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Sportmediziner warnt: Corona-Folgen reichen bis zum plötzlichen Herztod


"Das große Damoklesschwert"
Sportmediziner warnt: Corona-Folgen reichen bis zum plötzlichen Herztod

Von sid, t-online
20.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Wiederbelebung mit Defibrillator: Sportmediziner Dr. Wilhelm Bloch sieht bei Sportlern im Zuge einer Corona-Infektion "eine konkrete Gefahr" für das Herz (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Wiederbelebung mit Defibrillator: Sportmediziner Dr. Wilhelm Bloch sieht bei Sportlern im Zuge einer Corona-Infektion "eine konkrete Gefahr" für das Herz (Symbolbild). (Quelle: imago-images-bilder)
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Dr. Wilhelm Bloch sieht für Sportler nach einer Corona-Infektion eine konkrete Gefahr für das Herz. Im Worst Case können dies zum plötzlichen Herztod führen. Zwei Beispiele geben Anlass zur Sorge.

Sportmediziner Dr. Wilhelm Bloch sieht bei Sportlern im Zuge einer Corona-Infektion "eine konkrete Gefahr" für das Herz. "Das Problem an der Sache ist, dass man es nicht immer an der Schwere der Symptomatik festmachen kann. Eine Herzbeteiligung kann mitkommen", sagte der Professor der Deutschen Sporthochschule in Köln: "Deshalb muss man da ganz genau hinschauen, auch wenn man vermeintlich nichts merkt."

Es könne wie im Fall des Eishockey-Profis Janik Möser oder der Para-Tischtennisspielerin Juliane Wolf sogar zu Herzmuskelentzündungen kommen. "Das kann in den meisten Fällen gutgehen, aber auch sehr gefährlich werden. Es kann im Worst Case bis zum plötzlichen Herztod führen", sagte Bloch: "Es wird nicht sehr häufig passieren, aber es kann passieren. Das ist das große Damoklesschwert."

Mindestes dreimonatige Pause

Bei einer Herzmuskelentzündung seien mindestens drei Monate Pause nötig, nur wird diese wie bei Möser und Wolf oft nur durch glückliche Zufälle und nicht durch klassische sportmedizinische Untersuchungen festgestellt. "Das Herz kompensiert sehr viel", sagte Bloch. Deshalb werde die sogenannte Myokarditis im klassischen Belastungs-EKG oft übersehen.

Stattdessen sei ein Kardio-MRT vonnöten und das ist mit enormen Kosten verbunden. "Aber hier sollte man bei den Untersuchungen momentan noch großzügiger sein. Solange wir nicht wissen, wie viel Gefahr davon ausgeht, müssen wir die Richtlinien einhalten, die für Myokarditis und Herzbeteiligung stehen und die sind streng", sagte Bloch.

Auch DBS-Teamärztin warnt

Von zentraler Bedeutung sei ein langsames Herantasten an die Belastung nach Ende der Corona-Infektion. Es mache Sinn, erstmal "dosiert" reinzugehen und "nicht sofort von 0 auf 100. Selbst wenn man nach 14 Tagen eine sportmedizinische Untersuchung macht und das Go kriegt, dass man wieder belastungstauglich ist", erklärte der gebürtige Ingelheimer. Gleich wieder Wettkämpfe zu absolvieren wie Abwehrspieler Marin Pongracic vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg sei absolut "kontraproduktiv".

In dieselbe Kerbe schlägt auch Anja Hirschmüller. Die Teamärztin des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) warnte Sportler davor, eine Corona-Infektion auf die leichte Schulter zu nehmen. "Es ist schon erkennbar, dass die Gefahr von ernsthaften gesundheitlichen Folgen deutlich größer ist als anfangs angenommen", sagte die Sportmedizinerin: "Bei Sportlern scheint trotz des meist milden Verlaufs der Infektion häufiger als erwartet das Herz betroffen zu sein."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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