Deutsche Behörde prüft Fälle Können sich auch Allergiker gegen Corona impfen lassen?
Nach Impfungen mit mRNA-Vakzinen gegen Covid-19 können allergische Reaktionen auftreten. Als Auslöser steht Polyethylenglykol unter Verdacht. Was steckt dahinter und was bedeutet das für Allergiker?
Menschen mit allergischen Erkrankungen haben generell kein höheres Risiko für schwerwiegende unerwünschte Wirkungen bei der Corona-Impfung. Das habe eine eingehende Prüfung der Datenlage durch Experten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der Europäischen Arzneimittelbehörde ergeben, teilte das PEI mit.
Bekannte Allergien gegenüber Lebensmitteln und Medikamenten seien deshalb laut der Ema-Zulassung keine Kontraindikation gegen die derzeit in Deutschland eingesetzten Impfstoffe.
Bestimmte Allergiker sollten nicht geimpft werden
In Einzelfällen war es nach Impfungen mit Biontech/Pfizer zu schweren allergischen Reaktionen gekommen. Sogenannte Anaphylaxien wurden insbesondere nach der Gabe von mit den mRNA-Impfstoffen beobachtet. Schuld daran sind bestimmte Antikörper, die das Immunsystem "versehentlich" gegen eigentlich harmlose Substanzen gebildet hat.
Mögliche Auslöser der allergischen Reaktionen können der Wirkstoff selbst oder eingesetzte Hilfsstoffe sein. Dazu gehören beispielsweise die PEG (Polyethylenglykol)-haltigen Nanopartikel, in denen der Wirkstoff verpackt ist. Personen, die eine bekannte Allergie gegen Inhaltsstoffe des Impfstoffes haben, sollten PEI und Ema zufolge nicht geimpft werden.
PEG bezeichnet eine Reihe synthetischer Stoffe, die in einer Vielzahl von Produkten enthalten sind. Vor allem in Kosmetikprodukten wie Duschgels kommen sie zum Einsatz.
15 Minuten Beobachtungszeit nach Impfung
Grundsätzlich können sich aber auch Allergiker gegen Covid-19 impfen lassen. Bei Menschen, die auf die erste Dosis allergisch reagieren, sollte die zweite Dosis allerdings nicht mit dem selben Präparat verabreicht werden. Zusätzlich sollte jede Person 15 Minuten nach der Impfung beobachtet werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche