Tödlicher Verlauf "Schwarzer Pilz" befällt Corona-Patienten in Indien
Indien ist von der Pandemie so stark betroffen, wie weltweit kaum ein anderes Land. Nun sind immer mehr Covid-19-Patienten zudem an einer gefährlichen Pilzinfektion erkrankt.
Wegen des unter Corona-Patienten aufgetretenen "Schwarzen Pilzes" richtet die indische Hauptstadt Neu-Delhi spezielle Krankenhausabteilungen ein. In drei Kliniken solle es gesonderte Abteilungen für die wachsende Zahl von Mukormykose-Patienten geben. Das teilte Neu-Delhis Regierungschef Arvind Kejriwal am 20. Mai mit.
Indiens Premier warnt vor rascher Ausbreitung
Inzwischen haben mehrere indische Bundesstaaten insgesamt mehr als 5.000 Fälle der lebensbedrohlichen Pilzinfektion gemeldet, wobei aus etlichen Bundesstaaten keine Daten vorliegen. Allein aus dem Bundesstaat Maharashtra wurden mehr als 2.000 Fälle gemeldet. Die Bundesstaaten Rajasthan und Telangana haben wegen der steigenden Zahl von Fällen den "Schwarzen Pilz" zur Epidemie erklärt.
Indiens Premierminister Narendra Modi hat vor der Verbreitung der tödlichen Pilzkrankheit unter Corona-Patientinnen und -Patienten gewarnt. Dies sei eine weitere Herausforderung während der heftigen zweiten Corona-Welle, die sein Land gerade durchlebe, sagte der Politiker.
Über 50 Prozent sterben nach wenigen Tagen
Einige Ärzte machen den weitverbreiteten Einsatz von Steroiden gegen das Coronavirus für die Ausbreitung der Pilzerkrankung verantwortlich. Mehr als 50 Prozent der vom "Schwarzen Pilz" befallenen Patienten sterben innerhalb weniger Tage.
In einigen Fällen müssen Augen und Oberkiefer chirurgisch entfernt werden, um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen. Im ohnehin überlasteten indischen Gesundheitssystem herrscht auch ein Mangel an Anti-Pilz-Medikamenten.
Die Krankheit wird durch den Mucor-Schimmelpilz verursacht. Er gelangt durch die Atmung oder Hautverletzungen in den Körper und befällt dort in der Regel die Nebenhöhlen. Diabetiker, deren Zahl in Indien sehr hoch ist, und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für die gefährliche Pilzinfektion.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP