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Corona-Symptome: Bauchschmerzen könnten auf Covid-19 hinweisen


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Neues Symptom von Covid-19?
Bauchschmerzen könnten auf Corona hinweisen


Aktualisiert am 11.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Corona-Patient in Barcelona verlässt die Intensivstation: Bei Erkrankten zeigen sich unterschiedliche Symptome.Vergrößern des Bildes
Ein Corona-Patient in Barcelona verlässt die Intensivstation: Bei Erkrankten zeigen sich unterschiedliche Symptome. (Quelle: Emilio Morenatti/AP/dpa)

Immer wieder werden neue Symptome von Corona bekannt. Nun zeigen Berichte von Covid-19-Patienten: Eine Infektion kann möglicherweise auch Bauchschmerzen und Unterleibskrämpfe verursachen.

Bei Fieber, trockenem Husten, Schnupfen und einem kratzenden Hals schrillen bei den meisten Menschen inzwischen die Alarmglocken. Denn diese Symptome sind nicht nur typisch für eine Erkältung oder Grippe. Sie können auch auf eine Infektion mit dem Coronavirus hindeuten.

Neben diesen schon früh in der Corona-Pandemie beschriebenen Anzeichen für Covid-19 gibt es aber noch weitere Warnsignale. Einige von ihnen wurden erst Monate nach Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 entdeckt, etwa Hautausschläge und der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

Nun kommt möglicherweise ein weiteres Symptom hinzu: Bauchschmerzen und -krämpfe sowie Unterleibsschmerzen. Darauf deuten Berichte von Infizierten aus Frankreich und Australien hin.

Bauchkrämpfe als einziges Anzeichen

So wurde kürzlich der Fall eines 37-jährigen australischen Krankenpflegers bekannt. Er bekam plötzlich starke Bauchschmerzen und ließ sich auf das Coronavirus testen, obwohl er keine weitere Symptome zeigte. Der Test fiel tatsächlich positiv aus. Gegenüber der Zeitung "Daily Mail" sagte der stellvertretende Premier von Queensland, Steven Miles: "Er hatte Bauchschmerzen, die normalerweise nicht als Symptom für Covid-19 gelten, war aber sehr schlau und erkannte, dass es sich doch um ein Corona-Symptom handeln könnte."

Häufige Symptome bei einer Infektion mit SARS-CoV-2

Das Robert Koch-Institut listet als häufigste Symptome Husten (45 Prozent der Betroffenen), Fieber (38 Prozent), Schnupfen (20 Prozent), Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns (15 Prozent) und Lungenentzündung (drei Prozent) auf.

Seltener auftreten würden Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Konjunktivitis, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, Apathie, Somnolenz.

Der Fall des Australiers ist nicht der erste, bei dem Covid-Patienten von Beschwerden des Verdauungstrakts berichten.

Schon im Mai hatten französische Mediziner im Fachblatt "Royal College of Physicians" eine Studie veröffentlicht, die drei Patienten mit "atypischen" Symptomen analysiert: Alle drei hatten sich wegen plötzlicher starker Unterleibsschmerzen in einem Krankenhaus in Montpellier vorgestellt und wurden anschließend positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Typische Lungenschäden schon früh sichtbar

Bei der Analyse dieser Fälle machten die Studienautoren eine bemerkenswerte Entdeckung: Patienten, die anschließend positiv auf Covid-19 getestet werden, weisen möglicherweise akute Bauch- und Unterleibsschmerzen und keine Lungensymptome auf, obwohl im Computertomographie-Scan (CT) bereits für Covid-19 typische Schäden an den Lungenbläschen zu erkennen sind. Zwei der in der Studie beschriebenen Patienten mussten im Verlauf der Erkrankung auf die Intensivstation verlegt und künstlich beatmet werden.


Eine Corona-Infektion könne sich auch über akute Bauchschmerzen zeigen, schlussfolgern die Forscher. Als deren Ursache vermuten sie entzündliche Prozesse. Die Erkenntnisse seien von großer Bedeutung, "da dies bedeutet, dass für die Dauer der Covid-19-Pandemie Patienten mit dieser Symptomatik als potenziell infiziert eingestuft werden und diagnostische Tests für Covid-19 durchgeführt werden sollten", mahnen sie in der Studie.

Drosten-Kollegin Ciesek: Definition von Symptomen oft schwierig

Dass nicht alle Symptome einer Coronavirus-Infektion klar und sauber erkennbar seien, betonte auch die Virologin Sandra Ciesek im NRD-Podcast "Coronavirus-Update". Selbst die Definition von Symptomen und deren Auslegung gestalte sich häufig schwierig, so die Forscherin von der Universitätsklinik Frankfurt am Main. "Es gibt objektive Symptome – die man messen kann – und es gibt subjektive Symptome, die jeder Mensch anders wahrnimmt."

Fieber etwa sei eindeutig messbar, so Ciesek. Der von vielen Infizierten geschilderte Geruchs- und Geschmacksverlust hingegen lasse sich nicht objektiv nachweisen. Auch diffuse Anzeichen wie ein geröteter Hals, Müdigkeit und Unwohlsein können auf Covid-19 hinweisen, seien aber so unspezifisch, dass sie nicht direkt mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht werden könnten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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