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Corona-Intensivstation: Die meisten Covid-Patienten sind ungeimpft


Jeder Zehnte
Mehr Impfdurchbrüche auf den Intensivstationen

Von dpa
Aktualisiert am 12.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Corona-Intensivstation: Die meisten Patienten aktuell sind Ungeimpfte.Vergrößern des Bildes
Corona-Intensivstation: Die meisten Patienten aktuell sind Ungeimpfte. (Quelle: Reichwein/imago-images-bilder)

Die Corona-Impfung schützt nicht nur vor einer Ansteckung mit dem Virus, sondern vor allem vor schweren oder gar tödlichen Verläufen. Das bestätigen jetzt auch Zahlen von den Intensivstationen.

Ungefähr jeder zehnte der im August und September wegen Corona auf Intensivstationen behandelten Patienten war vollständig geimpft. Das geht aus einer Ende September übermittelten Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe hatten zuerst darüber berichtet.

Die Angaben entsprechen in etwa auch früheren Aussagen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der hatte Anfang September im Werben für die Corona-Schutzimpfung gesagt, 90 Prozent der Covid-Patienten auf Intensivstationen seien ungeimpft. Später hatte er von 90 bis 95 Prozent gesprochen.

Anfangs weniger als zwei Prozent Impfdurchbrüche

In der Antwort des Ministeriums wird auf die Wochenberichte des Robert Koch-Instituts verwiesen, in denen die Zahl der Impfdurchbrüche veröffentlicht wird. Als Impfdurchbruch wird nach Angaben der Regierung eine Corona-Infektion mit "klinischer Symptomatik" bei einer vollständig geimpften Person bezeichnet.

Insgesamt wurden demnach von Februar bis Mitte September 11.419 Corona-Patienten intensivmedizinisch versorgt. Bei 210 davon wurde von einem Impfdurchbruch ausgegangen (1,84 Prozent). Im Zeitraum von Mitte August bis Mitte September waren 1.186 Corona-Patienten auf Intensivstationen, bei 119 davon wurde ein Impfdurchbruch angenommen, was 10,03 Prozent der Fälle entspricht.

Patienten mit schweren und tödlichen Verläufen meist ungeimpft

Das Robert Koch-Institut betonte auf Nachfrage der Funke-Zeitungen: "Dass im Laufe der Zeit mehr Impfdurchbrüche verzeichnet werden, ist erwartbar, da generell immer mehr Menschen geimpft sind und sich Sars-CoV-2 derzeit wieder vermehrt ausbreitet. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfte Person mit dem Virus in Kontakt zu kommen."

Der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Gernot Marx, sagte, Patienten mit schweren und tödlichen Corona-Verläufen seien in fast allen Fällen ungeimpft. Zudem treffe der Impfdurchbruch meist Menschen, deren "Immunsystem etwa durch eine Chemotherapie oder eine dauerhafte Kortisonbehandlung geschwächt ist, oder die älter als 80 Jahre sind".

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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