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Leber macht Probleme? Das sind wichtige Warnsignale


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Neun Warnsignale
Daran merken Sie, dass mit der Leber etwas nicht stimmt


Aktualisiert am 31.10.2024Lesedauer: 4 Min.
Leberschäden werden oft erst spät entdeckt. Denn das Entgiftungsorgan schmerzt nicht und viele Symptome sind unspezifisch.Vergrößern des Bildes
Leberschäden werden oft erst spät entdeckt. Denn das Organ schmerzt nicht und viele Symptome sind unspezifisch. (Quelle: Mohammed Haneefa Nizamudeen / Getty Images)
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Alkohol, fettes Essen, Medikamente, aber auch Hepatitis-Viren können die Leber schädigen. So merken Sie frühzeitig, dass das Entgiftungsorgan krank ist.

Beim Abbau schädlicher und giftiger Substanzen spielt die Leber eine wichtige Rolle. Sie ist ein wahrer Reparaturkünstler und kann sogar nachwachsen. Wird das Organ jedoch dauerhaft überfordert, drohen schwere Folgeschäden.

Die Leber leidet lange Zeit im Stillen. Da sie keine Nervenzellen besitzt, treten in der Regel keine Schmerzen auf. Das macht es für den Patienten schwer, einen Leberschaden frühzeitig zu erkennen. Dennoch gibt es eine Reihe spezifischer und unspezifischer Symptome, die auf eine mögliche Lebererkrankung hinweisen. Lesen Sie hier, bei welchen Warnzeichen Sie hellhörig werden sollten.

Was leistet die Leber?

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan unseres Körpers und zugleich unser größtes inneres Organ. Sie reguliert den Fett- und Zuckerstoffwechsel sowie den Vitamin- und Mineralhaushalt. Zudem spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung des Körpers, indem sie Schadstoffe aus dem Blut filtert. Pro Tag produziert die Leber fast einen Liter Gallensaft, mit dem sie Stoffwechselprodukte über den Darm absondert und die Fettverdauung unterstützt.

Warnsignal Nr. 1: Gelbfärbung der Haut und der Augäpfel

Das bekannteste und augenfälligste Merkmal einer Lebererkrankung ist die sogenannte Gelbsucht. Sie äußert sich in einer Verfärbung der Haut, der Augäpfel und der Schleimhäute. Die gelbe Farbe entsteht durch eine Ansammlung des gelben Gallenstoffes (Bilirubin) im Blut und im Gewebe. Allerdings stellt die Gelbsucht kein Frühsymptom dar, sondern entwickelt sich meist erst im Laufe einer Lebererkrankung. Mehr zu Gelbsucht lesen Sie hier.

Häufige Ursachen für eine Gelbsucht sind eine Virus-Hepatitis, eine alkoholbedingte Lebererkrankung und Verstopfungen des Gallengangs. Auch schwere Erkrankungen wie eine Leberzirrhose oder Leberkrebs können dazu führen, dass sich zu viel Bilirubin im Blut ansammelt. Daher sollte bei entsprechenden Verfärbungen der Haut und der Augen umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Warnsignal Nr. 2: Dunkelbrauner Urin

Wird zu wenig Flüssigkeit getrunken, ist der Urin gewöhnlich dunkler als normal. Daher muss brauner Urin nicht zwangsläufig auf eine Lebererkrankung hinweisen. Wenn aber ausreichendes Trinken nicht dazu führt, liegt der Verdacht auf ein Leberleiden nahe.

Denn dunkelbrauner Urin kann ein Hinweis auf ein Übermaß an Bilirubin im Urin sein. Sowohl Erkrankungen der Leber als auch der Galle können dahinterstecken und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Warnsignal 3: Druckgefühl im rechten Oberbauch

Mehr als jeder vierte Deutsche hat eine Fettleber. Sie kann sich stark vergrößern, was dazu führt, dass zunächst ein Spannungs- und Druckgefühl im rechten Oberbauch in der Gegend über der Leber entsteht. Später können dumpfe Schmerzen dazukommen. Auch Blähungen oder Durchfall können Hinweise auf eine Fettleber sein.

Warnsignal Nr. 4: Müdigkeit und Schwäche

Abgeschlagenheit kann viele Ursachen haben, wird aber auch im Zusammenhang mit Lebererkrankungen häufig beobachtet. Warum das so ist, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.

Hält der Zustand der Müdigkeit länger an und lässt sich nicht erklären, sollte daher ein Arzt aufgesucht werden. Eine gründliche Untersuchung und ein Check der Leberwerte geben Ausschluss über eine mögliche Erkrankung des Entgiftungsorgans.

Warnsignal Nr. 5: Chronischer Juckreiz

Eine Lebererkrankung kann quälenden Juckreiz am ganzen Körper auslösen. Er wird durch Gallensäuren und andere Gallen-Bestandteile verursacht, die sich infolge einer Stauung im Blut anhäufen und daraufhin in der Haut ablagern.

Gelegentlich treten sogenannte scarlatiniforme Exantheme auf. Dabei handelt es sich um eine große Anzahl kleiner roter Pusteln auf der Haut. Außerdem können sich Gelenkschmerzen, Gliederschmerzen und Schmerzen in den Beinen bemerkbar machen.

Warnsignal Nr. 6: Lebersternchen

Sternförmige, spinnenartige Äderchen an Kopf, Hals, Brust oder Armen können ein Hinweis auf eine kranke Leber sein. Diese kleinen Besenreiser werden deshalb auch als Lebersternchen bezeichnet. Im Gesicht zeigen sie sich häufig zuerst an Druckstellen unter der Brille.

Experten vermuten, dass Lebersternchen durch gefäßaktive Substanzen entstehen, die für Lebererkrankungen typisch sind. Da Lebersternchen aber auch ein früher Hinweis auf schwerwiegende Erkrankungen sein könnten, sollten diese Hautveränderungen in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden. Immerhin zeigen sich diese Hautveränderungen bei rund 90 Prozent aller Patienten mit einer Leberzirrhose.

Warnsignal Nr. 7: Verdauungsstörungen und Blähungen

Eine wichtige Funktion der Leber ist die Produktion von Galle zur Unterstützung der Verdauung. Sie unterstützt dadurch die Aufnahme der Nährstoffe im Dünndarm und ist sehr wichtig für die Fettverdauung.

Eine gestörte Leberfunktion kann es daher zu Verdauungsproblemen kommen. Ist die Gallenproduktion gestört, können durch übermäßige Luft- und Gasansammlung Blähungen entstehen. Häufig steigt auch die Überempfindlichkeit gegenüber fetthaltigen Nahrungsmitteln und Alkohol.

Da Verdauungsstörungen im Zuge zahlreicher Erkrankungen auftreten können, ist eine gründliche internistische Untersuchung notwendig, um die Ursachen zu klären.

Warnsignal Nr. 8: Nasenbluten und Blutergüsse

Wenn die Leber zu wenige Gerinnungsfaktoren produziert, kann es dazu kommen, dass Nasenbluten verstärkt auftritt und selbst kleine Verletzungen stark bluten. Auch blaue Flecken (Hämatome) entstehen leichter, wenn eine Schädigung der Leber vorliegt.

Im Zuge einer Leberzirrhose kommt es häufig zu Hochdruck der Pfortader, einer Vene, die sauerstoffarmes und nährstoffreiches Blut in die Leber transportiert. Das hat zur Folge, dass sich Krampfadern in der Speiseröhre und im Magen bilden. Sie können aufbrechen und zu lebensbedrohlichen Blutungen führen. Hierbei ist ein Erbrechen von Blut ebenso möglich wie pechschwarzer Stuhl (Teerstuhl) durch verdautes Blut. Bei diesen Warnzeichen sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Warnsignal Nr. 9: Appetitlosigkeit und Gewichtsveränderung

Bei fast allen Lebererkrankungen kommt es zu Appetitstörungen. Die Patienten essen nur noch wenig und verlieren zunehmend an Körpergewicht. Bei Lebererkrankungen im fortgeschrittenen Stadium kommt es häufig zu Wasseransammlungen im Bauch oder in den Beinen. Diese Ödeme führen dazu, dass ein höheres Körpergewicht "vorgetäuscht" wird.

So stellt der Arzt eine Lebererkrankung fest

Viele der genannten Symptome können, müssen aber nicht zwangsläufig in Zusammenhang mit einer Lebererkrankung stehen. Halten die Symptome aber länger als drei Tage an oder treten in Zusammenhang mit anderen Warnsignalen auf, sollten Sie die Ursachen abklären lassen.

Um eine möglichst genaue Diagnose stellen zu können, können Ärzte unterschiedliche Untersuchungen durchführen:

  • körperliche Untersuchung wie Abtasten und Abklopfen des Bauches
  • Blutuntersuchung mit Bestimmung der Leberwerte
  • bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie und Kernspinresonanzspektroskopie
  • Bauchspiegelung
  • Leberbiopsie (Entnahme einer Gewebeprobe aus der Leber)

Leberproblemen vorbeugen: Ernährung und Lebensstil

Eine gesunde Lebensweise kann Leberschäden vorbeugen und dem Organ helfen, wieder zu regenerieren. Hierzu gehören:

  • Verzicht auf Alkohol und Drogen
  • ausgewogene, fettarme und vitaminreiche Kost
  • Übergewicht reduzieren
  • regelmäßige Bewegung
  • gute Blutzuckereinstellung

Vor einer Leberentzündung infolge einer Hepatitis A kann man sich schützen, indem man besonders auf Reisen, Hygienemaßnahmen beim Essen, Trinken und auf Toiletten beachtet. Je nach Reiseziel ist auch eine Impfung gegen Hepatitis A empfehlenswert. Um sich vor Hepatitis B-Viren zu schützen, die über Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen werden können, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für alle Kinder eine Standardimpfung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.pschyrembel.de: "Leber". Online-Informationen des Pschyrembel, Stand: Januar 2019
  • www.gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert die Leber?" Online-Informationen des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Stand: 22.2.2023
  • www.internisten-im-netz.de: "Häufige Erkrankungen der Leber". Online-Informationen Bundesverbandes Deutscher Internistinnen und Internisten, abgerufen am 25.7.2023
  • www.patienten-information.de: "Erhöhte Leberwerte – was bedeutet das?" Online-Informationen des Ärztliches Zentrum für Qualitätin der Medizin (ÄZQ), abgerufen am 25.7.2023
  • www.deximed.de: "Leberzirrhose und chronisches Leberversagen". Online-Informationen von Deximed, abgerufen am 25.7.2023
  • www.medicoconsult.de: "Symptome bei Lebererkrankungen". Online-Informationen des Gesundheitsportals Medicoconsult, abgerufen am 25.7.2023
  • www.gesundheit.gv.at: "Alkoholische Leberkrankheit". Online-Informationen des Österreichischen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), stand: Januar 2019
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