Krankheiten & Symptome Verstopfte Ohren: Was hilft dagegen?
Wer verstopfte Ohren hat, greift schon mal zum Wattestäbchen. Doch ist es wirklich sinnvoll, die Ohren damit zu reinigen?
Gesunde Ohren reinigen sich selbst
Verstopfte Ohren, die jucken oder gar schmerzen, sind sehr unangenehm. Das Reinigen der Ohren kann die Beschwerden jedoch noch verschlimmern oder gar erst auslösen. Denn da der Gehörgang einen Selbstreinigungsmechanismus besitzt, ist eine Reinigung des Hörorgans normalerweise nicht nötig. Doch wenn Sie Schmerzen haben oder die Gehörleistung nachlässt, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) aufsuchen. Sind die Ohren tatsächlich verstopft, kann der Arzt sie in seiner Praxis reinigen.
So funktioniert Ohrenschmalz
Ohrenschmalz, im Fachjargon auch Cerumen genannt, besteht vor allem aus dem Sekret der Talg- und Schweißdrüsen. Ebenfalls Bestandteil des Ohrenschmalzes sind spezielle Enzyme, die die Fähigkeit besitzen, die Zellstruktur von Bakterien zu zerstören. Dieser wichtigen Eigenschaft ist es zu verdanken, dass sie eindringende Krankheitserreger vernichten können. Deshalb empfehlen Experten, die Ohren nicht allzu häufig zu reinigen. Es ist völlig ausreichend, die Ohrmuschel ab und an mithilfe eines Kosmetiktuchs von eventuell überschüssigem Ohrenschmalz zu befreien. Vom Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen raten HNO-Ärzte grundsätzlich ab, da die Gefahr besteht, sich mit den Wattestäben Verletzungen zuzufügen.
Verstopfte Ohren: Das hilft wirklich
Es gibt zwar einige Mittel in der Apotheke, die das Ohrenschmalz aufweichen und aus dem Gehörgang spülen können sollen. Das Ergebnis ist aber oft unbefriedigend, vor allem dann, wenn sich größere Mengen überschüssiges Ohrenschmalz im Gehörgang angesammelt haben. Bei dem Versuch, das Ohrenschmalz selbst zu entfernen, bestehe immer auch die Gefahr, das Ohrenschmalz noch weiter in den Gehörgang zu drücken, so HNO-Ärztin Dr. Kirsten Aigner gegenüber dem Bayerischen Rundfunk in einem Bericht zum Thema. Deshalb sollte die Reinigung, die ohnehin nur bei Beschwerden nötig ist, von einem Arzt durchgeführt werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.