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Corona-Impfung: Stiko ändert plötzlich Impfempfehlung für Kinder


Neue Strategie
Stiko ändert wohl Impfempfehlung für Kinder

Von dpa
Aktualisiert am 13.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Covid-19-Impfung: In einigen anderen Ländern wird das Vakzin bereits an Kinder ab zwölf Jahre verimpft. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Covid-19-Impfung: In einigen anderen Ländern wird das Vakzin bereits an Kinder ab zwölf Jahre verimpft. (Symbolbild) (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Bisher empfiehlt die Ständige Impfkommission keine generelle Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Ein Grund: zu wenige Studiendaten, die das rechtfertigen. Jetzt ändert das Gremium wohl seinen Standpunkt.

Eine aktualisierte Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Kinder-Impfungen gegen das Coronavirus steht laut einem Mitglied des Gremiums kurz vor dem Abschluss. "Diese Aktualisierung der Stiko-Empfehlung ist gerade in der letzten Bearbeitung, es geht noch um Textschliff."

Das sagte der Berliner Kinder- und Jugendarzt Martin Terhardt am Donnerstagabend in der "Abendschau" des Senders RBB. Ende nächster Woche werde es "auf jeden Fall" zu einer Veröffentlichung kommen, vorher gebe es noch wie üblich ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und den Ländern. Terhardt sagte auch: "Wir werden versuchen, der Politik ein bisschen entgegenzukommen."

Druck von Politik auf Stiko wächst

Das unabhängige Expertengremium wird seit Wochen von verschiedenen Politikern aufgefordert, die bisher vorsichtige Haltung zum Impfen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu überdenken. Die Stiko empfiehlt der Altersgruppe die Immunisierung bislang vor allem, wenn bestimmte Vorerkrankungen wie Fettleibigkeit oder chronische Lungenkrankheiten vorliegen – und wenn man Menschen mit besonderem Corona-Risiko im Umfeld hat.

Die bisherige Zurückhaltung begründete Stiko-Chef Thomas Mertens mit unzureichenden Daten zur Sicherheit der Impfung bei Heranwachsenden, im Fokus standen demnach zuletzt vor allem mögliche Folgen von Herzmuskelentzündungen bei Geimpften. Dies war zum Beispiel in den USA beobachtet worden.

Risiko für Jungen etwas höher als für Mädchen

Mittlerweile könne man das Risiko von Herzmuskelentzündungen etwas besser beurteilen, sagte Terhardt im RBB. Das Risiko sei für Jungs etwas höher als für Mädchen und nach der zweiten Impfung etwas größer als nach der ersten. Das höchste Risiko (1 zu 16.000) hätten Jungs nach der zweiten Impfung. Die meisten dieser Herzmuskelentzündungen verlaufen dem Mediziner zufolge mild, es habe in der Altersgruppe auch keine Todesfälle dadurch gegeben.

Weiterhin schwer zu bewerten seien die dagegen Daten zum Risiko von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion (Long-Covid), sagte Terhardt. Denn auch bei Kindern ohne Corona-Infektion zeigten sich vergleichbare Signale: Der Kinder- und Jugendarzt sprach von "Long Lockdown"-Symptomen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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