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Biontech: "Komplexes Netzwerk" an Produktionskapazitäten vorhanden


Höheres Tempo gefordert
Biontech will Produktionskapazitäten hochschrauben

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 28.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Biontech: In dem Werk im hessischen Marburg, soll die Produktion im Februar anlaufen.Vergrößern des Bildes
Biontech: In dem Werk im hessischen Marburg, soll die Produktion im Februar anlaufen. (Quelle: Andreas Arnold/dpa-bilder)

Das Unternehmen Biontech will die Herstellung des Corona-Impfstoffes vorantreiben – und baut dafür seine Produktion aus. Das "komplexe Netzwerk" verteilt sich in ganz Europa.

Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech verfügt nach eigenen Angaben über ein "komplexes Netzwerk an Produktionskapazitäten in Europa". Neben der Herstellung des Ausgangsstoffs im eigenen Werk in Mainz liefen Teile der Produktion beispielsweise auch bei Partnerunternehmen wie Dermapharm in der Nähe von Halle in Sachsen-Anhalt und Polymun bei Wien, sagt eine Unternehmenssprecherin.

Außerdem wird der Impfstoff mit dem Namen Comirnaty teilweise auch im Werk des US-Partners Pfizer im belgischen Puurs produziert und schließlich abgefüllt. Hinzu komme das Pfizer-Netzwerk in den USA. Biontech-Chef Ugur Sahin hatte in der vergangenen Woche erklärt, sein Unternehmen suche nach weiteren Partnern für die Produktion.

Schnellere Impfstoff-Produktion gefordert

Zuvor wurden Forderungen nach einem höheren Tempo der Produktion laut. "Es ist ein krisenhafter Zustand, da brauchen wir eine Krisenproduktion", sagte etwa FDP-Chef Christian Lindner am Sonntagabend in einer "Bild"-Sendung. Deutschland müsse rechtlich, wirtschaftlich, politisch und technologisch alles tun, damit schneller geimpft werden könne.

Konkret regte Lindner an, darüber nachzudenken, ob ein Impfstoff wie von Biontech nicht von anderen Herstellern in Lizenz produziert werden könnte: "Die Regierung sollte mit der pharmazeutischen Industrie insgesamt prüfen: Wo gibt es noch Kapazitäten, die genutzt werden können für die Produktion eines Impfstoffs?"

Eine Lizenzenteignung lehnte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach jedoch ab. Auf Twitter schrieb er, dies würde "zukünftige Impfstoffentwicklungen dramatisch belasten". Die Bundesregierung solle aber Biontech dabei unterstützen, "schnellstens zusätzliche Produktion aufzubauen".

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Biontech übernimmt Werk in Marburg

In dem Werk im hessischen Marburg, das Biontech vor wenigen Wochen vom Schweizer Pharmariesen Novartis übernommen hat, soll die Produktion im Februar anlaufen. Die Freigabe des ersten dort produzierten Impfstoffs peilt das Unternehmen nach eigenen Angaben für Ende März an. Zwischen Produktion und Freigabe des kontrollierten Vakzins vergehen üblicherweise etwa vier Wochen. Im ersten Halbjahr 2021 sollen in dem Werk 250 Millionen Impfdosen hergestellt werden. Als Gesamtmenge einer Jahresproduktion strebt das Mainzer Unternehmen 750 Millionen Dosen an.

In jedem Durchstechfläschchen, in denen Comirnaty ausgeliefert wird, ist laut Biontech eine Impfstoffmenge für rechnerisch bis zu sechs Dosen enthalten. Jede Dosis müsse 0,3 Milliliter des Impfstoffs enthalten. Um auf die maximal mögliche Menge von sechs Dosen pro Fläschchen zu kommen, sind aber spezielle Spritzen und Nadeln notwendig. Da diese aber nicht überall auf der Welt zur Verfügung stünden, seien die Flaschen für lediglich fünf Dosen vorgesehen und als solche beispielsweise von der EU zugelassen worden, teilt das Unternehmen mit.

Mehrere Dosen werden aus einem Fläschchen entnommen

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums dürfen in Deutschland nun aber auch sechs Dosen aus einem Fläschchen entnommen werden. Überschüssiger Impfstoff aus mehreren Durchstechflaschen darf aber nicht zu einer Dosis vereint werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Twitterprofil Karl Lauterbach
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