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Alzheimer: So senken Sie Ihr Demenzrisiko


Gedächtnisverlust vorbeugen
Lässt sich das persönliche Demenzrisiko senken?

Von t-online, ag

Aktualisiert am 14.05.2019Lesedauer: 3 Min.
Wer sein Gehirn regelmäßig herausfordert, kann sein Demenzrisiko senken.Vergrößern des Bildes
Wer sein Gehirn regelmäßig herausfordert, kann sein Demenzrisiko senken. (Quelle: Daisy-Daisy/getty-images-bilder)

Eine Garantie im Alter der Alzheimer-Demenz zu entkommen, gibt es nicht. Nach Ansicht von Wissenschaftlern gibt es jedoch die Möglichkeit das eigene Demenzrisiko erheblich zu senken. Dabei spielt der Lebensstil eine wichtige Rolle.

In einer Studie benennen Forscher aus Leipzig sieben Risikofaktoren für Demenz. Wer sein Risiko, an Demenz zu erkranken, senken möchte, sollte bestimmte Faktoren vermeiden. Zu den größten Gefahren gehören:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Depressionen
  • Rauchen
  • geringes Bildungsniveau

Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung

Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht vorbeugen heißt, sich ausreichend zu bewegen und auf ein normales Gewicht zu achten. Dazu gehört eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen. Zucker sollte man nur in Maßen essen. Dieser stellt zwar keine direkte Gefahr für das Demenzrisiko dar, doch Menschen, die viel zuckerreiche Nahrungsmittel essen erhöhen das Risiko mit den Jahren an Altersdiabetes – und damit auch an Alzheimer zu erkranken.

Omega-3-Fettsäuren

Zudem raten die Experten dazu, mindestens zweimal in der Woche Fisch zu essen. Vor allem Seefisch, wie Lachs und Hering, enthalten besondere Omega-3-Fettsäuren, die in Studien das Alzheimer-Risiko senken konnten. Auch die Versorgung mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist wichtig, zur Vorbeugung der Demenzerkrankung .

Das Gehirn herausfordern

Geistige Herausforderungen halten das Gehirn besonders im fortgeschrittenen Alter fit und leistungsfähig. Sobald die Denkarbeit für das Gehirn anstrengend ist und über die Routine hinausgeht, werden die Nervenzellen im Gehirn aktiviert. Das gilt auch bei sportlichen Aktivitäten: Sie sollten daher den Körper fordern und ihn ins Schwitzen bringen. Ein gemütlicher Spaziergang allein reicht nicht aus.

Soziale Kontakte pflegen

Außerdem ist es wichtig, genügend Schlaf zu bekommen und langes Sitzen zu vermeiden. Menschen, die stundenlang bewegungslos auf der Couch oder vor dem Computer sitzen, schaden ihrem Körper erheblich. Auch soziale Kontakte und Unternehmungen sind für ein fittes Gehirn von Bedeutung.

Ursachen der Demenz: So kommt es zum Gedächtnisverlust

Wie eine Demenzerkrankung entsteht, hat die Wissenschaft noch immer nicht vollständig entschlüsselt. Experten unterscheiden, ob die Nervenzellen des Gehirns degenerieren, also ohne äußerlich erkennbare Ursache absterben (neurodegenerativ) wie etwa bei Alzheimer oder ob die Nervenzellen aufgrund von Durchblutungsstörungen der kleinen Gefäße im Gehirn geschädigt werden (vaskulär).

Daher sprechen Mediziner bei Demenz-Erkrankungen von vaskulären und neurogenerativen Demenztypen. Mit zunehmendem Alter treten häufig Mischformen von vaskulärer und neurodegenerativer Demenz auf.

Eiweißablagerungen sind häufige Ursachen

Je nach Demenztyp unterscheiden sich die Ursachen: Bei einer neurodegenerativen Demenz, deren häufigste Form Alzheimer ist, gelten Eiweiß-Spaltprodukte als Auslöser (Amyloide). Diese lagern sich im Gehirn an und blockieren die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die fürs Lernen, für die Merkfähigkeit und die Orientierung zuständig sind. Die Folge: Die blockierten Nervenzellen sterben ab. Das führt zu einer schrittweisen, irreparablen Veränderung der Gehirnstruktur. Die damit einhergehenden Symptome beginnen ebenso schleichend – meist nach dem 60. Lebensjahr.

Früherkennung von Demenz: Risiko-Test ist teuer

Zur Früherkennung von Demenz werden Untersuchungen per Magnetresonanztomographie (MRT) angeboten. Bei dieser Untersuchung werden mögliche Veränderungen bestimmter Hirnareale sichtbar: Wie bereits erforscht ist, schrumpfen bei Menschen mit Alzheimer bestimmte Hirnareale schneller als bei gesunden Menschen.

Eine Früherkennung muss aus eigener Tasche bezahlt werden und kann mehrere hundert Euro bis zu über 1000 Euro kosten. Der Nutzen einer solchen Untersuchung gilt jedoch als zweifelhaft. Denn aufzuhalten oder gar zu heilen ist die Krankheit nicht.

Therapie von Alzheimer-Demenz

Es gibt Medikamente, die den Verfall geistiger Fähigkeiten verzögern können. Beispielsweise sollen so genannte Cholinesterasehemmer für einen besseren Informationsaustausch zwischen Nervenzellen und Gehirn sorgen. Der Wirkstoff Memantin soll bei Patienten den Glutamat-Spiegel im Gehirn reduzieren. Denn ein Überschuss an Glutamat findet sich häufig im Gehirn von Dementen, was laut Wissenschaftlern das Absterben von Nervenzellen begünstigt.

Natürliche Behandlung mit Gingko

Auch das pflanzliche Präparat aus Gingko kann möglicherweise das Demenzrisiko verringern. Es wird aus den Blättern des Ginkgo-Biloba-Baums gewonnen. Der Wirkstoff wirkt sich besonders gut auf die Durchblutung des Gehirns aus und soll dadurch Nervenzellen schützen. Allerdings ist die Studienlage hierzu recht spärlich.

Medikamentfreie Therapien

Weitere Therapien zur Behandlung von Alzheimer-Demenz sind beispielsweise: Reflexzonenmassage sowie Aroma- und Musiktherapie. Einzelne Studien zeigen, dass Aromatherapie etwa bei Unruhezuständen und aggressivem Verhalten entspannend wirken kann. Wirksame Effekte durch Reflexzonenmassagen und Musiktherapie wurden bislang nicht eindeutig nachgewiesen.

Trotz der Behandlungsmöglichkeiten zur Reduzierung des Demenzrisikos gilt: Alzheimer-Demenz ist nicht heilbar. Therapien verzögern bislang nur leicht den geistigen Verfall oder machen das Leben mit der Krankheit erträglicher.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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