Krankheiten & Symptome Hepatitis B kann durchs Küssen übertragen werden
Mit Hepatitis B kann man sich schneller anstecken, als viele glauben. Die Leberentzündung wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Sex ist deshalb die häufigste Infektionsquelle. Hepatitis-B-Viren (HBV) können aber auch beim Küssen in den Körper gelangen, sagt Christian Albring vom Berufsverband der Frauenärzte. Das Tückische: Die Infektion kann die Leber zerstören, ohne dass Betroffene dies merken. Ursachen, Symptome, Vorsorge - das sollten Sie über Hepatitis wissen.
Hepatitis B bleibt oft unerkannt
Mit Hepatitis B sind zwischen vier und acht Prozent der Deutschen infiziert, so das Robert Koch-Institut (RKI). Allerdings bemerkten nur etwa ein Drittel der Betroffenen die Ansteckung, sagt Albring. Das liegt daran, dass die Symptome in der Regel nur sehr mild ausfallen und kaum Beschwerden verursachen. So können Appetitlosigkeit, Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schmerzen im Oberbauch von HB-Viren ausgelöst werden. Spezfischere Symptome sind die Gelbfärbung der Haut und dunkler Urin.
Leberentzündung kann chronisch werden
Ein weiteres Problem: Die Symptome treten nicht sofort auf. Im Schnitt vergehen zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit zwei bis sechs Monate. Bricht sie aus, nimmt die Erkrankung zunächst einen akuten Verlauf, der vier bis sechs Wochen dauert. Bei 90 Prozent der Patienten bessert sich anschließend der Gesundheitszustand und die Entzündung heilt vollständig aus. Bei den übrigen zehn Prozent entwickelt sich aus der akuten Hepatitis eine chronische Leberentzündung.
Viren gelangen beim Küssen in den Körper
Meist gelangten die Viren durch kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhaut in den Körper, erklärt Albring. Die Ansteckung erfolgt über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Blut, Sperma oder Tränen. Beim Kontakt mit Infizierten sollte man deshalb vorsichtig sein, da das gemeinsame Benutzen von Nagelscheren, Rasierapparaten oder Zahnbürsten genauso zu einer Infektion führen kann wie unsauberes Tätowier- und Piercingbesteck. Die meisten Menschen stecken sich über sexuelle Kontakte. Auch intensives Küssen kommt als Übertragungsweg in Frage.
Gegen Hepatitis impfen lassen
Im schlimmsten Fall verursacht eine chronische Hepatitis eine Leberzirrhose oder Leberkrebs. Diese Komplikationen sind lebensgefährlich. Da es für die meisten Erkrankten bislang keine Heilungsmöglichkeit gibt, sollte man sich am besten impfen lassen, rät Albring. Dies ist aber nur bei Hepatitis A und B möglich. Deshalb sind zudem Schutz beim Geschlechtsverkehr sowie Vorsicht bei direktem Blutkontakt wichtig. Die Therapiemöglichkeiten einer chronischen Hepatitis sind begrenzt. Medikamente helfen überwiegend gegen die Symptome.
Hepatitis C am häufigsten
In Deutschland treten hauptsächlich Hepatitis A, B oder C auf. Die meisten Betroffenen der Hepatitis A infizieren sich im Ausland, etwa beim Urlaub in einem Risikogebiet wie dem Mittelmeerraum, Südostasien oder Afrika. Hepatitis C wird genauso wie wie Hepatitis B durch Körperflüssigkeiten übertragen. Obwohl die Infektionskrankheit meldepflichtig ist, lässt sich schwer sagen, wie viele Betroffene es hierzulande gibt. Nach RKI-Angaben werden jedes Jahr rund 10.000 Neuinfektionen gemeldet - davon entfallen rund zwei Drittel auf Hepatitis C. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Dunkelziffer weit höher ist.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.