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Blähungen: Ursachen für zu viel Luft im Bauch


Ständig Blähungen?
Die häufigsten Ursachen für zu viel Luft im Darm

Von t-online, akl

Aktualisiert am 28.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Wer ständig unter Blähungen leidet, sollte seine Ernährung umstellen.Vergrößern des Bildes
Wer ständig unter Blähungen leidet, sollte seine Ernährung umstellen. (Quelle: g-stockstudio/Symbolbild/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ständige Blähungen sind für Betroffene sehr unangenehm und störend. Schuld daran sind häufig bestimmte Lebensmittel oder eine gestörte Darmflora.

Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Rumoren im Darm und ein schmerzhafter Blähbauch können die Lebensqualität erheblich einschränken. Die häufigsten Ursachen für zu viel Luft im Darm.

Ernährung: Diese Lebensmittel wirken blähend

In den meisten Fällen ist die Ernährung schuld an Blähungen. So mancher Darm reagiert mit vermehrten Winden auf zu viel Rohkost, große Mengen Obst, Hülsenfrüchte sowie blähendes Gemüse, darunter Zwiebeln, Kohl, Knoblauch und Paprika. Vollkornprodukte können für die Verdauung ebenfalls eine Herausforderung darstellen. Auch Stress und ungenügendes Kauen können Blähungen fördern, ebenso Alkohol und Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit.

Fruktoseintoleranz: Zu viel Fruchtzucker überfordert den Darm

Fruktose findet sich nicht nur in Obst, Gemüse, Säften und Honig. Fruchtzucker wird als Süßungsmittel vielen Süßigkeiten, Limonaden, Lightprodukten und Fertiggerichten zugesetzt. Jeder Mensch verträgt allerdings nur eine bestimmte Menge an Fruchtzucker. Diese liegt geschätzt bei 30 bis 50 Gramm pro Tag. Bei vielen ist diese Menge deutlich geringer.

Bestimmte Enzyme im Dünndarm (Fructose-1-Phosphat-Aldolase) schleusen den Fruchtzucker ins Körperinnere. Sind die Enzyme überlastet und gelangt der Zucker in den Dickdarm, wird er dort von den Bakterien zersetzt. Die Folge sind Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit. Experten schätzen, dass rund 30 Prozent der erwachsenen Deutschen Probleme mit zu viel Fruchtzucker haben, also unter einer Fruktoseintoleranz, auch Fruktosemalabsorption genannt, leiden.

Laktoseintoleranz: Milchzucker bringt die Verdauung aus dem Takt

Bei der Laktoseintoleranz, also der Milchzuckerunverträglichkeit, fehlt im Dünndarm das Enzym Laktase, welches den Milchzucker in Glukose und Galaktose aufspaltet. So gelangt der Milchzucker in den Dickdarm und wird dort von den Bakterien zersetzt. Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff entstehen und verursachen Beschwerden wie Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit. Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge leiden etwa 15 bis 20 Prozent der Deutschen unter einer Milchzuckerunverträglichkeit.

Nicht nur in Milch und Milchprodukten ist Laktose zu finden. Die meisten Fertiggerichte, darunter Tütensuppen, Dosengerichte, Desserts, Backmischungen und Tiefkühlwaren enthalten Milchzucker. Dieser ist für Lebensmittelhersteller eine beliebte Zutat: Er ist preiswert, ein guter Stabilisator und Aromaträger und sorgt bei vielen Produkten für die richtige Konsistenz sowie ein angenehmes Mundgefühl. Selbst in Medikamenten kommt Milchzucker als Trägersubstanz häufig zum Einsatz.

Glutenunverträglichkeit: Wenn Getreide Blähungen macht

Bei einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) handelt es sich um eine Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten, das in vielen Getreidesorten enthalten ist. Die Betroffenen reagieren unter anderem auf Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer mit Blähungen, chronischen Durchfällen, Magenkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen. Im Dünndarm entsteht aufgrund der Immunreaktion des Körpers eine Entzündung, die langfristig die Darmschleimhaut schädigt. Es kann zur Mangelernährung kommen. Laut der Deutschen Zöliakie Gesellschaft e. V. ist in Deutschland etwa einer von 100 Menschen betroffen. Allerdings zeigen nicht alle starke Verdauungsbeschwerden.

Das hilft gegen Blähungen

Bei den eben genannten Auslösern hilft es meist, die Menge zu reduzieren und sich ausreichend Zeit zum Essen – und Kauen – zu nehmen. Kleine Essensportionen entlasten generell die Verdauung. Auch Bewegung unterstützt den Darm bei seiner Arbeit. Kümmel- und Fencheltee wirken krampflösend. Im Akutfall leisten kurzfristig entschäumende Präparate, etwa mit den Wirkstoffen Simeticon und Dimeticon, Hilfe gegen Blähungen.

Wann man mit Blähungen zum Arzt gehen sollte

Windabgänge mit einer Häufigkeit von mehr als 20- bis 30-mal am Tag sind laut der Deutschen Gastro-Liga e.V. nicht mehr normal. Dann sollte ein Arzt die Ursache abklären. Vor allem, wenn sich die Blähungen mit Hausmitteln und einer Ernährungsanpassung nicht lindern lassen und weitere Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen oder gar Blut im Stuhl hinzukommen. Die möglichen Auslöser für Blähungen und starke Verdauungsbeschwerden sind vielfältig. So können ein Reizmagen, chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sowie Tumore als Auslöser infrage kommen. Häufig stecken Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Fruktoseintoleranz, Laktoseintoleranz und Zöliakie hinter den Beschwerden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 1. Juni 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert der Magen?" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 17. November 2021).
  • gesundheitsinformation.de: "Reizdarmsyndrom". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 25. September 2019)
  • dge-medienservice.de: "Angepasste Vollkost". Informations-Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Stand: 3. vollständig überarbeitete Auflage, 2020)
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