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Pocken-Virus dank massiver Impfungen fast ausgerottet


Bekämpfung
Pocken-Virus dank massiver Impfungen fast ausgerottet

mp (CF)

Aktualisiert am 01.10.2012Lesedauer: 2 Min.

Das Pocken-Virus war bis vor wenigen Jahrzehnten weltweit verbreitet. Etwa ein Drittel der Erkrankten starb an der gefährlichen Infektionskrankheit. Durch Impfungen ist das Pocken-Virus heute nahezu ausgerottet – in Labors gibt es jedoch immer noch einige dieser Virenstämme.

Pocken: Gefürchtete Krankheit

Lange Zeit bedeutete eine Infektion mit dem Pocken-Virus den Tod oder schwere gesundheitliche Folgeschäden. Überlieferungen belegen, dass das Virus schon vor Tausenden von Jahren bekannt war – Historiker finden sogar im Alten Testament Hinweise auf Pocken, dort als eine der ägyptischen Plagen beschrieben. Mediziner unterscheiden schwarze Pocken, bei denen die Krankheit meist schwerer verläuft und zum Tod führt, und weiße Pocken als weniger schwere Verlaufsform.

Wer sich mit dem Pocken-Virus infizierte, erkrankte zunächst an grippeähnlichen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen und hohem Fieber. Im späteren Krankheitsverlauf bildeten sich Hautausschlag, Eiterbläschen und schließlich Schorf. Wer überlebte, behielt meist tiefe Narben zurück. Auch Erblindungen waren nicht selten.

Weltweite Impfungen ab 1967

Nachdem sich in Europa in den 1950er Jahren Pockenepidemien gehäuft hatten, setzte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1967 weltweit die verpflichtende Impfung gegen das Pocken-Virus durch. In der Folge gingen die Krankheitsfälle stark zurück. 1980 erklärte die WHO das Pocken-Virus für ausgerottet. Der letzte dokumentierte Pockenfall der Bundesrepublik Deutschland stammt aus dem Jahr 1972. Die Impfung gegen das Pocken-Virus blieb meist nicht ohne Folgen: Bei den meisten Geimpften bildete sich am Oberarm eine Pustel, anschließend blieb eine deutlich sichtbare runde Narbe zurück. Auch einzelne Todesfälle als Folge der Impfung sind dokumentiert. (Viren: Zählen sie zu den Lebewesen?)

Pocken-Virus-Vorkommen heute

Heute gibt es das Pocken-Virus offiziell nur noch in zwei von der WHO kontrollierten Labors in Russland und den USA. Es ist jedoch nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen, dass auch anderswo auf der Welt noch Virenstämme existieren. Im Fall eines terroristischen Anschlags mit dem Pocken-Virus als Biowaffe könnten die im Labor kontrollierten Viren daher als Grundlage eines neuen Impfstoffs dienen. (Windpocken: Ansteckung, Inkubationszeit, Übertragung)

Unterschied zwischen Pocken und Windpocken

In Deutschland wurde seit 1975 nicht mehr gegen Pocken geimpft, so dass alle später Geborenen derzeit gegen das Pocken-Virus ungeschützt sind. Auch bei Geimpften würden Mediziner im Fall einer erneuten Pockenepidemie aber zur Auffrischung raten. Zu unterscheiden sind die Pocken übrigens von der Kinderkrankheit Windpocken, die zwar auch mit Hautausschlag verbunden ist, aber in der Regel völlig harmlos verläuft. (Rhino-Virus als Ursache von Schnupfen)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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