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Haarzellleukämie: Symptome, Lebenserwartung, Therapie


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Symptome, Prognose, Therapie
Wie sich Haarzellleukämie bemerkbar macht


Aktualisiert am 25.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Haarzellleukämie IllustrationVergrößern des Bildes
Bei einer Haarzellleukämie lassen sich im Blut weiße Blutzellen mit haarähnlichen Ausläufern nachweisen. (Quelle: Dr_Microbe/getty-images-bilder)

Die Haarzellleukämie ist eine seltene chronische Krebserkrankung. Wie macht sie sich bemerkbar und wie gut lässt sie sich behandeln?

Bei Menschen mit Haarzellleukämie stellt das Knochenmark entartete B-Lymphozyten her, die sich unkontrolliert vermehren und andere Blutzellen verdrängen können. B-Lymphozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Die Bezeichnung Haarzellleukämie geht dabei auf das ungewöhnliche Aussehen der Krebszellen zurück: Unter dem Mikroskop weisen sie kleine, haarig wirkende Ausläufer auf.

Jedes Jahr erkranken etwa 220 Männer und 70 Frauen an Haarzellleukämie. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind die meisten Erkrankten 55 Jahre oder älter. Trotz ihres Namens ist die Haarzellleukämie genau genommen keine Form von Blutkrebs (Leukämie), sondern eine Form von Lymphdrüsenkrebs: Fachlich gesehen zählt sie zu den sogenannten Non-Hodgkin-Lymphomen – ähnlich wie die chronische lymphatische Leukämie (CLL).

Gut zu wissen

Fachleute unterscheiden bei der Haarzellleukämie zwei Formen: die klassische Haarzellleukämie (HZL), die in über 95 Prozent der Fälle vorliegt, und die deutlich seltenere Haarzellleukämie-Variante (HZL-V). Letztere verläuft im Vergleich deutlich aggressiver und spricht schlechter auf die üblichen Therapiemöglichkeiten an. Dieser Artikel bezieht sich hauptsächlich auf die klassische Form.

Haarzellleukämie: Welche Symptome treten auf?

Die klassische Haarzellleukämie entwickelt sich langsam. Entsprechend kann es einige Zeit dauern, bis sich Symptome zeigen. Viele der möglichen Beschwerden sind dabei eher allgemeiner Natur, für die es auch viele andere Ursachen geben kann.

Eine Haarzellleukämie kann sich unter anderem durch folgende Symptome bemerkbar machen:

  • Erschöpfung
  • Schwächegefühl
  • Kurzatmigkeit
  • blasse Haut
  • Appetitlosigkeit
  • unerklärlichen Gewichtsverlust
  • häufige Infekte
  • Nachtschweiß
  • Fieber
  • erhöhte Blutungsneigung (wie häufiges Zahnfleisch- oder Nasenbluten, blaue Flecken)
  • Schmerzen, Druckgefühl oder Schwellung im Oberbauch beziehungsweise unterhalb der Rippen (als Folge einer vergrößerten Milz)

Was verursacht Haarzellleukämie?

Bislang sind die genauen Ursachen der klassischen Haarzellleukämie unbekannt. Da viele Betroffene eine bestimmte Veränderung im Erbgut (eine sogenannte Mutation) aufweisen, spielen jedoch möglicherweise genetische Faktoren bei der Entstehung eine Rolle. Erblich ist die Erkrankung aber nicht.

Wie lässt sich Haarzellleukämie behandeln?

Die klassische Haarzellleukämie ist bislang nicht im eigentlichen Sinne heilbar – in den meisten Fällen aber gut behandelbar. Die Therapie unterscheidet sich vor allem danach, ob Symptome bestehen oder nicht.

Solange bei einer Haarzellleukämie keine Beschwerden bestehen, ist in der Regel keine Therapie nötig. Dann genügt es, vorerst abzuwarten. Wichtig ist dabei jedoch, dass Betroffene in dieser Zeit ärztlich überwacht und die Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden, um bei den ersten Anzeichen mit der Behandlung zu beginnen.

Macht sich die Haarzellleukämie bereits durch Symptome bemerkbar, besteht die Behandlung meist in einer Chemotherapie (etwa mit dem Wirkstoff Cladribin) oder alternativ in einer Immuntherapie.

Lebenserwartung bei Haarzellleukämie

Die klassische Haarzellleukämie schreitet nur langsam fort, sodass sich über viele Jahre keinerlei Symptome zeigen. Mit einer rechtzeitigen und passenden Behandlung sterben die Krebszellen jedoch im besten Falle bis unter die Nachweisgrenze ab (sogenannte Remission), sodass viele Betroffene jahrelang als krebsfrei gelten und häufig sogar eine normale Lebenserwartung haben.

Wichtig ist, dass Betroffene auch nach beendeter Behandlung einer Haarzellleukämie Nachsorgetermine regelmäßig wahrnehmen. Denn selbst bei vollständiger Remission lässt sich nicht sicher ausschließen, dass erneut Krebszellen auftreten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Haarzell-Leukämie (HZL)". Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie: www.onkopedia.com/de/ (Stand: Oktober 2022)
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 21.10.2022)
  • "Non-Hodgkin-Lymphome". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 13.9.2022)
  • "Classic hairy cell leukemia". Online-Informationen von Orphanet: www.orpha.net (Stand: April 2020)
  • "Hairy cell leukaemia". Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 5.12.2019)
  • "Hairy Cell Leukemia". Online-Informationen der National Organization for Rare Disorders (NORD): rarediseases.org (Stand: 2013)
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