Studie gibt Hinweise Ist die Ansteckungsgefahr im Nahverkehr höher?
Mit Bus und Bahn zur Arbeit? Oder doch lieber mit dem Auto? In der Corona-Pandemie fällt die Wahl häufig auf Zweiteres – die Angst vor einer Ansteckung ist zu groß. Forscher haben das nun untersucht.
Die Gefahr einer Corona-Infektion ist im öffentlichen Nahverkehr nicht höher als etwa im eigenen Auto. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Charité Research Organisation im Auftrag der Bundesländer und des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, wie das Verkehrsministerium Baden-Württembergs in Stuttgart mitteilt.
Die Experten verglichen das Ansteckungsrisiko von Pendlern in Bussen und Bahnen mit dem von Menschen, die regelmäßig mit Auto, Motorrad oder Fahrrad unterwegs sind. Bereits seit dem Frühjahr 2020 gilt für den ÖPNV eine Maskenpflicht.
Hunderte Personen über fünf Wochen untersucht
Über fünf Wochen wurden seit Februar insgesamt 681 freiwillige Teilnehmer im Alter von 16 bis 65 Jahren im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds begleitet. Alle Probanden wurden zu Beginn und am Ende der Studie durch eine PCR-Testung auf eine mögliche akute Infektion oder Antikörpertestung, die auf eine überstandene Infektion hinweist, untersucht.
Zudem führten die Teilnehmer ein digitales Tagebuch zu ihrem Mobilitätsverhalten, zu täglichen Kontakten, Erkältungssymptomen oder der Einhaltung von Hygieneregeln.
Corona-Regeln weiterhin einhalten
"Die Ergebnisse sind eine gute Nachricht für die Stammkunden im ÖPNV, aber auch für die vielen Fahrgäste, die in den letzten Monaten aufgrund eines Unbehagens auf die Nutzung von Bus und Bahn verzichtet haben", erklärt die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Bremer Senatorin für Mobilität, Maike Schaefer (Grüne).
Regeln wie Abstandhalten, Maskentragen und Durchlüften müssten aber stets eingehalten werden. Die Verkehrsunternehmen haben in der Corona-Krise hohe finanzielle Einbußen. Sie halten das Angebot nahezu vollständig aufrecht. Gleichzeitig ist die Auslastung deutlich zurückgegangen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur AFP