t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeLeber-Fettverdauung

Wenn die Fettverdauung Probleme macht: Fünf häufige Symptome


Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Verdauungsstörung
Wenn die Fettverdauung Probleme macht: Fünf häufige Symptome


Aktualisiert am 20.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Fettstuhl wird häufig von einem unangenehmen Blähbauch begleitet.Vergrößern des Bildes
Fettstuhl: Er wird häufig von einem unangenehmen Blähbauch begleitet. (Quelle: seb_ra/getty-images-bilder)

Probleme mit dem Stuhlgang oder der Verdauung? Dann könnte eine Störung der Fettverdauung die Ursache sein. Worauf Sie achten sollten.

Es gibt fünf Symptome, die auf eine Fettverdauungsstörung hindeuten. Bemerken Sie diese bei sich, sollten Sie einen Untersuchungstermin bei einem Gastroenterologen vereinbaren. Denn eine Fettverdauungsstörung birgt gesundheitliche Risiken.

1. Fettstuhl: auffälligstes Symptom einer Fettverdauungsstörung

Bei einer Fettverdauungsstörung kann der Körper Fett nicht richtig spalten und aufnehmen. In der Folge wirkt es im Darm wie ein Abführmittel. Es kommt zum sogenannten Fettstuhl, auch Pankreasstuhl oder Steatorrhoe genannt.

"Vor allem die Bauchspeicheldrüse – in geringem Maße auch der Magen – bildet Enzyme, welche für die Aufspaltung und Verwertung von Essen essenziell sind. Die Galle hilft vor allem beim Fettverdauung. Durch diese Verdauungsenzyme können einzelne Nahrungsbestandteile aufgenommen und dem Körper zur Verfügung gestellt werden. Ist die Bildung der fettverdauenden Enzyme – der Lipasen – gestört, gelangen größere Mengen Fett in den Darm – was nicht nur wie ein Abführmittel wirkt, sondern den Stuhl auch auffällig verändert", erklärt Univ.-Prof. Elke Roeb, Leiterin der Abteilung Gastroenterologie am Universitätsklinikum der Justus-Liebig-Universität Gießen.

So sieht Fettstuhl aus

Die Expertin des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Gastro Liga e. V. ergänzt: "Es handelt sich um Fettstuhl, wenn im Stuhl mehr als sieben Gramm Fett pro Tag nachweisbar sind." Erkennen können Sie die Stuhlveränderung unter anderem an der Farbe: Fettstuhl hat eine hellbraune bis ockerfarbene Färbung. Die Konsistenz ist schmierig-klebrig und oft schaumig. Auf dem Toilettenwasser schwimmen Fettaugen.

Fettstuhl ist zudem sehr voluminös – es werden größere Mengen Stuhl ausgeschieden, oft in Form von Durchfall. Der Geruch ist sehr streng: Fettstuhl riecht faulig bis sauer. Außerdem lässt sich Fettstuhl nur schwer wegspülen. Entweder bleiben ein schmieriger Film oder Stuhlreste in der Kloschüssel zurück. "Fettstuhl ist ein Symptom einer Fettverdauungsstörung und ein wichtiges Warnzeichen. Gehen Sie immer zum Arzt, wenn Sie Fettstuhl bei sich bemerken. Dieser deutet auf Beeinträchtigungen der Organe hin, welche an der Verdauung beteiligt sind, also Bauchspeicheldrüse, Leber, Galle, Magen oder Darm", sagt Roeb.

2. Mit Fettstuhl geht häufig ein Blähbauch einher

Fettstuhl ist nicht das einzige Symptom einer Fettverdauungsstörung. Der Fettstuhl ist häufig von einem aufgeblähten Bauch (Meteorismus) begleitet, der auf eine übermäßige Ansammlung von Gasen im Verdauungstrakt zurückzuführen ist. Das ist auch einer der Gründe, warum Fettstuhl eine schaumige Konsistenz bilden kann. Ein verstärkter Gasabgang kann auftreten, muss aber nicht. "Da bestimmte Nahrungsbestandteile nicht aufgenommen werden, können die im Darm lebenden Bakterien verstärkt Zersetzungsprozesse in Gang setzen, welche die Gasentwicklung fördern", sagt Roeb.

3. Übelkeit und Bauchschmerzen

Der Blähbauch führt durch den verstärkten Druck im Bauchraum oftmals zu Magenschmerzen. Die Schmerzen im Bauch können aber auch andere Ursachen haben als Gase. So können beispielsweise Gallensteine die Gallengänge verstopfen und extrem schmerzhafte Gallenkoliken und Gelbsucht (Ikterus) auslösen. Bei einer chronischen Darmerkrankung wie Morbus Crohn sowie der Nahrungsmittelunverträglichkeit Zöliakie können aufgrund von Entzündungsprozessen ebenfalls starke Darmkrämpfe auftreten, die meist von Durchfällen begleitet sind.

(Quelle: Privat)

Univ.-Prof. Dr. med. Elke Roeb ist Internistin, Gastroenterologin, Hepatologin und Intensivmedizinerin. Die Expertin leitet die Abteilung Gastroenterologie am Universitätsklinikum der Justus-Liebig-Universität Gießen und unterstützt den Wissenschaftlichen Beirat der Gastro-Liga e. V.

4. Gewichtsverlust bei chronischer Pankreatitis

Ist die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen gestört, kann es trotz ausreichender Zufuhr von Essen zu Mangelzuständen kommen, wenn der Körper nicht verwerten kann, was reinkommt. "Die häufigste Ursache einer Fettverdauungsstörung beziehungsweise von Fettstuhl ist die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung", erklärt die Gastroenterologin. "Die Bauchspeicheldrüse ist der Hautproduzent von fettverdauenden Lipasen. Ist die Bildung aufgrund von Entzündungsprozessen, Gewebeschäden und/oder Verkalkungen stark beeinträchtigt, führt das in Folge zu Gewichtsverlust bei den Betroffenen. Fett ist ein bedeutsamer Energieträger."

5. Unverdaute Speisereste deuten auf Verdauungsstörung hin

Ein weiteres Symptom einer Fettverdauungsstörung, die eine chronische Pankreatitis oder eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) als Ursache hat, sind unverdaute Speisereste im Stuhl. Denn neben der Fettverdauung sind bei diesen Erkrankungen auch andere Verdauungsvorgänge beeinträchtigt.

"Wenden Sie sich mit anhaltenden Verdauungsstörungen immer an einen Arzt, damit mögliche ernste Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Eine unerkannte Pankreatitis beispielsweise kann die Lebenszeit verkürzen. Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Zöliakie können unbehandelt zu nachhaltigen Schäden führen", warnt Roeb. "Neben Fettstuhl sollten Sie Warnzeichen wie Schmerzen, Blut im Stuhl, wiederkehrenden Durchfall und Erbrechen sowie anhaltende Oberbauchschmerzen ernst nehmen und medizinisch abklären lassen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gastro-liga.de: "Die Bauchspeicheldrüse und ihre Erkrankungen". Online-Ratgeber der Gastro-Liga e. V. (Stand: 2017)
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert die Darmentleerung?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 3. November 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert der Magen?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 17. November 2021)
  • gesundheit.gv.at: "Chronische Pankreatitis". Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich des Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (Stand: 30. September 2028)
  • thieme-connect.de: "Erkrankungen mit Leitbefund Maldigestion". Online-Information von Thieme. (Stand: Aufgerufen am 11. September 2023)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website