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Was tun gegen Hämorriden? Tipps gegen das Leiden


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Brennen am After
Hämorriden-Salben nicht besser als andere Cremes

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 09.10.2017Lesedauer: 3 Min.
Peinlich und lästig - Hämorrhoiden sind weit verbreitet.Vergrößern des Bildes
Peinlich und lästig - Hämorrhoiden sind weit verbreitet. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wenn es am After juckt und brennt, sind häufig Hämorriden schuld. Viele Betroffene gehen mit den Beschwerden zuerst in die Apotheke und lassen sich eine Hämorriden-Salbe geben. Doch bringt das was? Wir haben einen Gastroenterologen gefragt, was gegen die entzündeten Gesäßpolster am besten hilft.

"Jeder Mensch hat Hämorriden", erklärt Professor Thomas Frieling, Direktor der Abteilung Innere Medizin am Helios Klinikum in Krefeld und Vorstandsmitglied der Gastro-Liga. "Die Gesäßpolster haben eine wichtige Aufgabe, denn sie verschließen den Enddarm und verhindern so den ungewollten Abgang von Luft und Flüssigkeiten."

Bei Juckreiz am After immer zum Arzt

Solange die Hämorriden keine Beschwerden verursachen, müssen sie nicht behandelt werden. Erst wenn Juckreiz, Brennen, Nässen und Blut hinzukommen, sollte man die Ursache abklären lassen. "Hämorriden der Grade eins und zwei kann man meist gut selbst behandeln, beispielsweise mit pflegenden Salben. Allerdings muss zuerst sicher gestellt werden, dass es sich auch um Hämorriden handelt und nicht etwa um ein Ekzem oder sogar ein Karzinom", betont der Gastroenterologe. "Erst dann sollte man in die Apotheke gehen."

Hämorriden-Salbe nicht besser als andere Cremes

Sind wirklich Hämorriden schuld an den Beschwerden, ist vor allem eines wichtig: "Dann kommt es auf eine gute Pflege an, die den Analbereich geschmeidig hält", sagt Frieling. Doch muss es hierfür die Hämorriden-Salbe sein? "Es gibt keine Daten, dass Hämorriden-Salben deutliche Vorteile gegenüber anderen Salben haben. Sie können genauso gut Vaseline oder Zinksalbe oder eine andere pflegende Creme nehmen."

Das Ziel der Salben sei es, die Entzündungen und kleinen Verletzungen am After zu beruhigen und zu heilen. Allerdings sollten die Produkte pH-neutral und frei von Duft- und Konservierungsstoffen sowie Alkohol sein. Schlechte Zusätze reizen die empfindliche Region unnötig und können die Entzündungen verstärken. Der Gastroenterologe empfiehlt seinen Patienten meist Vaseline für die Pflege.

Finger weg von Seife

Doch nicht nur eine gute Salbe kann die Symptome lindern. Auch die richtige Analhygiene unterstützt die Heilung kleiner Entzündungen und Risse im Gewebe. "Lassen Sie auf jeden Fall die Finger von Seifen und feuchtem Toilettenpapier mit Zusätzen. Das trocknet die Haut aus und verstärkt die Hautreaktionen", so Frieling. "Im schlimmsten Fall riskieren Sie ein Analekzem. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, auch die Heilung dauert meist lange."

Hämorriden: "Analhygiene ist die halbe Miete"

Besser sei es, den After nach dem Toilettengang vorsichtig trocken zu tupfen oder einfach etwas Wasser auf das Toilettenpapier zu geben. Auf Reibung sollte man besser verzichten, weil auch das zu Reizungen führen kann. "Es sind nicht die Hämorriden selbst, die zu dem Juckreiz und Brennen führen, sondern ihre Verletzungen und Entzündungen", erklärt Frieling. "Eine gute Analhygiene ist deshalb die halbe Miete."

Des Weiteren empfiehlt der Experte, auf eine ballaststoffreiche Ernährung zu achten, da diese den Stuhl weich hält und Verstopfung vorbeugt. Harter Stuhl und Pressen hingegen fördern die Bildung von Hämorriden. Übergewicht sollte ebenfalls vermieden werden.

Wann ein Eingriff notwendig wird

Nehmen trotz aller Maßnahmen die Beschwerden zu, kommt der Patient um einen Eingriff meist nicht herum. Bei den Graden eins und zwei helfen kleinere Maßnahmen: "Hier gibt es die Möglichkeit, die Hämorriden zu unterspritzen und so zu vernarben. Dadurch werden sie kleiner. Alternativ bindet man die störenden Gefäßpolster mit einem Gummiband ab. Das überschüssige Gewebe löst sich nach einiger Zeit unbemerkt ab", erklärt Frieling das Vorgehen.

Bei Hämorriden der Grade drei und vier ist meist ein etwas größerer chirurgischer Eingriff nötig. Denn diese drücken sich beim Stuhlgang immer wieder nach außen oder ragen gar dauerhaft aus dem After. Der Leidensdruck bei den Betroffenen ist groß. Neben den Schmerzen droht in vielen Fällen eine Stuhlinkontinenz.

Auch das Risiko einer Thrombose steigt und es besteht zudem die Gefahr, dass Karzinome übersehen werden. "Am besten suchen Sie bei Beschwerden einen Gastroenterologen oder Proktologen auf. Dieser bespricht mit Ihnen die passende Therapiemaßnahme", rät Frieling. Auch wenn er peinlich erscheint: Den Gang zum Facharzt sollten Betroffene auf keinen Fall scheuen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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