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Kopfläuse: Ursache und Behandlung bei einem Kopflausbefall


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Parasitenbefall
Kopfläuse: Wer besonders gefährdet ist und was hilft


Aktualisiert am 22.12.2022Lesedauer: 5 Min.
Kind kratzt sich am Kopf: Besonders in Schulen und Kindergärten verbreiten sich Kopfläuse besonders schnell.Vergrößern des Bildes
Kind kratzt sich am Kopf: Besonders in Schulen und Kindergärten verbreiten sich Kopfläuse besonders schnell. (Quelle: KevinDyer/getty-images-bilder)
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Kopfläuse sind nach wie vor ein Tabuthema, über das man nicht gerne spricht. Werden die winzigen Tiere doch oft mit mangelnder Hygiene in Verbindung gebracht. Doch das stimmt nicht. Kopfläuse: Woher sie kommen, welche Symptome sie verursachen und was hilft.

Was sind Kopfläuse?

Kopfläuse sind Parasiten. Sie befallen nur den Menschen und leben vor allem auf dem Kopf ihres Wirts. Doch auch andere behaarte Körperstellen, neben der Kopfhaut, können für Kopfläuse attraktiv sein, etwa Bart, Augenbrauen oder Achselhaare. Mit ihren Mundwerkzeugen stechen sie in die Haut und saugen mehrmals täglich Blut. Die befruchteten Eier kleben sie nahe der Haarwurzel an das Haar. Die Kopflaus, Pediculus humanus capitis, ist zwischen zwei bis drei Millimeter groß – etwa so groß wie ein Sesamkorn – und hat einen abgeplatteten Körper.

Sind Kopfläuse gefährlich?

Ein Kopflausbefall, Pedikulose genannt, ist zwar lästig, aber nicht gefährlich. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) übertragen Kopfläuse in unseren Breitengraden keine Krankheitserreger. Dennoch kann sich ein Befall ohne entsprechende Gegenmaßnahmen rasch ausbreiten. Werden Kopfläuse nicht frühzeitig behandelt, vermehren sie sich rasch: Weibliche Kopfläuse werden etwa vier Wochen alt und produzieren in dieser Zeit 90 bis 140 Eier.

Kopfläuse durch mangelnde Hygiene?

Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält: Ein Kopflausbefall hat nichts mit fehlender Sauberkeit oder schlechter Hygiene zu tun. Haarewaschen mit Shampoo und duschen helfen gegen Kopfläuse nicht: Seife kann die Kopfläuse weder abwehren noch entfernen. Die Weibchen heften ihre ovalen, etwa 0,8 Millimeter langen Eier, deren sichtbare Chitinhüllen auch als Nissen bezeichnet werden, wasserunlöslich an die Haare. Es braucht mehr als Wasser und Shampoo, um die Nissen von den Haaren zu lösen.

Wie kommen Kopfläuse auf den Kopf?

Kopfläuse kann jeder bekommen. Meist sind Kinder betroffen, da sie besonders oft ihre Köpfe zusammenstecken. Dann können die Läuse von einem Kopf zum anderen krabbeln. Dort vermehren sie sich so lange, bis sie abgetötet werden. Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und Jugendliche, wie Kindergärten und Schulen, kommt es häufig zum Lausbefall.

Möglich ist auch eine Übertragung über Gegenstände, die mit den Haaren in Kontakt kommen und die gemeinsam benutzt werden, etwa Kämme, Haarbürsten, Schals, Mützen und andere Kopfbedeckungen sowie -unterlagen. Übrigens: Haustiere sind keine Überträger von Kopfläusen.

Welche Köpfe mögen Läuse besonders gern?

Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. gibt es bislang keine Erklärung dafür, warum manche Kinder die Kopfläuse sozusagen magisch anziehen, andere dagegen nicht. Weder die Haarfarbe noch die Häufigkeit des Haarwaschens spielten eine Rolle. Aber: Sind die Haare kürzer als zwei Zentimeter, haben Kopfläuse Schwierigkeiten. Von Glatzen bleiben sie fern.

Kopfläuse: Symptome, die auf einen Lausbefall hindeuten

Alle vier bis sechs Stunden ist die Kopflaus hungrig und sticht mit ihren Mundwerkzeugen in die Kopfhaut, um Blut zu saugen. Dabei gelangt Speicheldrüsensekret in die Stichwunde, was zu Abwehrreaktionen der Haut führt: Rötungen, Pappelbildung und Juckreiz sind neben den an den Haaren haftenden Nissen daher die Hauptsymptome eines Kopflausbefalls.

Durch Kratzen können zudem Verletzungen entstehen, die mit Nässen, Krustenbildung und Entzündungsreaktionen – auch mit Bakterienbefall – einhergehen. Besonders gut sind die an den Haaren haftenden Eier der Läuse hinter den Ohren sowie in der Schläfen- und Nackengegend zu entdecken. Entwicklungsfähige Eier haben eine gelbliche bis mittelbräunliche Färbung.

Kopfläuse behandeln: Das hilft

Von eigenen Experimenten zur Behandlung der Kopfläuse solle man absehen. Viele sogenannte „Hausmittel gegen Läuse“ können die Kopfhaut schädigen und Entzündungen begünstigen – und sind wirkungslos. Besser Sie nutzen ein von Ihrem Arzt verschriebenes wirksames Medikament. Die Behandlung der Kopfläuse fußt auf zwei Säulen: der chemischen Behandlung und der mechanischen Behandlung. Nach etwa 17 Tagen ist der Lausbefall meist erfolgreich bekämpft.

Chemische Behandlung: Zweitbehandlung nicht vergessen

Für die chemische Behandlung der Kopfläuse kommen unter anderem Arzneimittel mit den Wirkstoffen Allethrin, Permethrin und Pyrethrum zur Anwendung. Auch Kopflausmittel mit Dimeticon und pflanzlichen Ölen werden eingesetzt. Um die Kopfläuse erfolgreich abzutöten, müssen die Präparate mehrmals angewendet werden. Wichtig ist zudem, die Einwirkzeiten zu beachten und eine ausreichend große Menge des Mittels aufzutragen. Die genauen Anweisungen sind abhängig vom verwendeten Produkt. Ihr Arzt oder Apotheker klärt Sie entsprechend auf. Wichtig ist auch die Zweitbehandlung mit dem Anti-Läuse-Mittel nach acht bis zehn Tagen.

Mechanische Behandlung: Geduld ist gefragt

Mehrmaliges, nasses Auskämmen der Haare aus der Kopfhaut mit Haarpflegespülung und einem speziellen Läusekamm/ Nissenkamm löst die anhaftenden Eier. Der Abstand zwischen den Zinken sollte kleiner als 0,2 Millimeter sein. Wichtig ist, Strähne für Strähne durchzukämmen und den Kamm nach jeder Strähne kurz abzuspülen und anschließend an einem Tuch abzustreifen. Das erste Kämmen hat zum Ziel, Läuse und Nissen zu entfernen. Die folgenden Kämm-Sitzungen entfernen nachgeschlüpfte Larven. Nach der Erstbehandlung sollten Sie das Haar zwei Wochen lang alle vier Tage nass auskämmen.

Chemische Behandlung von Kopfläusen: Warnhinweise

Wie das RKI betont, sind bezüglich der Anwendung und der möglichen Nebenwirkungen die Angaben der Hersteller sorgfältig zu beachten. Bei fehlender Erfahrung solle ganz besonders bei der Behandlung von Kleinkindern ärztlicher Rat eingeholt werden. Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit, bei MCS-Syndrom (multiple Überempfindlichkeit gegen chemische Substanzen) und Chrysantemenallergie empfehlen die Experten des RKI, Kopfläuse rein mechanisch durch nasses Auskämmen mit dem Läusekamm zu entfernen. Auch bei Säuglingen sollten keine Läusemittel oder Insektizid zur Anwendung kommen.

Kopfläuse in Kleidung: Was tun?

Ohne ihren Wirt können Kopfläuse nicht länger als zwei bis drei Tage überleben. Um sicher zu gehen, dass Läuse in Gegenständen, die mit dem Kopfhaar in Kontakt gekommen sind, abgetötet werden, sollten Sie folgende Maßnahme ergreifen:

  • Reinigen Sie Kämme, Haarbürsten, Haarspangen und -gummis in heißer Seifenlösung und lassen Sie diese zehn Minuten einweichen.
  • Wechseln Sie Kleidung, Schlafanzüge, Bettwäsche und Handtücher und waschen Sie diese bei mindestens 60 Grad.
  • Packen Sie Kopfbedeckungen, Schals und weitere Gegenstände, auf die Kopfläuse gelangt sein könnten, für drei Tage in eine gut verschlossene Plastiktüte.
  • Achten Sie darauf, dass kein Kopf-zu-Kopf-Kontakt stattfindet. Kopftücher können helfen, dass die Läuse nicht von einem zum anderen wandern.

Kopfläusen vorbeugen – wie geht das?

Einem Kopflausbefall vorzubeugen, ist schwer. Sobald Köpfe miteinander Kontakt haben, ist eine Übertragung möglich – sofern einer der Köpfe Läuse hat. Ein Kopflausbefall kann wochenlang unbemerkt bleiben. Eltern sollten die Köpfe ihrer Kinder am besten regelmäßig kontrollieren. Eine Lupe hilft dabei, die kleinen Krabbler zu erkennen.

Ein Lausbefall muss rasch an die Kinder- oder Jugendeinrichtung, in der das Kind ist, gemeldet werden. Diese weiß, wie weiter zu verfahren ist. Auch die Behandlung der Kopfläuse sollte ohne Verzögerung beginnen. So lässt sich eine stärkere Vermehrung verhindern. Rufen Sie beim Kinderarzt an und lassen Sie für Ihr Kind ein entsprechendes wirksames Anti-Läuse-Mittel verschreiben. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Kinder bis zu 12 Jahren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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