behandeln, zum Beispiel mit frei verkäuflichen Salben, Cremes oder Hausmitteln. Aber welches Mittel ist geeignet und wann ist ein Arztbesuch fällig?

Analthrombose selbst behandeln: Sinnvoll oder nicht?

Eine Analthrombose ist normalerweise nicht gefährlich. Damit unterscheidet sie sich von Blutgerinnseln an anderen Körperstellen wie etwa den tiefen Beinvenen, welche in manchen Fällen lebensbedrohlich werden können.

Grundsätzlich ist es möglich, eine Analthrombose selbst zu behandeln. Jedoch sollte dann feststehen, dass es sich tatsächlich um eine Analthrombose handelt. Neben Schmerzen zählen ein Brennen oder Stechen sowie ein Spannungsgefühl am After zu möglichen Symptomen. Zudem sind ein oder mehrere blau-rote, stecknadelkopf- bis pflaumengroße Knoten und eine Schwellung tast- und/oder sichtbar. Schon länger bestehende Analthrombosen können sich zudem öffnen und bluten.

Solche Symptome machen eine Analthrombose zwar sehr wahrscheinlich. Sie können jedoch auch viele andere Ursachen haben. Dazu zählen zum Beispiel eine Analfissur oder eingeklemmte vergrößerte Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium. (Mehr zu vergrößerten Hämorrhoiden lesen Sie hier.)

Halten die Beschwerden länger als wenige Tage an, sind sie sehr stark oder kommen weitere hinzu, ist ein Arztbesuch daher dringend angeraten. Insbesondere Blut im oder auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier muss zeitnah abgeklärt werden, da in seltenen Fällen Darmkrebs dahinterstecken kann.

Hat der Arztbesuch ergeben, dass tatsächlich eine Analthrombose vorliegt, können Betroffene diese (am besten nach ärztlicher Anweisung) zunächst selbst behandeln.

Mehr zu Symptomen, Ursachen und Behandlung einer Analthrombose erfahren Sie hier.

Analthrombose mit rezeptfreien Mitteln selbst behandeln

Eine Analthrombose bildet sich normalerweise auch ohne Behandlung innerhalb von Tagen bis Wochen von allein wieder zurück. Vor allem in den ersten Tagen ist sie jedoch sehr schmerzhaft. Mit verschiedenen Mitteln lassen sich die Beschwerden dann etwas lindern.

Wer die Analthrombose selbst behandeln möchte, kann auf rezeptfreie Salben, Cremes oder Gele aus der Apotheke zurückgreifen. Diese enthalten zum Beispiel schmerzstillende Wirkstoffe wie Lidocain. Diese betäuben den betroffenen Bereich vorübergehend. Produkte mit Heparin oder Kortisonpräparate haben eine abschwellende Wirkung.

Darüber hinaus können vorübergehend Schmerzmittel zum Einnehmen hilfreich sein, um die Schmerzen bei einer Analthrombose selbst zu behandeln. Geeignet sind Präparate aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac.

Wichtiger Hinweis

Vor der Anwendung rezeptfreier Mittel sollten sich erkrankte Personen in der Apotheke oder der Arztpraxis beraten lassen.

Analthrombose mit Hausmitteln selbst behandeln

Neben Präparaten aus der Apotheke können weitere (Haus-)Mittel die Beschwerden lindern. Als wohltuend gegen die Schmerzen empfinden manche ein Sitzbad mit klarem Wasser oder Badezusätzen mit Kamille. Diese Maßnahme beschleunigt die Heilung zwar nicht, kann aber vorübergehend Linderung verschaffen.

Eine fortgeschrittene Analthrombose kann leicht bluten, weil die betroffene Region stark unter Spannung steht. Beim Abwischen des Afters sollten betroffene Personen daher auf starkes Reiben verzichten. Besser ist es, den Analbereich sanft abzutupfen. Für die Intimhygiene sind Seifen oder andere hautreizende Produkte ungeeignet – stattdessen reicht es, den Analbereich mit lauwarmem Wasser zu reinigen.

Empfehlenswert ist zudem, starkes Pressen auf der Toilette zu vermeiden und einer Verstopfung entgegenzuwirken. Um den Stuhl weicher zu machen, sind eine ballaststoffreiche Ernährung und viel Bewegung wichtig.

Auch Hausmittel wie gemahlene Flohsamenschalen können zu einer geregelten Verdauung beitragen. Bei einigen Personen können sie allerdings Durchfall auslösen, was die Analregion zusätzlich reizen könnte. Ob Flohsamenschalen geeignet sind, sollten Betroffene daher im Zweifel mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen.

Grenzen der Selbstbehandlung beachten

Mit rezeptfreien Salben, Cremes oder Gelen sowie verschiedenen Hausmitteln lassen sich die Beschwerden durch eine Analthrombose meist gut selbst behandeln.

Stellt sich jedoch keine Besserung ein oder halten die Beschwerden an, sollte die Analthrombose ärztlich behandelt werden. Nur selten ist dabei ein chirurgischer Eingriff erforderlich, bei dem das Gerinnsel entfernt wird.

Personen mit einer Analthrombose haben häufiger auch vergrößerte Hämorrhoiden. Diese sollte eine Ärztin oder ein Arzt behandeln.

Fazit

Wenn feststeht, dass eine Analthrombose vorliegt, lässt sich diese in den meisten Fällen selbst behandeln.

Das Gerinnsel bildet sich normalerweise von allein zurück. Mit Salben, Cremes, Gelen oder Hausmitteln wie einem Sitzbad lassen sich die Beschwerden jedoch oft lindern. Halten die Symptome an oder nehmen sie zu, sollten Betroffene (erneut) ärztlichen Rat suchen. Bei einer Blutung im Bereich des Afters ist ein zeitnaher Arzttermin empfehlenswert.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Analvenenthrombose". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 9.5.2023)
  • "Hämorrhoiden und Analvenenthrombose". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 8.12.2021)
  • "Perianalthrombose". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2020)
  • Sterry, W.: "Kurzlehrbuch Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2018
  • Moll, I.: "Duale Reihe Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2016
  • Largiadèr, F., Saeger, H., Keel., M.: "Checkliste Chirurgie". Thieme, Stuttgart 2016
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie: "Analthrombose" (PDF). AMWF-Leitlinien-Register Nr. 081 / 002 (Stand: Dezember 2002)
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