Begrenzte Kapazitäten RKI ändert Kriterien für Corona-Tests
Die Corona-Infektionszahlen sind zuletzt in Deutschland stark angestiegen. Nicht jeder Verdachtsfall kann daher künftig getestet werden. Das RKI hat nun die Kriterien angepasst.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat auf die Grenzen der Corona-Testmöglichkeiten in Deutschland hingewiesen. Je höher die Fallzahlen seien, desto schwieriger werde es, alle Menschen mit Erkältungssymptomen zu testen, sagt RKI-Vizechef Lars Schaade in Berlin.
Nötig wären dann mehr als drei Millionen Tests pro Woche – dies sei weder nötig noch erforderlich. Deshalb habe das RKI die Empfehlungen an Ärzte hinsichtlich der Testkriterien angepasst, sagt Schaade. Faktoren seien etwa die Symptome, die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe und die Wahrscheinlichkeit, dem Coronavirus ausgesetzt gewesen zu sein.
Steigende Fallzahlen müssen gestoppt werden
Über die Lage in der Pandemie sagt Schaade: "Wir sind noch mitten im Marathon." Er appellierte an die Bürger, die Verhaltensregeln einzuhalten. Nähme die Fallzahl weiter so schnell zu wie zuletzt – mit einer Verdoppelung innerhalb von zehn Tagen –, gäbe es nach seinen Worten 400.000 Fälle pro Tag bis Weihnachten.
Angesichts stark steigender Infektionszahlen hatten Labore zuvor vor einer Überlastung beim Auswerten von Corona-Tests gewarnt. Die Testkapazitäten seien bundesweit erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt, teilt der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin auf Basis von Daten aus 162 Laboren mit. In der vergangenen Woche wurden demnach insgesamt 1,4 Millionen PCR-Tests gemacht.
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- Nachrichtenagentur dpa